Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0180 - Der gnadenlose Gegner

Titel: 0180 - Der gnadenlose Gegner
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Höhlen und vermischte sich mit dem der Alten. Toermlin schüttelte sich und kroch flach über den Boden dahin, bereit, bei dem geringsten Anzeichen einer Gefahr die Flucht zu ergreifen. Als er sich den Höhlen weiter genähert hatte, stieß er den Erkennungspfiff aus. Er erhielt sofort eine Antwort. Erleichtert beschleunigte er sein Tempo. Die Alten wußten bestimmt, wie man sich gegenüber Göttern verhielt. Am Eingang der Höhlen stieß er auf einige Wächter, die ihn mit übertriebener Vorsicht beschnüffelten.
    Geduldig wartete Toermlin, daß sie den Weg freigaben. Endlich durfte er weiter. Die Anwesenheit der Wächter hatte ihn endgültig beruhigt. Als er in die Höhlen eindrang, wurde der eigenartige Geruch noch intensiver. Er spürte, daß die Alten vor ihm in der Dunkelheit lagen, auf ihre weichen Lager gebettet. Er glaubte, ihre müden Augen in der Finsternis glühen zu sehen. „Ich habe Götter gesehen", sagte er. „Sie waren auf dem Weg hierher." Die Alten knurrten unwillig, doch daran war Toermlin gewöhnt. Beharrlich blieb er stehen und wartete auf eine Antwort. Schließlich sagte einer der Graupelze: „Das wissen wir. Sie sind hier." Toermlin war verblüfft. Daher kam also der fremdartige Geruch. Toermlin rümpfte seinen Rüssel. Er hatte noch nie gehört, daß ein Gott derart intensiv roch. Nun ja, vielleicht liebten die Götter diesen Geruch. „Wo sind sie?" fragte er. „Ich möchte sie sehen."
    „In den hinteren Hohlen", kam die mürrische Antwort. Behuthsam schlich Toermlin an den Lagern der Alten vorüber. Er hörte ihr Schnauben und Krächzen, sie wälzten sich unruhig hin und her. Toermlin unterdrückte ein belustigtes Grunzen und schlüpfte durch den Spalt, der zu den hinteren Höhlen führte. Licht schimmerte ihm entgegen. Das war völlig ungewohnt. Er ging dem Lichtschein nach, bis er auf den Eingang einer Haupthöhle stieß. Dort blieb er stehen und blickte in die erleuchtete Hohle hinein. Das Licht kam von zwei viereckigen Körpern, die die Götter auf den Boden gestellt hatten. Die Götter selbst, es waren sechs, standen inmitten der Höhle und redeten miteinander. Sicher war es gefährlich, die Götter während ihrer Unterhaltung zu stören. Doch Toermlin überwand seine Furcht. Vielleicht besaßen sie ein.Mittel, mit dessen Hilfe man die Jaikas verjagen konnte, die oft stundenlang vor den Kakteen lauerten. Er gab sich einen Ruck und watschelte in den Innenraum der Höhle. Einer der Götter blickte kurz zu ihm herunter, kümmerte sich aber nicht um ihn, Enttäuscht hielt Toermlin an. Er fühlte sich übergangen. Bevor er jedoch etwas sagen konnte, tauchte einer der Alten neben ihm auf und versetzte ihm einen leichten Stoß. „Komm zurück!" bellte der Graupelz. „Wir müssen sie alleinlassen." So war das also. Die Götter wollten in Ruhe gelassen werden. Toermlin schnaubte verächtlich. Wozu waren diese zweibeinigen Riesen überhaupt hierhergekommen?
    Unwillig folgte er dem Alten in die Vorhöhle. „Wir müssen uns von Ihnen fernhalten", sagte der Alte wohlwollend. „Warum?" erkundigte sich Toermlin gereizt. „Sie glauben, wir seien Tiere", wurde ihm erklärt. Toermlin zeigte seine scharfen Zähne. Die Götter setzten sie auf eine Stufe mit den Jaikas. Das durfte nicht wahr sein. Toermlin war entschlossen, die Meinung der Götter auf dem schnellsten Wege zu ändern. Sobald die Alten schliefen, würde er in die hinteren Höhlen zurückkehren. „Es ist besser, wenn wir sie in Ruhe lassen", sagte der Alte. „Sie haben Schwierigkeiten." Schwierigkeiten! Toermlin glaubte nicht richtig gehört zu haben. Das mußte ja die letzte Garnitur aller Götter sein, die mit den eigenen Problemen nicht fertig wurde. Toermlin zog sich in eine Ecke zurück. Er wußte aus Erfahrung, daß die Alten bei Anbruch des Morgens besonders schläfrig waren. Dann, wenn es am kältesten war, rollten sie sich zusammen. Zu diesem Zeitpunkt wollte Toermlin in die hinteren Höhlen eindringen und den Göttern den Unterschied zwischen einem Tier und einem intelligenten Teper klarmachen.
    Die Außenflächen der PHOENIX waren mit Rauhreif beschlagen.
    Die Nacht war kalt und klar. Perton hatte die Suche bis zum Morgengrauen abbrechen lassen, als er feststellen mußte, daß während der Nacht wenig Aussicht bestand, die versprengten Gruppen der Flüchtlinge zu entdecken. In der Wüste hatte man noch über zweihundert Männer des Vereinten Imperiums gestellt und nach kurzem Kampf besiegt. Führende Persönlichkeiten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher