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0170 - Entführt in die Schattenwelt

0170 - Entführt in die Schattenwelt

Titel: 0170 - Entführt in die Schattenwelt
Autoren: Uwe Anton
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nein! Was dachte er da? Kampflos würde er niemals aufgeben. Solange noch Leben war, existierte auch noch Hoffnung, so schwach sie auch sein mochte.
    Aber wie konnte er Asmodis entkommen? Durch das FLAMMENSCHWERT natürlich… aber es kam nicht zustande. Nicole war nicht in der Lage, die dazu erforderliche Verbindung mit dem Amulett einzugehen.
    Das Amulett!
    Natürlich! Nur wenige Geheimnisse der Silberscheibe waren bislang enträtselt. Und hatte er sich in letzter Zeit nicht ständig über das Eigenleben gewundert, das das Amulett immer stärker entwickelte?
    Vielleicht bestand jetzt die Möglichkeit, mehr über das Amulett herauszufinden und gleichzeitig Asmodis’ Angriff zu entgehen! Aber es blieb nur noch wenig Zeit…
    ***
    Eileen O’Shea bäumte sich vor dem drohenden Ende auf; sie spürte, was vor sich ging, und sie wollte nicht sterben durch die Hand eines Dämonen, von dem sie bis vor kurzem noch nicht einmal gewußt hatte, daß er überhaupt existierte.
    Rasch löste sie sich ein wenig von der geistigen Einheit, in der sie aufgegangen war, und trieb hinaus in das Nichts, entfernte sich rasend schnell von Zamorra und den anderen.
    Vielleicht war das eine Möglichkeit?
    Sollte Asmodis doch zuschlagen, sie würde er eventuell übersehen… Aber nein, so eigensüchtig konnte sie nicht handeln. Außerdem würde der Dämon sie später mit Sicherheit entdecken und dann wieder zurück in das Schattenreich bringen - ein Schicksal, schlimmer als der Tod, der sie erwartete.
    Verzweifelt nahm das Medium alle Kraft zusammen und versuchte erneut, aus dem Nichts auszubrechen.
    Und diesmal war kein Asmodis da, der ihren Versuch schon von vornherein unterband. Sie stieß gegen die Grenze der Unendlichkeit, fühlte, wie sie sie langsam durchdrang.
    Für einen Moment befand sie sich wieder in Eldridge Castle. Sie schwebte über dem Schloß, wie ein Wesen aus einer anderen Welt, und sie sah Doktor Wellington, ihren Mentor.
    Sofort klammerte sie sich mit einer Spur ihres Bewußtseins an dem Geist des Parapsychologen fest. Mit dem anderen Teil kehrte sie zurück in das Nichts, zurück zu Zamorra, der den Angriff Asmodis’ erwartete…
    Zamorra! rief sie. Ich habe einen Fluchtweg gefunden !
    Keine Antwort. Professor Zamorra schwieg.
    Wo war er überhaupt? Sie ertastete seinen Geist nicht, fühlte nur Nicole Duval, Karmann und die anderen. Und… das Amulett!
    Immer größer schien die Silberscheibe zu werden, bis sie das gesamte Nichts ausfüllte. Und da nahm sie endlich das Bewußtsein Professor Zamorras wahr, schwach, sehr schwach nur, aber unverkennbar das des Weißen Magiers.
    In diesem Moment explodierte das Nichts.
    ***
    Professor Zamorra fühlte das Amulett, das er unsichtbar in seiner körperlosen und doch körperlichen Hand trug, nahm es wahr, fühlte es, verstand es plötzlich. Für einen winzigen Moment begriff er das Wesen des Amuletts, die Wahrheit, die hinter der mit Hieroglyphen übersäten Silberscheibe steckte.
    Geschaffen aus der Kraft einer entarteten Sonne…
    Professor Zamorra ließ sich treiben, von dem Amulett aufnehmen, das mehr, viel mehr war, als es den Anschein hatte. Und er spürte, wie das Amulett auf ihn reagierte, ihn ebenfalls wahrnahm, eine Einheit mit ihm einging.
    All die Kraft des Amulettes, die er bislang nur sekundär erkannt und benutzt hatte, strömte in ihn hinein, verschmolz mit ihm.
    Zamorra hörte auf, Zamorra zu sein.
    Er war… mehr.
    Er fühlte die kosmische Gewalt einer Sonne in sich. Ein einziger Gedankenimpuls genügte, und das Amulett würde körperlich, dehnte sich aus zu einer riesigen Sonne, die die Finsternis des Nichts erhellte.
    Irgendwo in weiter Feme hörte er Asmodis aufschreien. Also hatte auch der Höllenfürst die Machtfülle erkannt, die ihm nun zur Verfügung stand.
    Mit einem kalten Lachen holte Zamorra aus zu einem Vernichtungsschlag, der den Dämonen ein für alle mal beseitigt hätte, da kamen ihm Zweifel. Was hier geschah, war nicht richtig. Er fühlte die Macht, die ihn erfüllte, eine unvergleichliche Macht, mit der er ganze Welten zerstören und neue aufbauen konnte; die Macht des Kosmos, einer unvergleichbaren Sonne, aber sie war auch… entartet. Diese Macht durfte ihm nicht gehören. Sie korruptierte ihn, sie nahm ihm die Menschlichkeit, sie verwandelte ihn in ein Etwas, einen Handlanger, mehr nicht.
    Zamorra! hörte er den Entsetzensschrei von Nicole. Also hatte auch Nici mitbekommen, was mit ihm geschehen war. Das darfst du nicht, Chef, Zamorra, ich
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