Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken

Titel: 0170 - Ich gegen die Riesen-Kraken
Autoren: Friedrich Tenkrat
Vom Netzwerk:
denn?« erkundigte sich Suko.
    »Da wurde eine Leiche außerhalb Londons angeschwemmt. Die soll ich mir ansehen. Der Superintendent denkt wohl, ich brauche das. Da ich nicht allein fahren wollte, dachte ich, ich frage dich, ob du mitkommen möchtest, aber wenn Shao dir Tee kocht…«
    Suko winkte ab. »Den kann ich auch ein andermal trinken.« Er stand auf. »Was ist los mit dieser Leiche? Warum sollst du sie dir ansehen?«
    »Sie weist außergewöhnliche Verletzungen auf.«
    »Also ein neuer Fall für uns?«
    »Das wird sich erst herausstellen. Sobald ich den Toten gesehen habe, weiß ich mehr.«
    Shao trat ein. Verwundert blickte sie Suko an. »Sieht nach allgemeinem Aufbruch aus. Der Tee ist gleich fertig.«
    »Stell ihn warm«, sagte Suko.
    »Du weißt, dass das nicht geht.«
    »Tut mir leid, ich muss weg.«
    »Mit John?«
    »Ja.«
    »Wohin wollt ihr?«, fragte die Chinesin mich.
    »Vier junge Leute machten eine Wettfahrt mit ihren Ruderbooten auf der Themse. Einer von ihnen kam dabei auf mysteriöse Weise ums Leben. Seine Leiche, die vor etwa einer Stunde angeschwemmt wurde, weist rätselhafte Verletzungen auf«, erklärte ich dem Mädchen.
    Wir verließen Sukos Wohnung. Mein Apartment befand sich gleich daneben.
    Wenig später saßen wir in meinem silbermetallicfarbenen Bentley und waren zu Oliver Owens Leichnam unterwegs. Die Fahrt dauerte zwanzig Minuten. Von weitem sahen wir schon die Polizeifahrzeuge und eine Menge Neugierige.
    Suko und ich durchschritten die Polizeisperre. Auch Kollegen von der Wasserpolizei die »Wasserratten«, wie sie von uns genannt wurden waren da. Mein chinesischer Partner und ich gingen auf die Stelle zu, wo der Tote lag. Er war mit einer Decke zugedeckt.
    Der Polizeiarzt, ein drahtiger ernster Mann, nickte mir zu. »Ich habe mich sofort an Superintendent Sir James Powell gewandt«, sagte er. »Sie wissen, dass wir in solchen Fällen angewiesen sind, dies zu tun, Oberinspektor Sinclair.«
    Ich brauchte diese Art von Unterstützung, um schnell genug an den Ball zu gelangen. Wo immer in London es zu mysteriösen Ereignissen kam, wurde dies sogleich weitergeleitet, denn für Fälle mit übernatürlichem Background gab es bei Scotland Yard eine eigene Abteilung, die von mir geleitet wurde. Ich hatte nur noch Sir James über mir. Aber gerade das war nicht immer erfreulich, denn mein Vorgesetzter konnte hin und wieder verdammt launisch sein.
    »Darf ich den Toten sehen, Doc?« fragte ich.
    Der Arzt bückte sich, griff nach der Decke und hob sie an zwei Enden hoch. Vor uns lag ein junger Mann, beinahe bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt. Mein Magen krampfte sich zusammen.
    Ich werde mich daran wohl nie gewöhnen.
    Überall auf dem Körper waren kreisrunde Wunden zu sehen. Ich wies darauf. »Was ist das? Sind das Bisswunden, Doc?«
    »Das vermute ich.«
    Ich schluckte trocken, nickte und sagte: »Das reicht. Sie können den Toten wieder zudecken.«
    Der Arzt ließ die Decke fallen. Ich versuchte, mich mit den Zigaretten zwar knappzuhalten, aber jetzt hatte ich ein Stäbchen dringend nötig.
    Die ersten Züge beruhigten mich.
    Suko stieß mich an. »Sieh mal, wer da kommt, John.«
    Ich drehte mich um. Ein dunkelhaariger Mann, hochgewachsen und sportlich kam auf uns zu. Es war unser Freund Bill Conolly. Er war zwar reich verheiratet seine Frau Sheila hatte von ihrem Vater einen großen Chemiekonzern geerbt, aber da er das Nichtstun hasste, arbeitete er nach wie vor als Reporter für führende britische Blätter.
    Heute lebte er nicht mehr, um zu arbeiten, und er brauchte auch nicht mehr zu arbeiten, um leben zu können, sondern er tat nur noch das, wozu er Lust hatte.
    »Hallo, John«, grüßte er. »Guten Tag, Suko.«
    »Wie kommst du denn hierher?« fragte ich ihn erstaunt.
    »Mit meinem Porsche«, sagte Bill Conolly lächelnd. »Du siehst nicht gerade danach aus, als würdest du dich freuen, mich zu sehen.«
    »Kamst du zufällig hier vorbei?«
    »Nein. Mit voller Absicht. Du weißt, dass mich meine Informanten aus früheren Tagen immer noch nicht vergessen haben. Wenn sich etwas Interessantes ergibt, rufen sie mich an.«
    »Und du denkst, dieser Fall wäre interessant.«
    »Ja.«
    »Dann sieh dir mal die Leiche an.«
    Bill tat es. Er ließ die Decke gleich wieder fallen und wurde bleich um die Nase. »Oh, mein Gott«, stöhnte er.
    »Bist du immer noch erpicht darauf, in diesem Fall zu recherchieren?« fragte ich ihn.
    »Ist es dein Fall?« fragte Bill Conolly zurück.
    »Sieht so
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher