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0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

0172 - Mit Gangstern spielt man nicht

Titel: 0172 - Mit Gangstern spielt man nicht
Autoren: Mit Gangstern spielt man nicht
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und mir die Auskunft fast ins Ohr raunte: »Das Konto gehört einem gewissen Mr. Stainley, Sir…«
    »Danke«, sagte ich. »Das war alles, was ich wissen wollte.«
    ***
    Ich hielt das nächste Taxi an, denn von Phil und meinem Jaguar war nichts mehr zu sehen, als ich auf die Straße kam. Auch der blaue Mercury war verschwunden.
    Ich' rief dem Fahrer die Anschrift des FBI zu. »Aber Tempo!«
    Der Fahrer ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er fuhr keinen Kilometer schneller als erlaubt. Ich drückte ihm zwei Dollar in die Hand und verzichtete auf die 40 Cent Wechselgeld, die mir nach der Taxiuhr zugestanden hätten, weil ich nicht noch mehr Zeit verlieren wollte. Ich lief durch die Ausfahrt hinein in den Hof des Distriktgebäudes. In der Glaskabine der Fahrbereitschaft saß Goffy Wagner. Er legte eine Baseballzeitung beiseite, als ich seine Kabine stürmte.
    »He, he, was ist los?«
    »Goffy, ich brauche einen Wagen. Phil ist mit dem Jaguar unterwegs.«
    »Autos haben wir ausreichend. Deswegen ist keine Aufregung nötig.«
    Er griff hinter sich und warf mir die Schlüssel zu, die er von einem Brett genommen hatte. »Der graue Ford! Gleich vorn an der Tür!«
    »Okay!«
    Ich sprintete zum Wagen, sprang hinein und nahm den Hörer des Sprechfunkgerätes ans Ohr: »Cotton«, sagte ich. »Bitte, die Zentrale!«
    Unsere Leitstelle meldete sich fast augenblicklich. Ich erklärte dem Kollegen, mit welchem Wagen ich unterwegs war. Wenn ein Anruf von Phil käme, solle man das Gespräch weitergeben und Henry 19 rufen. Das war die Nummer des Wagens, in dem ich jetzt saß.
    Well, ein Ford ist kein Jaguar, auch wenn er Overdrive hat. Immerhin hatte ich von der Sirene, die ich heulen ließ, den Vorteil, daß mir die Straße geräumt wurde. Als ich in Brooklyn ankam, lag noch keine Meldung von Phil vor. Ich stoppte den Ford in der Nähe der Spielhalle, stieg aus und schloß die Türen ab.
    In der Halle war jetzt viel mehr Betrieb als bei unserem letzten Besuch. Die Frühschicht im Hafen hatte bereits Feierabend, und eine Menge junger Hafenarbeiter könnte die Dollars nicht schnell genug wieder loswerden, die sie mit verdammt harter Arbeit erschuftet hatte.
    Der Aufseher ging gelangweilt zwischen den Automaten umher. Ich schob mich von hinten an ihn heran und tippte ihm auf die Schulter.
    »Ja, was ist de…?«
    Er sprach seinen Satz nicht zu Ende, denn er hatte sich umgedreht und mich erkannt.
    »Gehen wir noch mal nach hinten, ja?« sagte ich freundlich.
    Er nickte verdattert: »Ja, Sir. Natürlich! Wenn Sie es wünschen!«
    »Das tu ich.«
    Hinter ihm schob ich mich durch die Menge, die sich um jeden Automaten versammelt hatte. Manche schrien vor Begeisterung, wenn sie ein bißchen Glück hatten und statt der eingeworfenen zehn Cent 30 herausbekamen. Vor Freude würden sie alle drei Münzen wieder einwerfen und dadurch auch ihren Einsatz verlieren.
    Im Office blieb ich stehen und sah mir den Aufseher an. Er war keine Leuchte der Intelligenz, soviel konnte man auf den . ersten Blick erkennen. Höchstens besaß er ein bißchen Schlauheit.
    »Wem gehört die Bude?« fragte ich.
    Er war so aufgeregt, daß er sich erst räuspern mußte, bevor er reden konnte: »Welche Bude?«
    »Die Spielhalle.«
    »Eh - hm, ich…«
    Mit einem Griff hatte ich ihn an seiner Krawatte. Als sein Kopf dicht vor meinem Gesicht stand, wiederholte ich meine Frage: »Wem gehört die Spielhalle?«
    »Mr. Stainley…« wimmerte er.
    Ich ließ ihn los. Aus meiner Brieftasche kramte ich ein Hochglanzfoto heraus, das ich für solche Zwecke immer bei mir habe. Es zeigt einen Gangster, der bereits vor einigen Jahren friedlich an Altersschwäche in einem Zuchthaus gestorben war.
    »Kennst du diesen Mann?« fragte ich und hielt ihm das Bild so hin, daß es für ihn auf dem Kopf stand.
    Er griff nach dem Foto, hielt es ins Licht, das von einem winzigen Fenster hereinfiel, und musterte es lange.
    »Nein«, murmelte er schließlich. »Ich - ich glaube nicht, daß ich ihn schon einmal gesehen habe…«
    Ich packte das Bild an der rechten oberen Ecke und verließ ihn wortlos. Vor seiner Tür blieb ich stehen und ließ das Foto behutsam in einen leeren Briefumschlag gleiten. Mit heulender Sirene fegte ich zur Mordkommission. Ich legte Wilmerson das Foto auf den Schreibtisch. Er wollte es anfassen, aber ich zog ihm die Hand weg.
    »Nicht berühren! Es sind Fingerabdrücke drauf! Lassen Sie die Prints sichern! Und dann versuchen Sie mal, herauszufinden, ob Sie diese Prints
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