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0186 - Die Blutorgel

0186 - Die Blutorgel

Titel: 0186 - Die Blutorgel
Autoren: Jason Dark
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»Nein, nicht begraben. In den Särgen werden Sie keine Leichen finden, nur die Herzen der Opfer.«
    »Was?«
    »Ja, das ist eine Tatsache.«
    Der Sheriff deutete in die Runde. »In all den Särgen oder in den frisch aufgeworfenen Gräbern liegen nur Herzen?«
    »Genauso ist es, Mr. Kelder.«
    »Oh, ich werde verrückt.«
    Wir ließen ihn in Ruhe. Nach einer Weile fragte ich. »Wissen Sie, wo sich die Blutorgel befindet?«
    »Natürlich.«
    »Dann gehen wir hin.«
    »Aber sie sind in der Übermacht«, warnte der Sheriff. »Ich an Ihrer Stelle wäre vorsichtig. Ich bin auch nur gekommen, um Beweise zu sammeln, weil ich sie meiner vorgesetzten Dienststelle hinlegen will, damit sie endlich einsehen, daß ich nicht gelogen habe, verdammt noch mal.«
    »Ich wünsche, daß man Ihnen glaubt.«
    »Da sagen Sie etwas.«
    Wie viele Gegner sind es denn wohl, mit denen wir es zu tun bekommen?
    »Schauen Sie sich die frischen Gräber an, dann werden Sie es erkennen.«
    »Man könnte sie ausschalten, in dem man ihre Herzen zerstört«, schlug Suko vor.
    »Hast du die Zeit?«
    Der Chinese hob die Schultern. »Dann also Kampf«, sagte ich.
    »Mit normalen Kugeln sind die nicht zu töten«, warf der Sheriff ein.
    »Ich weiß, aber wir haben da so unsere eigenen Methoden, glauben Sie Mir.«
    »All right, an mir soll es nicht liegen.« Er warf Manuela einen Blick zu.
    »Aber was machen wir mit ihr?«
    »Ich gehe mit«, sagte die junge Deutsche. »Auf keinen Fall bleibe ich in diesem schrecklichen Ort allein zurück.«
    Ich konnte sie verstehen und hatte auch nichts dagegen. Der Sheriff bot sich an, uns zu führen. »Aber eins sage ich Ihnen, in diese verdammte Höhle, da kriegt mich keiner rein.«
    »Das brauchen Sie auch nicht«, erwiderte ich. »Mir ist nur damit geholfen, daß Sie mitkommen und auf unseren deutschen Gast achtgeben.«
    Kelder grinste. »Wüßte nicht, was ich lieber täte«, sagte er.
    Dann gingen wir.
    ***
    Er stand vor der Orgel, und sein Gesicht zog sich in die Breite, so sehr lächelte er.
    Das war es, was er so lange verloren hatte. Die Blutorgel. Vor Jahrhunderten geschaffen, hatte sie die Zeit überdauert. Ein Künstler hatte sie gebaut, und der Satan selbst war in ihn gefahren und hatte Ihn mit seinem bösen Geist erfüllt. Der Geist des Künstlers hatte sich auf die Orgel übertragen und sie zu einem Instrument der Hölle gemacht.
    Selbst Mönche hatten nicht verhindern können, daß die Orgel ihre schreckliche Wirkung verlor, obwohl sie es versuchten, in dem sie den Felsendom verschlossen.
    Nun war der Eingang wieder frei, die Orgel konnte gespielt werden, mit dem Blut der Opfer.
    Riesig war sie. Gewaltig türmte sie sich vor dem Teufel auf. Die einzelnen Pfeifen wuchsen wie Speere in die Höhe, nur zeigten bei ihnen die Spitzen mit den Luftlöchern nach unten. Blau schillerten sie. Manche heller, andere dunkler. Und über den Luftlöchern waren Gesichter zu sehen. Die Gesichter der Menschen schimmerten durch das Holz, die wegen dieser Blutorgel gestorben waren. Sie hatte man für ewig hier vereint.
    Einige Pfeifen waren noch leer, dort schimmerten keine Gesichter, aber es würden bald drei neue hinzukommen. Ihr Blut sollte dafür sorgen. Und wenn sie alles verloren hatten und gestorben waren, würde Benjamin ihnen das Herz nehmen, es vergraben, und sie durch einen schrecklichen Höllenzauber zu willenlosen Voodoo-Dienern machen.
    Fast andächtig schritt er auf seine Orgel zu. Die Bank vor den großen Tasten war ziemlich breit und mit schwarzem Leder bedeckt. Im Widerschein der blakenden Fackeln tanzten gespenstische Schatten über die Orgel, und um sie herum wölkte ein bläulicher Dampf.
    Auch die Holzpritschen links und rechts wurden vom Dampf überdeckt, so daß sie nur zu sehen waren, wenn man sehr nahe heranging. Dort würden die Opfer liegen. Und ihr Blut sollte dafür sorgen, daß die Orgel wieder spielte.
    Benjamin nahm Platz.
    Er breitete seine Arme aus, winkelte sie gleichzeitig an und krümmte die Finger.
    Starr schaute er auf die Tastatur.
    Dann wuchteten seine Hände nach unten, die Finger fanden die Tasten, drückten sie, doch nur ein schauriges Heulen drang aus den Pfeifen.
    Die Orgel spielte nicht mehr. Sie war einfach nicht in der Lage, die Höllenmelodie zu produzieren.
    »Nein. Nein!« schrie Benjamin, »so nicht«, und er schlug mit der Faust auf die Orgel. »Ich brauche Blut. Sie will Blut haben. Sie bekommt es.«
    Er sprang hoch und schaute mit flammenden Blick in Richtung
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