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0166 - Im Labyrinth von Eysal

Titel: 0166 - Im Labyrinth von Eysal
Autoren: Unbekannt
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den Rundgang entlang. Eine monströse Gestalt mit einem kugelförmigen terranischen Raumhelm und einer glitzernden Blues-Montur darunter schoß brüllend durch die Öffnung, packte zwei der flüchtenden Feinde gleichzeitig, hob sie hoch und schleuderte sie über das Geländer hinweg in die Tiefe.
    Schüsse blitzten auf. Das Geschrei der Blues schwoll zu gellendem Gezeter an. John torkelte vorwärts. Wer der komische Fremde auch immer war... er wollte ihm helfen, helfen, helfen!
    Er kam nicht weit. Er stieß gegen etwas, weil die Beine ihn nicht mehr tragen wollten. Mit letzter Kraft hob er den Kopf und betrachtete das Hindernis. Es war Gil Krueger. Durch die Sichtscheibe des Schutzhelmes grinste er aus einem Gesicht, das nur aus Schweiß und Schmutz zu bestehen schien. John hörte seine dumpfe Stimme: „Alles in Ordnung, John ... wenigstens vorerst!"
     
    *
     
    Fred Winseil starrte auf den Detektorschirm, ohne den Blick auch nur ein einziges Mal zu wenden. Die Z-2339 hatte die Zone der gewaltigen Raumschlacht hinter sich gelassen, aber das Gebiet zwischen dem Kampfsektor und dem inneren Planetenring des Eysalschen Zentralgestirns war von fremden Raumschiffen immer noch genügend dicht erfüllt, um Kal und Fred ernsthafte Sorgen zu bereiten. Die Z-2339 war noch rund eine Astronomische Einheit von Eysal entfernt - eine Strecke, die das ungeheuer schnelle, kleine Schiff in wenigen Minuten zurücklegen konnte. Aber gegnerische Einheiten, unförmige molkexbedeckte Raumriesen, standen in Abständen von weniger als zwei Millionen Kilometern ringsumher, und es erschien fast unmöglich, daß keiner von ihnen den Zerstörer bemerken sollte. Vor Freds Augen verschwamm das Koordinatennetz des Schirms zu einem wirren, krummlinigen Muster. Er sah ein paar Sekunden lang auf und wischte sich über die Augen. Er nahm sich sogar Zeit, den Kopf zu drehen und nach Kal Jennings zu sehen, der schweigsam an seinem Pult arbeitete, um die Z-2339 so schnell wie möglich ans Ziel zu bringen. Als Fred seine Aufmerksamkeit erneut dem Schirm zuwandte, glänzte in der Mitte der Mattscheibe ein dicker, grüner Punkt. Er bewegte sich nicht, und seine Umrisse waren klar und scharf. Ein feindlicher Taststrahl hatte den Zerstörer erfaßt, und mehr noch - der Gegner kannte die Bewegungsgrößen der Z-2339, sonst hätte er den Strahl nicht so genau im Ziel halten können. „Es wird brenzlig, Kal!" rief Fred. „Sie haben uns!"
    Dann wurde er lebendig. Sicher und rasch zugleich flogen die Finger über die Tastatur der Ortungsanlage. Andere Bildschirme leuchteten auf, und die Armada der feindlichen Schiffe erschien als ein Meer von hellen und dunklen Punkten. Fred hatte das Bild zuvor gesehen - jedesmal, wenn er sich getraute die verräterischen Hypertaster für ein paar Sekunden in Betrieb zu nehmen, um sich zu orientieren. Er hatte sich die Formation der Schiffe eingeprägt. Er sah deutlich, wie ein Pulk grüner Punkte sich aus dem Gesamtverband löste und auf die Mitte des großen Reflexschirms zustrebte. Die Huldvollen wollten keine Zeit verlieren. Sie beschleunigten mit Maximalwerten. Wenn die Z-2339 zwischen sie geriet, dann war das Spiel verloren.
    Fred stand auf. Kal schien seine Unruhe zu spüren. „Gleich", knurrte er, „gleich ist es soweit!" Die relativistisch hohe Geschwindigkeit des Zerstörers hatte die weißen Lichtpunkte der Sterne zu allen sieben Farben des Spektrums verzerrt. Eine Viertelstunde lang war der Raum wie ein langer Tunnel gewesen, der sich in Flugrichtung bis in alle Unendlichkeit erstreckte. Die Farben lichteten sich jetzt, der Tunnel weitete sich und wurde zur Kugel. Das kleine Schiff verringerte seine Fahrt, und Eysals wolkenverhangener Ball schob sich von rechts her in den Bildschirm. Fred atmete auf. Er eilte zu seinem Platz zurück, um Kal mit Radar- und Lichtbildorter beim Auffinden des Ziels zu helfen. Mit einer Geschwindigkeit von immer noch zwanzig Kilometern pro Sekunde, drang die Z-2339 in die obersten Atmosphärschichten ein. An der Außenhaut des Schutzschirms glühte die Luft auf, und ein weißleuchtender Schweif ionisierter Partikel zog hinter dem kleinen Schiff her. Die hemmende Wirkung der Lufthülle und die mit Vollschub arbeitenden Bremsdüsen verringerten die Geschwindigkeit rasch. In dreißig Kilometern Höhe ging Kal Jennings bei einem Tempo von Mach 5 in den Horizontalflug über. Fred hatte das Ziel inzwischen erkannt. Von Süden her schoß die Z-2339 auf den gewaltigen Komplex der Stadt Malkino
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