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0185 - Der Held von Zartas

0185 - Der Held von Zartas

Titel: 0185 - Der Held von Zartas
Autoren: Wilfried Antonius Hary
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sieben.
    Gor wartete auf seinen Papella, während die sieben Krieger so schnell davon ritten wie es ihre Tiere erlaubten.
    Gors Papella kam. Er schwang sich in den Sattel und kehrte zu seinen Zartanern zurück.
    Das rote Augen des Zyklopen war groß und rund - wahrscheinlich größer und runder als jemals zuvor in seinem Leben.
    »Ich bin ein verdammter Narr!« knurrte der Namenlose. »Ein verdammter Narr bin ich, weil ich es jemals gewagt habe, mein Schwert gegen dich zu heben, Gor!«
    Der Held von Zartas ritt neben ihn und durchschnitt mit seinem Schwert die Fesseln des Namenlosen. Ein einziger Ruck genügte dazu. Der Zyklop fiel zu Boden.
    Sekundenlang blieb er benommen liegen. Dann richtete er sich auf und massierte seine Glieder.
    »Gebt ihm zu essen und zu trinken!« befahl Gor. »Wir wollen ihn schließlich gesund in die Stadt bringen, nicht wahr?«
    ***
    Es geschah genau um sieben Uhr zweiunddreißig französischer Sommerzeit. Ort: Château de Montagne, Frankreich.
    Professor Zamorra schlug die Augen auf und starrte zur Decke. Er war sofort hellwach und wußte, wo er sich befand. Nur hatte er keine Ahnung, was ihn geweckt hatte.
    Neben sich hörte er tiefe, regelmäßige Atemzüge. Nicole Duval, seine Sekretärin und Lebensgefährtin. Zwar besaß sie eine eigene Zimmerflucht im Schloß, aber zuweilen genügte ihnen beiden ein einziger Raum und sogar ein einziges Bett.
    Zamorra lächelte in Gedanken an die aufregende Nacht, in der sie sich ausschließlich miteinander beschäftigt hatten.
    Doch seine Gedanken kehrten sofort wieder zum Ausgangspunkt zurück.
    Der Professor ruckte auf.
    Ein magischer Ruf! Ja, er hatte seine schlummernden Sinne erreicht und seine Abwehrbereitschaft geweckt.
    Magie auf dem Schloß? Ein Angriff der Schwarzen Mächte?
    Nein, denn das Schloß war gegen solche Angriffe ausreichend geschützt.
    Professor Zamorra tastete nach seiner Brust. Eine altgewohnte Geste, denn dort hatte er für gewöhnlich sein besonderes Amulett hängen. Diesmal allerdings ruhte es im Tresor in seinem Arbeitszimmer. Er brauchte es nicht, wenn er sich daheim befand, denn das Amulett brauchte ihn hier nicht zu schützen.
    Er war geschützt genug.
    Zamorra schwang die Beine aus dem Bett und schaute kurz zu Nicole hinüber.
    Ein zärtliches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Nicole hatte sich zusammengerollt und schlief friedlich wie ein Baby - eine Friedlichkeit, die sie im Wachzustand allgemein vermissen ließ. Aber Nicole war haargenau so, wie Zamorra sie liebte. Sie gehörte nicht zu der Masse von herausgeputzten Hohlköpfen in der Maske verführerischer Weiblichkeit. Sie war seine Nicole, intelligent, temperamentvoll, natürlich auch herausgeputzt, aber mit gehörigen Inhalt in der schönen Larve!
    Professor Zamorra verließ auf leisen Sohlen das Zimmer, um sie nicht zu wecken, und streifte unterwegs den Morgenmantel über.
    Es zog ihn zum Arbeitszimmer.
    Kaum öffnete er die Tür zu dem Raum, der eher einer Bibliothek mit Büchern von hohem antiquarischem Wert ähnelte, als ihn der zweite magische Ruf erreichte. Gleichzetig wußte er, von wem dieser Ruf stammte: Es handelte sich keineswegs um einen Angriff, sondern um den Kontaktversuch von Gor, dem Helden von Zartas!
    Seit Zamorra dem Sagenkrieger geholfen hatte, den Fluch zu besiegen und Zartas endlich zu befreien, waren sie Freunde.
    Zamorra wußte, daß Gor es schaffen konnte, ihn gewaltsam nach Zartas zu holen, aber er hatte dem Professor versprochen, dies niemals wieder zu tun.
    Es ging auch anders!
    Professor Zamorra trat an die Wand, hinter der sich der Tresor befand, von außen nicht zu erkennen. Seine Hand glitt über die Tapete, bis er die verdeckten Sensortasten fand, in die er die Codezahlen eintippte. Im nächsten Moment öffnete sich der Wandtresor.
    Blitzschnell griff Zamorra zu und holte das Amulett heraus. Sofort schloß sich die Tür wieder. Sie blieb immer nur für wenige Sekunden geöffnet: Eine zusätzliche Sicherung!
    Der Parapsychologe hielt die silberne Scheibe in der Hand. In der Mitte befand sich ein Druidenfuß, umgeben von einem Ring mit zwölf Tierkreiszeichen. Die äußere Umrandung bildete ein Silberband mit eigentümlichen Hieroglyphen, die bisher jedem Entzifferungsversuch standgehalten hatten. Es mußte sich um Symbole einer nichtirdischen Schrift handeln, die sich so grundsätzlich von Semantik, Grammatik und logischem Aufbau der irdischen alten und neuen Sprachen unterschied, daß jeder Übersetzungsversuch von
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