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019 - Das Sklavenspiel

019 - Das Sklavenspiel

Titel: 019 - Das Sklavenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Frenz
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Luft und schlug auf den harten Lehmboden. Sofort wollte er sich wieder in die Höhe stemmen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er seinen Gegner in die Hände bekam. Dann war er fällig.
    »Haltet den Kerl«, rief er einigen Gaffern zu, »damit ich ihn zu fassen bekomme!«
    Sofort traten etliche der Umstehenden vor. Doch ehe sie in den Kampf eingreifen konnten, sprang Aruula fauchend zwischen sie und ihren Gefährten. Die Kerle verhielten überrascht.
    Nur der flinke Nerk schaffte es, unbemerkt hinter Matt zu gelangen. Einen wilden Kampfschrei auf den Lippen, stürzte er sich auf ihn. Der Pilot fuhr herum, packte einen der ausgestreckten Arme, die auf ihn zuschossen, und schleuderte Nerk schwungvoll zu Boden.
    »Bleib liegen«, warnte er grimmig, »sonst fängst du dir eine!«
    Statt dem Burschen zu drohen, hätte er besser auf Grath achten sollen. Der Hüne nutzte den Moment der Unaufmerksamkeit, um sich von hinten auf Matt zu stürzen und ihn mit seinen riesigen Armen zu umschlingen. Mit einem harten Ruck riss er ihn in die Höhe und schleuderte ihn im Halbkreis durch die Luft.
    »Halt den Taratzenarsch fest!«, kläffte Nerk wie ein zorniger Pinscher, während er in die Höhe sprang. »Ich will ihm die Fresse polieren!«
    Tatsächlich stellte Grath den hilflos zappelnden Gefangenen ab. Direkt vor den schmächtigen Schläger, der sofort zu einem weiten Schwinger ausholte.
    Nerks Kampftechnik war lausig. Nor- malerweise hätte Matt dem Schlag mit Leichtigkeit ausweichen können, doch Graths Umarmung nagelte ihn wie eine unbewegliche Statur auf der Stelle fest. So sehr er sich auch wand, es gelang ihm nicht, den eisenharten Griff zu sprengen. So blieb ihm nichts anderes übrig, als mit dem Schlag mitzugehen, den er auf sich zurasen sah.
    Krachend explodierte die Faust in seinem Gesicht.
    Matt konnte die Aufprallwucht mindern, indem er den Kopf zur Seite riss. Trotzdem jagte eine brennende Schmerzwelle seinen Hals hinab.
    Für einen Sekundenbruchteil blitzten kleine Lichtreflexe vor seinen Augen auf, dann war al- les verschwommen. Als sich sein Blick wieder klärte, sah er, wie sich der dürre Schläger siegessicher vor ihm aufbaute.
    »Jetzt bekommst du die Prügel deines Lebens«, höhnte Nerk, der seine Fäuste in Boxerpose vor der Brust kreisen ließ.
    Erneut versuchte Matt aus Graths Umarmung auszubrechen, erntete dafür aber nur das hämische Gelächter des Hünen.
    Nerk holte bereits zum nächsten Schlag aus, als Matt die rettende Idee kam. Er riss die Beine in die Höhe und trat kraftvoll nach vorne aus.
    Seine Kampfstiefel schossen waagerecht durch die Luft, direkt über die Deckung des Schlägers hinweg.
    Ehe Nerk wusste, wie ihm geschah, bohrten sich zwei Absätze in seine Brust und schleuderten ihn davon. Er fiel rücklings zu Boden und schlitterte noch ein paar Meter weiter, bis die Menge der Gaffer ihn bremste.
    Grath stöhnte überrascht, hielt seinen Gefangenen aber weiter fest. Matt nutzte die Schrecksekunde, um seine Stiefel zurück zu schwingen und ihm kräftig vors Schienenbein zu treten.
    Der Hüne keuchte vor Schmerz auf, ließ aber nicht locker. Er wollte gerade zur Vergeltung schreiten, da warf Matt seinen Kopf mit voller Wucht in den Nacken. Sein Hinterkopf traf die lädierte Nase des Kolosses. Grath brüllte wie am Spieß und schlug die Hände vors Gesicht. Dafür musste er Matt zuvor natürlich loslassen.
    Der Pilot ließ sich nach vorn fallen, rollte sich ab und kam, Grath zugewandt, wieder auf die Beine.
    Drohend ragte der Hüne über ihm auf. Mit seinem blutverschmierten Gesicht wirkte er wie ein Nosfera nach einem üppigen Mahl.
    Für Sekunden standen sich die beiden gegenüber. Auch Nerk war mittlerweile wieder auf die Beine gekommen. Aber keiner wagte den ersten Schritt. Die Situation war wie eingefroren.
    ***
    »Schluss jetzt - lasst den Mann in Ruhe!« Selbst Matt erschauerte bei den kehligen Worten, deren Klang unmöglich durch menschliche Stimmbänder erzeugt werden konnte. Verwirrt blinzelte er zur Seite.
    Zu seiner Überraschung entdeckte er zwei Wulfanen, die sich drohend vor Graths Männern aufgebaut hatten. Es waren bizarre Wesen mit langem dunkelbraunen Körperhaar. Ihre Schädelform war nur entfernt menschlich.
    Unterhalb der Augen klaffte kraterförmig ein Fischmaul mit schwarzen, an der Oberseite gespaltenen Lippen, dahinter schimmerte ein Raubtiergebiss. Obwohl die Wolfsmenschen wussten, dass sie sich auf die zahlenmäßig unterlegene Seite schlugen, blickten sie den

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