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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal
Autoren: Unbekannt
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noch ausstehen. Wenn sie ..." Er wurde unterbrochen. John Pohl meldete sich zum zweitenmal. Aus dem Empfänger des Minikoms klang seine Stimme verzerrt.
    „Wir sind im fünften Geschoß. Die Schachteingänge sind offen, und wir können beobachten, daß der Gegner seine Truppen massiert. Ich wiederhole: Warten Sie so lange auf uns, wie Sie es irgend ermöglichen können, aber gehen Sie kein Risiko ein!"
    Christoph schluckte trocken. Er sah auf die Uhr. „Noch zwei Geschosse", murmelte er. „Sie kommen durch Schacht zwei. Ich glaube..." Er nickte Kal Jennings entschlossen zu, öffnete den Verschlag des Transmitters und trat hinein. Sekunden später war auch er verschwunden. Fred griff seine Waffe fester. Von weither hörte er zirpende Geräusche und ein stetiges Rascheln und Schlurfen wie von zahlreichen leichtfüßigen Schritten. Er sah Kal an. Kal nickte ihm zu. „Ja, sie kommen. Hoffen wir nur ..." Er beendete den Satz nicht. Es war klar, was es zu hoffen galt.
    Sekunden verstrichen träge. Fred trat ungeduldig an den offenen Schacht heran und sah nach unten. Er prallte erschrocken zurück.
    Dicht unter ihm bewegte sich eine schlaffe Gestalt und pendelte unter dem Einfluß des künstlichen Schwerefeldes träge hin und her. Weiter unten bewegten sich andere Gestalten. Fred bückte sich und griff zu. Der Mann dicht vor ihm war klein, alt und grauhaarig - und obendrein bewußtlos. Fred betrachtete das zerfurchte Gesicht. Der Alte sah aus, als hätte er zehn Tage lang ohne Schlaf und Nahrung auskommen müssen. Fred packte ihn unter den Armen und zog ihn mit schleifenden Füßen auf den Transmitter zu. Kal Jennings erledigte den Rest der Arbeit. Nach ein paar Sekunden befand Paddie Irish sich schon an Bord der ERIC MANOLI, obwohl er vorläufig noch nichts davon wußte.
    Müde und zerschlagen kroch der Rest der Gruppe aus dem Schacht. Kal und Fred betrachteten staunend den halbnackten Fremden mit dem Schüsselkopf und dem blauhaarigen Pelz. Er zögerte, als Kal ihn vor den Transmitter zog. Fred gab ihm einen kräftigen Stoß, und er taumelte in den Käfig hinein. Kal schloß die Tür, drückte eine Serie von Knöpfen, sah sich um und rief: „Fertig! Der nächste!" Der nächste war ein Mädchen. Ein grelles Bündel geballter Energie peitschte durch den Gang. Die Fremden griffen an! Kal riß Fred an der Schulter zu sich heran und warf ihn förmlich in den Transmitter. Dann zog er die Waffe hoch und feuerte dem Gegner eine Serie von Geschossen entgegen.
    Brüllend und krachend entluden sich die entfesselten Energien im Labyrinth. Blitz auf Blitz zuckte auf und nahm Kal die Sicht. Blind tastete er sich rückwärts, bis er den Türknopf des Transmitters unter der Hand fühlte. Er stolperte in das Gatter hinein, ließ die Finger über die Serie der Schaltknöpfe gleiten und drückte den untersten. Im nächsten Augenblick hörte er aufgeregte Stimmen rings um sich. Vor seinen Augen tanzten immer noch feurig bunte Kreise, aber er hörte, daß die Stimmen eine vertraute Sprache sprachen, und wußte, daß er dem Inferno noch im letzten Augenblick entkommen war.
     
    *
     
    Fünf Tage nach der Rettung wurden Christoph Warren und John Pohl von General Heincken, dem Stabschef des Operationsbereich „Galaktische Eastside", zu einer Unterredung gebeten. Heincken erwies sich als wahrer Bilderbuchgeneral: hochgewachsen, stramm, mit eckigen Schultern und kurzgeschnittenem grauen Haar. Er war nichtsdestoweniger freundlich und begann die Unterredung mit einer nahezu überschwenglichen Lobrede auf die Leistung des Wissenschaftlerkorps im Labyrinth von Eysal.
    Christoph und John hörten schweigend zu. Heincken unterbrach sich schließlich mit einem Räuspern, sortierte eine Reihe von Papieren auf seinem Tisch und begann von neuem: „Wir haben eine Menge unschätzbarer Informationen erhalten, meine Herren.
    Der Gefangene, dem die aufgenommene Strahlungsdosis erheblich mehr zugesetzt hat als Ihnen - wo hinzu die Schwierigkeit kommt, daß unsere Ärzte die artspezifischen Medikamente nicht kennen -, hat sich als zugänglich erwiesen. Er beantwortete unsere Fragen, die wir, nachdem der Translator sich eine grundlegende Kenntnis seiner Sprache angeeignet hatte, an ihn stellten. Die Situation ist folgende: Die Blues beherrschen im Ostsektor der Galaxis ein Imperium, das sich durchaus mit unserem Großen Imperium vergleichen läßt. Es gibt zwar gewisse Unterschiede - die Blues kolonisieren zum Beispiel, indem sie eingeborene
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