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0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll

Titel: 0175 - Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
Autoren: Die Kugeln tanzen Rock'n Roll
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warf, zurückerobem und hatte ihr die Geschichte von dem Schmuck erzählt, den er den imaginären Dieben abgenommen hatte. Diesen Schmuck hätte er in absehbarer Zeit sowieso nicht verkaufen können. Wir hatten eine genaue Liste, die an alle Juweliere und Pfandhäuser durchgegeben worden war, und das wusste er. Das Opfer, das er gebracht hatte, war also nicht so ungeheuerlich.
    Die Pressekonferenz würde wahrscheinlich noch lange weitergehen. Die Reporter würden die Situation ausnutzen, um der Lona Einzelheiten und Intimitäten zu entlocken. Mich interessierte das jetzt nicht. Ich hatte andere Sorgen. Ich zog mich zurück und machte, dass ich auf dem schnellsten Weg ins Office kam.
    ***
    Zuerst ordnete ich eine peinlich genaue Überwachung der Schauspielerin an. Trag würde versuchen, sich erneut mit ihr in Verbindung zu setzen und dabei musste er erwischt werden. Sie durfte keinen Schritt mehr tun, ohne beschattet zu werden.
    Dann zog ich natürlich die Wache im »Windermere« zurück und verpasste Verbeek einen ordentlichen Rüffel. Er verteidigte sich vollkommen zu Recht damit, dass er ja den Auftrag gehabt hatte, die Überwachung unauffällig vorzunehmen. Es war ihm also nicht möglich gewesen, dauernd den Zugang zur Garderobe der Lona zu kontrollieren und kein Mensch hätte auch nur ahnen können, dass Trag seine Frechheit so weit treiben würde, sich dort sehen zu lassen.
    Phil war noch nicht wieder da und Mister High hatte eine Konferenz mit irgendeinem hohen Tier von der Stadtverwaltung.
    Neville, dem ich von dem Vorfall erzählte, brach in ein Höllengelächter aus. Voller Zorn ließ ich ihn stehen und ging in mein Büro.
    Der nächste Schritt hätte sein müssen, dass ich Jessy Trag vor dem warnte, was ihr blühte, aber Jessy war nicht greifbar.
    War sie es nun wirklich gewesen, die ihren Mann verraten hatte? Es konnte natürlich so sein, aber es war nicht sicher. Ich hätte etwas darum gegeben, wenn Staatsanwalt Phils noch am Leben gewesen wäre. Immerhin waren da noch seine Akten, in denen es vielleicht doch einen Hinweis gab, den andere übersehen hatten. Ich setzte mich mit der Staatsanwaltschaft beim Felony Court in Verbindung und bat um sofortige Übersendung der Akten.
    Eine Viertelstunde später brachte ein Bote ein dickes Paket. Ich blätterte alles flüchtig durch, bis ich an die Stelle kam, an der die Aussage der geheimnisvollen Frau festgelegt war. Der Absatz lautete folgendermaßen:
    Der die Untersuchung führende Staatsanwalt erhielt einen Telefonanruf, durch den eine Frau sich erbot, Beweise zu liefern, die geeignet seien, den Einbruch bei Williams Dickson Corp. zu klären und den Verbrecher zu überführen. Die Frau weigerte sich, ihren Namen zu nennen, und erst nachdem ihr gesagt worden war, dass anonyme Anzeigen nicht berücksichtigt werden, schlug sie vor, ihre Kenntnis von dem Verbrechen schriftlich niederzulegen. Sie wolle zwar ihren Namen nicht unter die Aussage setzen, jedoch das Schriftstück persönlich überbringen, wenn sie die bindende Zusage erhalte, dass sie weder im Laufe der Untersuchung genannt noch gezwungen werde, vor Gericht als Zeuge aufzutreten. Staatsanwalt Phils gab ihr diese Zusicherung. Aufgrund der von ihr gemachten Angaben wurde Fred Trag, der unter dem Namen »Die Spinne« bekannt ist, verhaftet. Eine Haussuchung förderte den gestohlenen Ring und den größten Teil der Geldsumme zu Tage.
    Es folgten Einzelheiten über diese Haussuchung, aus denen ich nichts ersehen konnte. Es war aber offenbar der bewusste Ring, den man als erstes Beweisstück gefunden hatte und den Trag leichtsinnigerweise in der Jackentasche bei sich trug. Es war also doch der Ring gewesen, der ihm das Genick gebrochen hatte. Der gleiche Ring, den er Sylvia schenkte und den diese ihm in einem Wutanfall vor die Füße warf, als sie erfuhr, woher er stammte.
    Ich war so klug wie vorher und blätterte mechanisch die vielen Protokolle und Schriftstücke durch. Alles war sortiert, nummeriert und säuberlich abgeheftet. Wütend schlug ich schließlich die Mappe zu und warf sie in großem Bogen hinüber auf den Ablagetisch.
    Dabei rutschte etwas heraus und fiel auf den Fußboden, etwas, das der Archivar nicht eingeheftet hatte oder das später hineingelegt worden war. Es war ein geschlossener Briefumschlag mit dem Dienstsiegel der Staatsanwaltschaft und der Aufschrift »Streng geheim«. Die Handschrift war die von Staatsanwalt Phils.
    Ich drehte das Ding in der Hand und dann plötzlich kam mir ein
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