Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0180 - Sonderauftrag Maracaibo

0180 - Sonderauftrag Maracaibo

Titel: 0180 - Sonderauftrag Maracaibo
Autoren: Sonderauftrag Maracaibo
Vom Netzwerk:
festlegen. Wenn sich die Marine an der Jagd nach den Schmugglern beteiligt, darf es keinen Reinfall geben! Schließlich sind wir unserer Tradition verpflichtet!«
    Hopkins unterdrückte ein Grinsen. Das FBI hat auch seine Tradition, dachte er, aber er hütete sich, das auszusprechen. Man soll niemals die Leute verärgern, von denen man gerade eine Gefälligkeit erbittet.
    ***
    Rosega wartete zwei Straßen weiter in seinem weinroten Cadillac. Fanster stieg zu ihm in den Wagen. Rosega steuerte den Wagen selbst, und er verließ Havanna in westlicher Richtung.
    Nach einer Fahrt von fast einer Stunde bog Rosega von der Hauptstraße ab auf einen Feldweg. Sie kamen an ein paar Zuckerrohrfeldern vorbei. Schließlich führte der Weg bis zum Strand einer Bucht, die ziemlich versteckt in die Küste eingeschoben lag. Weiter draußen sah man den weißen Rumpf einer ziemlich großen Jacht vor Anker liegen.
    Hinter einer Felsgruppe gab es ein kleines, massives Gebäude, das Rosega aufschloss. Während Rosega den Cadillac in das versteckte Häuschen fuhr, hockte Fan'ster auf einem Felsblock und wartete.
    Verrückt, dachte er. Eigentlich ist es verrückt, was Rosega da vorhat. Aber ich habe mich nun einmal breitschlagen lassen. Jetzt muss ich eben mitmachen. Aber gern tue ich es nicht, beim Teufel, nein!
    Rosega schloss die Metalltür der Garage ab und kam herangeschlendert.
    »Wollen Sie denen da draußen nicht bald Bescheid geben, dass sie uns abholen sollen?«, knurrte Fanster missgestimmt, indem er hinaus auf die Jacht deutete.
    »Nicht nötig«, erwiderte Rosega. »Die Wache hat Auftrag, ununterbrochen den Strand hier zu beobachten. Sobald sie meinen Wagen kommen sehen, wissen sie, dass sie uns abholen müssen. Da, Sie sehen ja, dass das Boot bereits zu Wasser gelassen wird.«
    Tatsächlich war mit bloßem Auge zu erkennen, dass ein kleines Boot von der Jacht zu Wasser gelassen wurde und gleich darauf abstieß. Fanster gab widerwillig zu, dass er Rosegas Organisationsfähigkeit anscheinend unterschätzt hatte. Er steckte sich eine Zigarette an und rauchte in kurzen,' hastigen Zügen.
    Ein paar Minuten später kletterten sie auch schon an Bord der Jacht.
    »Sie entschuldigen mich ein paar Minuten«, sagte Rosega, nachdem sie den Salon betreten hatten. »Ich will nur die nötigen Anweisungen geben, damit wir sofort aufbrechen können.«
    »Ja, ja«, brummte Fanster und wischte sich den Schweiß aus der Stirn. Eine verdammte Hitze ist das heute wieder, dachte er. Sobald ich meine Million zusammen habe, werde ich in den Norden ziehen. Diese ewige Hitze hier unten macht einen schwach.
    Er trat ans Fenster und blickte hinaus auf den Golf von Mexiko. Irgendwo da drüben lag Florida, das Land, in dem er geboren war.
    Nach einiger Zeit sah Fanster, dass ein paar Deckarbeiter die vordere Ladeluke hoch hievten. Im Gegensatz zu anderen Jachten besaß diese nämlich einen oder gar zwei Laderäume, Fanster wusste es nicht genau. Aber aus dem vorderen wurde jetzt ein Hubschrauber an Deck gezerrt. Geschäftige Hände machten sich daran, die Maschine, die aus Platzgründen in zwei Teile zerlegt war, zusammenzusetzen.
    Man muss es diesem Rosega lassen, dachte Fanster, er baut sich sogar auf seiner schwimmenden Fuchshöhle noch einen Notausgang. Wenn die Jacht je von der Küstenwache aufgebracht wurde, konnte Rosega immer noch mit dem Hubschrauber entkommen.
    Die Überfahrt dauerte ein paar Stunden. Erst nach Einbruch der Dunkelheit hatte die Jacht eine Position erreicht, die zwar noch außerhalb der Drei-Meilenzone lag, die aber doch für Rosegas Plan geeignet erschien.
    »Kommen Sie, Fanster«, sagte Rosega, als es gegen elf Uhr abends war. »Es wird Zeit, dass wir aufbrechen.«
    »Der Teufel soll diesen ganzen verrückten Plan holen!«, schimpfte Fanster. »Je näher seine Ausführung rückt, desto blödsinniger erscheint er mir. Sagen Sie mir eins, Rosega, aber ehrlich: Weshalb wollen Sie hin?«
    Rosega sah Fanster einen Augenblick verwundert an. Dann sagte er ernst: »Sie verstehen das natürlich nicht. Sie haben ja keine Bindungen, Fanster. Ich will meine Tochter zu mir holen. Schließlich ist sie meine Tochter. Außerdem kann ihr meine Frau ja doch nicht mehr das Leben bieten, auf das Delora Rosega einen Anspruch hat.«
    »Ich hab’s ja gesagt«, knurrte Fanster. »Total verrückt! Um ein Mädchen zu holen, das uns geschäftlich nichts einbringt, riskieren wir unser Leben. Wenn dem Esel zu wohl wird, geht er auf’s Eis!«
    Rosega griff
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher