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0160 - Der Sammler

0160 - Der Sammler

Titel: 0160 - Der Sammler
Autoren: Jason Dark
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»Weiß man, was mit ihm geschehen ist?«
    »Nein. Es ist auch nicht bewiesen, daß Medusa eingemauert wurde. Das hatte dieser Mann nur vorgehabt. Mehr nicht.«
    »Dann beruht alles auf Spekulation«, meinte der Doc.
    »Kann man so sagen.«
    »Aber ihr hier habt es als eine Tatsache hingenommen.« Der Doc ließ nicht locker.
    »Klar. Sie wissen doch, wie so etwas geht. Der Mensch braucht eine Erklärung, eine Beruhigung, wenn ich das mal so sagen darf. Das ist alles.«
    Der Arzt nickte und schüttelte dann den Kopf. »Ich verstehe es trotzdem nicht, aber das ist wohl mein Schicksal. Begreifen werde ich es nie.«
    »Vielleicht ist es gut so.«
    »Und was ist mit dem Haus?« erkundigte sich der Arzt. »Das steht nach wie vor leer?«
    »Klar.«
    »Dann hat sich kein Käufer gefunden?«
    »Hätten Sie das Haus genommen, Doc?«
    »Vielleicht.«
    »Sie können es haben, Doc. Einen Erben gibt es auch nicht, soviel ich weiß. Und sicher wird die Stadt froh sein, wenn jemand einzieht. Schließlich müssen die Unterhaltskosten bezahlt werden, denn das Ding soll unter Denkmalschutz stehen. Aber so genau weiß ich darüber nicht Bescheid.«
    »Moment mal«, sagte der Doc.
    »Was ist denn?« Dean Summer schaute den Arzt an.
    Der nickte in Richtung Tür. »Haben Sie nichts gehört, Summer?«
    »Was?«
    »Ein Geräusch. Aus dem Nebenraum. Ehrlich. Da, wo die Leiche liegt.«
    Der Polizist wurde blaß. Gleichzeitig spannte ein verzerrtes Lächeln seine Lippen. »Das stimmt doch nicht.«
    »Wenn ich es Ihnen sage.«
    »Da ist keiner drin.«
    »Bis auf den Steinernen ohne Kopf.«
    Summer schluckte und zupfte sich seine Uniform glatt. »Sie wollen doch nicht im Ernst behaupten, daß die Leiche dort wieder auferstanden ist.«
    »Das haben Sie gesagt. Schauen Sie doch mal nach.«
    Der Polizist zögerte. So ganz wohl war ihm bei der Sache nun auch wieder nicht.
    Dann zuckten beide Männer zusammen, denn sie hatten das Kratzen gehört. Irgend etwas mußte an der Tür entlangstreichen.
    Vielleicht eine Hand oder so…
    »O verdammt«, flüsterte Dean Summer, »der… der ist es tatsächlich.«
    »Um es genau zu wissen, schauen wir nach«, sagte der Arzt. Er war es leid.
    Sie brauchten es nicht. Der Steinerne machte sich von selbst bemerkbar. Und dies auf eine verdammt drastische Art und Weise.
    Plötzlich splitterte das Türholz. Jemand mußte von der anderen Seite mit ungeheurer Wucht dagegen geschlagen haben. In der Türmitte befand sich auf einmal ein Loch.
    Holz fiel nach innen, Splitter, Reste…
    Dann erschien er.
    Der Steinerne ohne Kopf trat ein!
    Die beiden Männer waren zurückgewichen. Sie standen nebeneinander. Ihre Gesichter zeigten die gleiche Blässe und das Entsetzen. Weit waren die Augen aufgerissen. Ungläubig starrten sie auf das steinerne Monster ohne Kopf, das durch die Tür walzte und auch noch letzte Reste aus dem Rahmen trat.
    »Nein!« keuchte Dean Summer und schlug beide Hände vor sein Gesicht. »Das gibt es doch nicht…«
    Es war eine Tatsache.
    Der Steinerne ließ sich nicht aufhalten. Schaurig sah der ehemalige Tyron Garret aus. Sein Hals stand vielleicht noch drei Zentimeter hoch. Die Kleidung war aufgeplatzt, als er seine Verwandlung durchgemacht hatte. Sie hing nur noch in Fetzen um seine zu Stein gewordene Figur. Es war grauenhaft.
    Der Polizist und der Doc bebten vor Angst. Sie zitterten um die Wette. Schweiß lag auf ihren Gesichtern, und sie waren unfähig, sich zu rühren.
    Beide schlossen mit ihrem Leben ab, doch das Monster zeigte kein Interesse an ihnen.
    Es wollte raus.
    Eine Holzbarriere teilte den Raum. Jenseits der Barriere befanden sich die beiden Schreibtische und die Aktenschränke, sowie die Besucherstühle.
    Vor der Barriere stand eine Bank.
    Sie war grün gestrichen und so alt, daß die Farbe schon teilweise abgeblättert war.
    Gegen diese Bank mit den eisernen Füßen trat der Steinerne.
    Sie wurde hochgewirbelt und krachte gegen die Barriere und durchbrach sie.
    Die Splitter und Teile flogen im Dienstzimmer umher und prallten gegen die Wand. Ein Querbalken räumte fast einen Schreibtisch leer. Er wurde nur von der schweren Schreibmaschine gestoppt.
    Das Monster ging zur Tür.
    Die Männer schauten ihm nach, und eine dicke Gänsehaut überzog ihre Gesichter.
    So etwas hatten sie noch nie gesehen. Ein steinernes Wesen ohne Kopf durchquerte das Büro. Grauenhaft anzusehen. Wie ein ferngelenkter Roboter, der alles aus dem Weg räumte, was sich ihm entgegenstellte.
    Jetzt war er an der
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