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0163 - Um das Leben meines Freundes

0163 - Um das Leben meines Freundes

Titel: 0163 - Um das Leben meines Freundes
Autoren: Um das Leben meines Freundes
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dann nicht auch gekidnappt worden? Oder warum hat man bei Jerry nicht wenigstens einen solchen Versuch unternommen?«
    »Das ist ein gutes Argument!« warf ich aufgeregt ein. »Es deutet darauf hin, daß es Gangster gewesen sein müssen, mit denen Phil allein zu tun hatte! Da über alle von uns bearbeiteten Fälle pedantisch genaue Akten angelegt werden, ist es doch ein Kinderspiel herauszukriegen, welche Sachen Phil allein oder vorwiegend allein bearbeitet hat!«
    »Richtig!« stimmte Mister High zu. »Sie kennen Phil am besten, Jerry. Deshalb werden Sie diese Aufgabe übernehmen. Schreiben Sie zunächst eine Liste auf von allen in Frage kommenden Fällen. Danach werden wir eine zweite Liste anfertigen mit den Namen aller Gangster, die in diese Fälle verwickelt waren., Und die Leute werden wir zuerst überprüfen. Wieviel Mann brauchen Sie, um diese beiden Listen möglichst schnell auf stellen zu können?« Ich zuckte die Achseln.
    »Das hängt davon ab, wie weit wir zeitlich zurückgehen wollen.«
    Der Chef runzelte die Stirn und überlegte:
    »Einen wirklich ernstzunehmenden Haß, der sich über viele Jahre so stark erhält, daß er noch nach einer langen Zeit ein schweres Verbrechen wagt, gibt es so gut wie nie. Nur in Romanen und Filmen. Ich denke, wir nehmen erst einmal die Fälle der letzten Zeit. Sagen wir, zunächst einmal das letzte halbe Jahr.«
    »Mit vier Kollegen könnte ich die Listen vom letzten halben Jahr bis heute mittag zusammen haben«, versprach ich.
    Der Chef sah den Leiter unserer Bereitschaften fragend an. Meegeren nickte sofort:
    »Ich werde die vier Mann schon irgendwie freikriegen. In einer Viertelstunde werden sich vier Kollegen in Ihrem Office melden, Jerry.«
    »Danke.«
    »Keine Ursache. Wenn Sie noch mehr brauchen, wenden Sie sich an mich. Es ist Ehrensache, daß wir alles tun, um Phil zu finden.«
    Glauben Sie mir, ich war in diesem Augenblick richtig froh. Es ist eine verdammt feine Sache, solche Kollegen zu haben. Wir diskutierten noch eine Weile über andere Möglichkeiten und leiteten auch ein paar Schritte in die Wege, um solche anderen Möglichkeiten zu überprüfen, aber wir hielten selbst nicht viel davon. Faktisch konnte Phil nur mit Gewalt, das heißt von Gangstern, zum Verschwinden gezwungen worden sein.
    Als wir die Sitzung beendeten, fiel mir etwas ein:
    »Hat Phil nicht am Anfang der Woche, als ich mit meiner Kopfgrippe zwei Tage im Bett lag, die Opiumgcschichte erledigt?« fragte ich.
    Mister High fuhr auf:
    »Stimmt! Er leitete die Nachforschungen und nahm auch selbst Leanings Verhaftung vor. Danach sperrte er mit ein paar Kollegen die Opiumhöhle zu.«
    »Vielleicht steckt hinter dieser lokalen Sache doch ein großer Rauschgiftring?« sagte ich. »Vielleicht hat dieser Ring aus Rache Phil gekidnappt!«
    »Kümmern Sie sich sofort um diese Angelegenheit, Jerry! Die Listen können auch die vier Kollegen allein aufstellen.«
    Ich nickte und trat an Mister Highs Schreibtisch. Ich wählte RE 2-6263.
    »Wen rufen Sie an, Jerry?« fragte der Chef.
    »Das Stadtgefängnis. Ich möchte gleich nachher mit Leaning sprechen und ihm ein bißchen auf den Zahn fühlen.« Jemand von der Gefängnisverwaltung meldete sich. Ich sagte:
    »Hier ist FBI-Agent Cotton. Kann ich in einer halben Stunde mit Leaning sprechen? Das ist der Mann, der vom FBI wegen schwerer Vergehen gegen das Rauschgiftgesetz eingeliefert wurde.«
    Die Antwort war kurz und bündig. Ich legte den Hörer auf und drehte mich um. Der Chef und die anderen bemerkten den Ausdruck meines Gesichts und sahen mich gespannt an.
    »Der Besitzer einer Opiumhöhle, dieser Leaning, ist gestern morgen gegen die Entrichtung einer Kaution von zwanzigtausend Dollar vom Unter-Huchungsrichter bis zum Beginn der Hauptverhandlung auf freien Fuß gesetzt worden. Die Kaution wurde in barem Geld von einem Expreßboten an der Gerichtskasse eingezahlt. Der Bote konnte nicht sagen, von wem das Geld .stammte, Es war der Expreßboten-Gesellschaft anonym in einem Päckchen xugeschickt worden.«
    Meegeren stieß einen langen, scharfen Pfiff aus.
    ***
    »Was wollen Sie, G-man?« zeterte Leaning eine knappe Stunde später. »Ich bin vom Gericht freigelassen worden! Es hat mich ein halbes Vermögen gekostet!«
    Er war ein kleiner, schmieriger Kerl, der ein wenig schielte, so daß man nie wußte, ob er einen ansah oder nicht. Irgendwann war einmal ein Chinese bei seinen Vorfahren dazwischengeraten, und jetzt sah man es noch an seinen
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