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0168 - Die Eisfalle

Titel: 0168 - Die Eisfalle
Autoren: Unbekannt
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abschalten", befahl Hakru.
    Nortruk fuhr herum. „Sir, das wirft uns um", kam Hakrus bedenken.
    „Tiefe?" kam Hakrus Frage.
    „Vierhundertfünfzig, Sir."
    Kilmacthomas ertappte sich dabei, wie seine Hände den Kartentisch umklammerten. Die Männer atmeten in kurzen Zügen, als hätten sie einen schnellen Lauf hinter sich.
    „Temperatur sinkt, Sir. Neigungswinkel bereits sechzehn Grad."
    „Thermostrahler wieder in Tätigkeit setzen", ordnete Hakru an.
    Nortruk sagte: „Fünfhundert Meter, Sir."
    Bei einem Neigungswinkel von fast zwanzig Grad erreichte die TRISTAN eine Tiefe von 570 Metern. Dann ließ Hakru die Thermostrahler abschalten. Die Temperatur in Abschnitt sieben lag unwesentlich über der Höchstgrenze und sank ständig.
    Nortruk war von seinem Platz aufgestanden. Die Reaktion der Nerven ließ ihn erschauern. Ohne Hast schob Hakru seinen zierlichen Körper an Major Lasalle vorbei auf Nortruk zu. Er klopfte dem Piloten auf die Schulter.
    „Wir haben es geschafft", sagte er aufatmend.
    Nortruks Stimme hatte einen aggressiven Klang, als er heftig erwiderte: „Noch einmal würde ich das nicht tun, hören Sie, Sir. Ich würde es nicht wieder tun."
    „Ich verstehe Sie, Leutnant Nortruk", sagte Hakru.
    Der Pilot wandte sich um und verließ mit steifen Schritten den Kontrollraum. Kilmacthomas hatte geglaubt, dass er Erleichterung fühlen würde, wenn sie erst unten angelangt waren.
    Doch das war nicht so.
    Gewiss, sie hatten es fertiggebracht, mit diesem Schiff einen halben Kilometer tief in das Eis vorzustoßen.
    Aber das, ahnte Don Kilmacthomas, war erst der Anfang.
     
    *
     
    Es war ein sinnloses Beginnen, die Schiffe der Gataser zählen zu wollen, die von allen Richtungen in das System eindrangen, das von Rhodan als Ziel des Ablenkungsmanövers ausgesucht worden war. Innerhalb kurzer Zeit sah sich der Flottenverband des Vereinigten Imperiums einer großen Übermacht gegenüber. Die meisten Kampfschiffe der Blues verfügten über die schützenden Molkexpanzer, so dass sie praktisch nicht zu vernichten waren.
    Der einzige Vorteil der terranischen Schiffe lag in ihrer Beweglichkeit. Das Beschleunigungsvermögen der Kugelraumer lag weit über dem der Diskusschiffe.
    In tollkühnen Manövern steuerte Oberst Kors Dantur die ERIC MANOLI durch die Schlacht. Rhodan beobachtete den Kampf auf den Bildschirmen. Es blieb den Offizieren in den Feuerleitzentralen nichts anderes übrig, als ihre Aufmerksamkeit den Feindschiffen ohne Molkexüberzug zu widmen. Nur dort konnten sie entscheidende Treffer landen.
    Rhodan wandte sich an Waynt, den Akonen.
    „Nun haben Sie Gelegenheit, diese Schiffe zu sehen", sagte er.
    „Ich glaube zwar nicht, dass Sie mehr über das Molkex erfahren, aber Sie können es immerhin versuchen."
    „Natürlich", sagte Regat Waynt, den die kosmische Auseinandersetzung anscheinend völlig unberührt ließ.
    Innerhalb des terranischen Verbandes gab es die ersten Verluste. Herbeieilenden Eingreifreserven gelang es trotz erbitterten Angriffen der Blues, einen Teil der Schiffbrüchigen zu retten. Kleine Beiboote huschten aus den zerschossenen Schiffen und brachten sich in den Hangars anderer Kugelraumer in Sicherheit.
    Ohne ihre überlegene Schnelligkeit hätte es für die Schlachtschiffe des Imperiums schlecht ausgesehen. Rhodan erkannte, dass sich ihre Position in zunehmendem Maße verschlechterte.
    Aber der Funkimpuls der TRISTAN, der eine gelungene Landung bestätigte, war bisher noch nicht eingetroffen. Rhodan blickte zur Uhr. Sie konnten nur hoffen, dass im Verth-System alles nach Plan verlief.
    Die ERIC MANOLI raste durch einen Verband feindlicher Schiffe, ihre mächtigen Waffen trugen Tod und Verderben in die Reihen der ungeschützten gegnerischen Diskusraumer. Auch dort, wo die verheerenden Strahlen auf Molkex trafen, genügte ihre Kraft, Verwirrung zu stiften.
    Ein terranischer Kreuzer der Städteklasse explodierte in unmittelbarer Nähe des Flaggschiffes. Rhodan biß die Zähne aufeinander. Hatte es noch einen Sinn, hier auszuharren? Warum meldete sich die TRISTAN nicht?
    „Es wird allmählich ernst für uns", bemerkte Bully, der neben Rhodan stand. „Ich schlage vor, dass wir uns bald zurückziehen."
    Perry Rhodan warf einen kurzen Blick auf die Borduhr. Er musste Oberst Mos Hakru und der übrigen Besatzung der TRISTAN noch eine Chance geben.
    „Zehn Minuten können wir uns noch ohne große Verluste halten", antwortete er. „Ich hätte nicht gedacht, dass unser Angriff auf dieses
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