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0186 - Das Zauberschwert

0186 - Das Zauberschwert

Titel: 0186 - Das Zauberschwert
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Entkommen. Sie wird einen Monat lang dienen und dann, wie es das Tempelritual erfordert, den Dämonen des ORTHOS geopfert werden.
    Einen Monat, überlegte Zamorra. Es mußte möglich sein.
    Nimm es nicht zu leicht, warnte die Katze. Kein Sterblicher kann in den Tempel Vordringen, ohne zu sterben. Die Dämonen sind wachsam. Aber vielleicht gelingt es dir, weil du nicht nur stark bist, sondern auch die Kraft besitzt.
    Zamorra bewegte sich weiter vorwärts. Vor ihnen weitete sich der Weg zu einem großen Platz aus. Rechts und links erhoben sich Lagerhallen und Blockhäuser, in denen wahrscheinlich Krieger stationiert waren. Die ersten Schiffe waren jetzt deutlich zu erkennen. Segler und Galeeren.
    Ich muß mehr wissen! verlangte Zamorra. Berichte…
    Ein scharfer Gedankenimpuls der Katze unterbrach ihn. Ich muß zurück. Ayna braucht mich. Denke an uns, wenn du deine Gefährtin befreist. Du hast die Kraft und kannst es schaffen. Der Geisterwind weinte.
    Im nächsten Moment warf sich die Katze herum und verschwand. Zamorra sah ihr nach, vergaß aber nicht, sich weiter vorwärts zu bewegen. Daroqs Schläge waren hart.
    Seine Gedanken kreisten um das, was die telepathische Katze ihm mitgeteilt hatte. Nicole als Tempeldienerin! Und nach einem Monat würde sie den Dämonen geopfert werden…
    Er mußte es verhindern.
    Egal wie…
    ***
    Von einem Moment zum anderen verstummten die Geräusche des Waldes. Die Tiere schwiegen, und selbst die Zweige bewegten sich langsamer, kamen zur Ruhe. Die Natur hielt den Atem an.
    Etwas Ungeheuerliches geschah.
    Vor dem Felsen, der kahl aus dem Berghang herausragte, entstand von einem Moment zum anderen eine Gestalt. Ein hochgewachsener, schlanker Mann mit dunklen Augen. Er war nackt und hielt einen blauschimmernden Kristall in der Hand.
    Verängstigt und mit gesträubtem Fell zogen sich die Tiere aus der unmittelbaren Nähe des Fremden zurück. Sie spürten das Böse in ihm, und sie spürten, daß er nicht in diese Welt gehörte.
    Obwohl es kühl war, fror der Fremde nicht. Wie lauschend drehte er den Kopf, langsam, als müsse er sich in dieser Welt erst zurechtfinden. Dann machte er eine Körperdrehung, und seine Hand berührte den Stein.
    Funken knisterten. Schwarze Funken!
    Der Mann legte den Kopf zurück, den Mund etwas geöffnet, die Augen halb geschlossen, und nahm etwas auf.
    Genau an diese Stelle hatte vor nicht langer Zeit ein Mensch seine Hand gelegt.
    Der Hochgewachsene nahm die Spur auf. Er prägte sich das Muster ein. Das Bewußtseinsmuster dessen, der sich hier angelehnt hatte.
    Die Lippen des Fremden bewegten sich und formten leise einen Namen.
    »Sam Valk…«
    Jäh wirbelte er wieder herum und verließ den Stein. Mit sicheren und schnellen Bewegungen stieg er den Berg hinunter.
    Es waren die Bewegungen eines Jägers auf der Fährte…
    ***
    Zamorra betrat die Planken der Galeere. Es war ein großes Schiff, und Zamorra konnte sich jetzt vorstellen, daß Daroq häufig Sklaven kaufte. Rudersklaven!
    Es mußten fast zweihundert sein, die für dieses Schiff benötigt wurden. Die Bänke befanden sich auf zwei gegeneinander versetzten Halbetagen. Die Galeere war flach gebaut und mit Sicherheit sehr schnell.
    Daroq brüllte Befehle. Ein paar Männer nahmen sich Zamorras an und zerrten ihn auf das obere Ruder-Halbdeck hinunter, ehe er Gelegenheit hatte, sich die Decksaufbauten näher anzusehen. Er erhielt nur den Eindruck, daß sie für eine Galeere recht seltsam aussahen. Besonders der kleine Turm mit dem Antennenschirm, aus dessen Mitte ein von einçr Spirale umwundener Stab ragte…
    Auf den Sklavenbänken hoben sich einige Köpfe. Müde Gesichter, die ihn ohne Neugier betrachteten. Wieder ein armer Teufel, mochten sie denken.
    Sie waren angekettet. Zamorra hatte es nicht anders erwartet. Aber es gab keine Hand- oder Fußschellen. Die Fesselung erfolgte über den Sklavenring am Hals!
    Die Männer preßten Zamorra auf einen der Bänke. Einer hob eine freie Kette an. Zamorra wollte sich schon fragen, wie sie das letzte geschlossene Glied der Kette mit seinem glatten Halsring verbinden wollten, als er Daroq wieder auftauchen sah.
    Daroq war ein Techniker! In seiner Hand funkelte ein kleiner Kristall!
    In diesem Moment wußte Zamorra, daß er jetzt handeln mußte. Wenn er erst einmal angekettet war, war er verloren. Es würde für ihn keine Möglichkeit mehr geben, die Kette aufzubrechen.
    Und er handelte!
    ***
    Zamorra hatte sich auf dem Weg vom Sklavenmarkt bis zur Galeere ruhig
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