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0173 - Unternehmen Nautilus

Titel: 0173 - Unternehmen Nautilus
Autoren: Unbekannt
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deren Nähe das alte Robotschiff abstürzen sollte.
    Mein Fahrzeug war 1,65 Meter lang und durchmaß 90 Zentimeter. Es war auch für siganesische Begriffe klein. Trotzdem konnte ich mich zusammen mit meinem Roboter Koko gut in der Zentrale und den angegliederten Wohnräumen bewegen.
    Rhodans und Atlans Wissenschaftler hatten wieder einmal sehr genau geplant. Sie kannten die Position des vom uns erbauten Unterwasserstützpunktes. Da außerdem Karten über Gatas vorhanden waren, hatte man den Absturzpunkt so exakt berechnet, daß er nur hundertsechzig Kilometer von unserer Zentrale entfernt war.
    Wie man das große U-Boot im letzten Augenblick vor dem Aufschlag ausschleusen wollte, war mir rätselhaft. Wahrscheinlich hatte man den ausgedienten Kreuzer vollkommen umbauen müssen. Sicherlich gab es auch noch besondere Schutzschirme, die den Körper vor dem Verglühen in der dichten Lufthülle bewahrten.
    Damit war aber noch nicht alles getan. Wir wußten aus Erfahrung, wie schwierig es war, unbemerkt auf Gatas zu landen.
    Ich war vor drei Stunden losgefahren. Koko steuerte das Boot mit einer Geschicklichkeit wie sie kein lebendes Wesen aufbringen konnte. Der birnenförmige Robot, der nur 19 Zentimeter groß war, übersah nichts. Er hatte sich mit den Hauptanzeigen in Direktschaltung verbunden.
    Kokos Gehirn war das jüngste Meisterwerk siganesischer Mikro- technik. Die verwendeten Ultra-Transistoren waren mikroskopisch klein. Unsere Techniker hatten bei der Unterbringung der einzelnen Bauelemente eine Packungsdichte erreicht, wie sie nie zuvor dagewesen war.
    Zwar nahm Kokos Birnenkopf die Hälfte seines Körpervolumens ein, aber das war noch immer kein Maßstab, mit dem man die unerhörte Leistungsfähigkeit seines P-Gehirns hätte verdeutlichen können. Die Packungsdichte der Gesamtpositronik war hunderttausendmal höher als die eines menschlichen Gehirns.
    Ich stand in der Zentrale und beobachtete den vollautomatischen Standortzeichner, der die jeweilige Position angab.
    Wir befanden uns dicht vor der Insel. Hier und da waren uns jene seltsamen Transportbehälter begegnet, wie man sie auf Gatas zur Beförderung großer Gütermengen verwendete.
    Auf der offenen See waren sie nur selten anzutreffen, aber die zahllosen Untergrundflüsse dieser Welt wimmelten davon.
    Ich fuhr die Kombisonde aus. Sie war nicht größer als ein Korken, schwamm auf der Wasseroberfläche und übermittelte mir die gewünschten Daten.
    Die Fernsehübertragung war gut. Noch besser aber funktionierte die Energieortung. Ich zuckte zusammen. Das Boot, das wir nur deshalb mit der Haut eines eingefangenen und ausgenommenen Fisches umkleidet hatten, um nicht erkannt zu werden, wurde in seinen Verbänden erschüttert.
    Weit über uns tobte eine Raumschlacht. Die Energie- Schockwellen der Waffen waren ungeheuer.
    Koko drehte sich um. Er besaß kein menschenähnliches Gesicht.
    In dem Kopf, der wie eine altertümliche Glühbirne aussah, waren lediglich die Konturen der dort eingelagerten Schaltelemente zu erkennen. Sie waren so klein, daß sie noch nicht einmal vom mikroempfindlichen Auge eines Siganesen voneinander getrennt werden konnten. Dazu benötigte man ein Mikroskop.
    Die Sehmechanismen des Robots konnte nur ich erkennen, weil ich wußte, wo sie zu suchen waren.
    Koko besaß auch keinen nachgebildeten Mund. Er verständigte sich mit seiner modulationsgesteuerten Sprechanlage, die wiederum durch die wortbildende Biotronik des Begriff sspeichers versorgt wurde.
    Wie gesagt: Koko besaß keinen Mund. Was aber aus dem Mikrolaut-Sprecher hervorkam, bestand zumeist aus einem Sammelsurium von logisch fundierten Erklärungen und darin eingestreuten Begriffen, die der gelehrige Birnenkopf irgendwo aufgeschnappt hatte. Sein Gehirn mußte im begriffsbildenden Biotroniktaster einen Schaltfehler besitzen. Koko gebrauchte hin und wieder vulgäre Redensarten, wie sie unter terranischen Raumfahrern üblich waren.
    Ich bitte vielmals um Entschuldigung, wenn ich Ihnen innerhalb meines Berichtes zumuten muß, solche Worte zu lesen. Wenn ich jedoch wahrheitsgetreu meine Erlebnisse niederschreiben soll, so komme ich nicht umhin, Kokos sprachliche Fehler ebenfalls zu schildern. Schuld daran sind ohnehin nur die Terraner, die sich ein Vergnügen daraus machen, meiner genialen Spezialmaschine allerlei Unfug beizubringen. Aber so sind die terranischen Riesen nun einmal.
    Seitdem Koko in der Außenstation ESS-1 geweilt hatte, duzte er jedermann. Mich nannte er „Sir" und
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