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0174a - Am Broadway ist der Teufel los

0174a - Am Broadway ist der Teufel los

Titel: 0174a - Am Broadway ist der Teufel los
Autoren: Am Broadway ist der Teufel los
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eine Bemerkung«, stieß er hastig hervor. »Wir hätten uns selbstverständlich auf die ganze Sache nicht eingelassen, wenn wir auch nur im leisesten geahnt hätten, daß wir dabei mit dem Syndikat Zusammenstößen. Wirklich, Sir, das hätten wir niemals getan! Sie müssen uns das glauben!«
    Auf seiner Stirn erschien Schweiß in kleinen, glitzernden Perlen. Seine kurzen, dicken Stummelfinger waren in pausenloser, fahriger Bewegung. Phil ging an ihm vorbei zum Telefon. Er hob ab und lauschte.
    »Geben Sie mir eine Ortsleitung«, sagte er. »Ich möchte meine Nummer selber wählen.«
    Wenige Augenblicke später drehte er bereits die Wählscheibe. Und dann sagte er:
    »Hier ist Phil. Es dürfte ratsam sein, sofort eine Zusammenkunft mit dem Boß zu arrangieren. Wir sind auf der richtigen Spur. — Nein, nicht zu Hause. Im Blackston-Hotel. Es kann nicht schaden, wenn der Chef ein paar Leute mitbringt. Wir haben die sechs Augenzeugen und ein außerordentlich aufschlußreiches Foto vom Hergang der Tat.«
    Phil drehte sich um.
    »Welches Zimmer ist das hier?« herrschte er den Dicken an.
    »Zimmer 634«, war die eilfertige Antwort.
    Phil wiederholte die Zimmernummer. Dann legte er er den Hörer auf.
    »Ich empfehle euch, auszupacken.«
    »Sir«, stieß der Dicke weinerlich hervor, »Sie werden es uns doch nicht übelnehmen! Wir haben doch nicht gewußt, daß das Svndikat — ich meine, wir —«
    »Halt’s Maul!« rief Phil scharf. Wenn er ihre Angst vor der mysteriösen Gangsterorganisation weiter auswutzen wollte, mußte er seine Tonart dem anpassen, was in der Unterwelt gebräuchlich war oder wenigstens dafür galt.
    »Wer hat das Bild auf genommen?« fragte er.
    »Ich, Sir«, erwiderte der Dicke. »Wirklich, ich war es! Ich habe das Negativ noch! Ich kann es Ihnen zeigen!«
    »Das will ich hoffen«, meinte Phil trocken. »Wieviel hat man euch gezahlt?«
    »Fünf«, stotterte der Dicke, wobei er den F-Laut ein paarmal ansetzen mußte, bis er endlich das ganze Wort herausbekam. »Fünftausend, Sir. Für jeden. Eintausend bekamen wir als Anzahlung. Den Rest sollten wir nach der Verhandlung bekommen.«
    »Nach welcher Verhandlung?«
    »Nach der Gerichtsverhandlung!«
    »Okay. Jetzt erzählst du den Hergang der ganzen Geschichte. Und sollte dir ein kleiner Irrtum unterlaufen — dann müßte ein anderer von euch deine Erzählung fortsetzen. Ist das klar?«
    »Sir, ich schwöre Ihnen, daß ich die Wahrheit sasjen werde!« versicherte der Dicke schnell.
    »Na, großartig, Bruder«, sagte Phil. »Fang an!«
    »Ja, Sir. Also — eh — wir sollten ab halb zwölf in der Lenox Avenue sein. Ein Stück oberhalb der Kreuzung mit der 144. Straße Dort sollten wir stehen und einen bestimmten Hausflur im Auge behalten.«
    »Natürlich den Flur, in dem Hillery erschossen wurde?«
    »Ja, Sir. Aber wir wußten nicht, daß jemand erschossen werden sollte. Wirklich nicht. Sir! Auf Ehre und Gewissen!« Kreidebleich starrte der Dicke auf Phil. Er schien darum zu bangen, daß man ihm keinen Glauben schenken könnte. Phil hielt es für angebracht, ihn noch ein bißchen schmoren zu lassen.
    »Ehre und Gewissen!« schnaufte er verächtlich. »Als ob ihr Galgenvögel wüßtet, was das ist! Aber schön, ich will dich nicht unterbrechen. Also ihr solltet einen Hausflur im Auge behalten. Alle sechs?«
    »Ja. Das heißt, einer sollte direkt neben der Haustür stehen. Nur so dort stehen. Wir haben gelost, und das Los fiel auf Randy.«
    »Ich habe doch nicht gewußt, was gespielt werden würde!« kreischte Randy Arden. »Bestimmt, ich habe keine Ahnung gehabt! Niemand von uns hat gewußt, daß ein Mann vom Syndikat erschossen werden sollte! Sonst hätten wir für ’ne Million nicht mitgespielt!«
    »Du bist still«, sagte Phil ruhig. »Und du erzählst weiter!«
    Der Dicke nickte gehorsam.
    »Also, wir standen auf der anderen Sraßenseite. Randy lehnte an der Hauswand neben der Tür. Ich traute aber der ganzen Geschichte nicht und hatte vorsichtshalber meine Mikrokamera mitgenommen. Man kann nie wissen, nicht wahr? Und ein Foto ist häufig nützlich…«
    Über das dicke Gesicht ging ein abstoßendes Grinsen. Verstehe, dachte Phil. Spezialist für Fotos. Für Aufnahmen, mit denen man erpressen kann. Ein widerlicher Typ.
    »Weiter«, murmelte Phil.
    »Der Mann da auf dem Bild kam kurz nach unserem Eintreffen. Er blieb vor der Haustür stehen und wartete. Wenig später kam auch' der andere, der dann gleich erschossen wurde. Er sprach den ersten an, und
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