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016 - Der Satanswolf

016 - Der Satanswolf

Titel: 016 - Der Satanswolf
Autoren: A.F.Morland
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Satanswolf gehabt hatten.
    Wir schenkten es uns, am Gartentor zu schellen und darauf zu warten, bis uns geöffnet wurde. Jede Sekunde war kostbar. Unsere Hektik würde sich erst legen, wenn wir Martina Menningmann und Markus Laber sahen – und wenn beide wohlauf waren.
    Ich kletterte über den Zaun. Rainer ebenfalls. Natürlich hätte man uns das als Hausfriedensbruch auslegen können. Aber wer war schon so verrückt, seinen Lebensrettern eine solche Klage anzuhängen?
    Über einen breiten Rasenteppich hasteten wir auf die Terrasse zu.
    Ein Feuerdorn reckte uns seine stacheligen Zweige entgegen, als wollte er uns abwehren. Wir wetzten an ihm vorbei. Drei, vier Stufen. Dann befanden wir uns auf der Terrasse. Ich sah das kaputte Glas der Tür, und meine Kopfhaut zog sich schmerzhaft zusammen.
    Detlev Menningmann, der Höllengünstling, hatte es mit Hilfe der schwarzen Macht geschafft, vor uns hier zu sein. Verdammt auch!
    Rainer stürmte etwas zu voreilig auf die kaputte Terrassentür zu.
    Er hatte eben noch nicht meine Erfahrung im Kampf gegen solche Höllenwesen. Obwohl er wußte, wie gefährlich Menningmann war, setzte er zuviel aufs Spiel, denn er hatte Martina und den Satanswolf erblickt.
    Er sah vermutlich eine Chance, die Situation blitzschnell zu bereinigen, Martina zu retten und den Wolf fertigzumachen. Mit meinem Colt Diamondback in der Faust raste er auf die Tür zu.
    Das Ungeheuer hörte ihn kommen. Augenblicklich ließ es von Martina Menningmann ab und schraubte sich herum. Das war die Sekunde, in der Rainer Trissenaar den Stecher durchzog.
    Der Revolver donnerte los. Eine lange Feuerlanze stach in Menningmanns Richtung. Wenn er sich nicht bewegt hätte, hätte ihn das geweihte Silber voll getroffen. Dadurch aber, daß er sich umdrehte, wischte die Kugel ganz knapp an ihm vorbei.
    Und nun legte der Höllengünstling los.
    Schwarzmagische Kräfte hieben die Flügel der Terrassentür aus der Verankerung und schleuderten sie dem Privatdetektiv aus Frankfurt entgegen. Hartes Holz knallte quer gegen seine Brust und riß ihn nieder, schleuderte ihn gleichzeitig so kraftvoll zurück, daß er sich auf der Terrasse zweimal überschlug und liegenblieb.
    Mir fuhr ein Eissplitter ins Herz, als ich das sah. Ich dachte, Rainer habe es schwer erwischt.
    Komm hoch, Junge! schoß es mir durch den Kopf. Nun mach schon! Steh auf!
    Doch Rainer Trissenaar rührte sich nicht. Ich eilte zu ihm.
    Drinnen im Haus schnappte sich der Satanswolf die Frau. Sie kreischte. Was sollte ich zuerst tun? Mich um Rainer kümmern? Der Frau beistehen?
    Das Monster stampfte mit Martina Menningmann durch das Wohnzimmer. Sein gefährlicher Wille hieb eine Tür auf. Es stürmte vorne aus dem Gebäude raus. Rainer bewegte sich endlich wieder.
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    »Wo ist der Wolf?« fragte er benommen.
    »Er haut ab. Mit Martina Menningmann!«
    »Tut mir leid, Tony. Ich hab’s verpatzt.«
    »Kann vorkommen. Wenn wir uns beeilen, können wir ihm die Frau noch abjagen.«
    »Ich wußte nicht, daß er so gefährlich ist.«
    »Er ist noch viel gefährlicher als du glaubst.«
    Wir liefen in das Haus, schlugen denselben Weg ein, den der Satanswolf mit seinem Opfer gewählt hatte. Als wir aus dem Haus geschossen kamen, stoppte ein Ford Granada davor. Ein Mann stieg aus – schmaler Kopf, gut angezogen, Stecktuch und Krawatte hatten dasselbe Muster. Das mußte Markus Laber sein. Er schaute uns entgeistert an. Den Satanswolf, der soeben um die Ecke flitzte, sah er nicht. Nur die beiden Männer, die aus seinem Haus kamen. Und er wollte eine Erklärung.
    Er besaß Mut, das mußte man ihm lassen. Er wußte nicht, wer wir waren, stellte sich uns aber mit drohend erhobenen Fäusten entgegen. »Halt! Wer sind sie? Was hatten Sie in meinem Haus zu suchen?«
    »Martina ist in Lebensgefahr!« sprudelte es aus mir heraus. Ich hätte nicht gedacht, daß ich auf deutsch so schnell reden konnte. Ich berichtete von Menningmann, was aus ihm geworden war, was er bereits verbrochen hatte, welche Ziele er verfolgte und wohin er mit Martina gerannt war.
    Laber wurde bleich. »Martina!« stieß er verstört hervor.
    »Wir müssen hinterher!« rief Rainer Trissenaar.
    »Ich komme mit!« entschied Laber.
    »Nein!« erwiderte ich. »Sie bleiben besser hier!«
    »Es geht um Martina, die Frau, die ich liebe! Sie können mich nicht daran hindern, um sie zu kämpfen, Ballard!« preßte Laber trotzig hervor.
    Für ein langes Hin und Her war keine Zeit. Ich sagte nicht
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