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016 - 30 Meilen unter dem Meer

016 - 30 Meilen unter dem Meer

Titel: 016 - 30 Meilen unter dem Meer
Autoren: Timothy Stahl
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stattdessen. »Er atmet…«, sie hob die Schultern, »… Boshaftigkeit. Ist erfüllt von Unheil.«
    »Ich kann auch nicht unbedingt behaupten, dass ich mich hier wohl fühle«, räumte Matt ein. »Deshalb sollten wir uns nicht länger als nötig aufhalten, sondern zusehen, dass wir hier rauskommen.«
    Es war ihm natürlich klar, dass das leichter gesagt als getan war. Fünfzig Kilometer waren schließlich kein Spaziergang. In Gedanken überschlug er die voraussichtliche Marschzeit. Wenn sie pro Stunde fünf Kilometer schafften, machte das zehn Stunden. Pausen nicht eingerechnet.
    Trotzdem wollte er tunlichst keine Minute unnütz vergeuden. Er vertraute Aruulas Gespür. Wenn sie Unheil witterte, dann war etwas dran. Das hatte ihn die Erfahrung während der vergangenen Monate gelehrt.
    »Komm«, sagte er und setzte sich wieder in Bewegung.
    Sie langten am Rande des Tümpels an. Aus der Nähe betrachtet war es eher ein kleiner See, der sich gute zweihundert Meter weit erstrecken mochte und von einer Tunnelwand zur anderen reichte.
    »Na dann mal rein ins kühle Nass!«, meinte Matt und watete ins Wasser.
    Seine Armeestiefel waren längst nicht mehr imprägniert, sondern nur noch ramponiert.
    Das Gleiche galt für seine Fliegermontur, die mittlerweile eher einem Flickenteppich ähnelte denn einer Uniform der US Air Force.
    Trotzdem wollte Matt auf beides nicht verzichten, hatte es sich doch schon mehr als einmal als überaus praktisch erwiesen.
    Das Wasser war kalt und reichte ihm schon nach ein paar Schritten bis über die Knie. Und der Boden senkte sich weiter. Bald war er fast bis zur Brust im Wasser versunken.
    Aruula, die etwas kleiner war als er, stand das Wasser buchstäblich bis zum Hals.
    »Kommst du klar?«, fragte er mit einem Blick zurück, ihr Gepäck in der einen Hand, die Fackel in der hoch erhobenen anderen.
    Die Barbarin nickte knapp.
    Nach wie vor hallte jeder Laut von den Wänden wider. Das Schwappen des Wassers wurde dadurch zum Brandungsrauschen.
    Der Grund des Tunnelsees senkte sich nicht nur, er war auch mit allerlei Geröll übersät, über das Matt ein ums andere Mal stolperte.
    Dann endlich wurde das Wasser wieder flacher, und schließlich stieg er hinauf ans jenseitige Ufer und wandte sich nach Aruula um, die Hand schon ausgestreckt, um ihr aus dem Wasser zu helfen, ganz Kavalier der ganz, ganz alten Schule.
    Das war es jedenfalls, was er tun wollte. Aber er konnte es nicht. Denn Aruula war verschwunden!
    ***
    ###
    ###
    »Aruula!« uulaaa… uulaaa… ulaa…laa… aa… ha… ha…
    Hundert Stimmen schienen erst mit einzufallen und ihn dann zu verlachen, als Matt den Namen seiner Gefährtin rief.
    Aruula selbst antwortete nicht und blieb verschwunden.
    Vielleicht erlaubte sie sich einen Scherz, schoss es Matt durch den Kopf.
    Vielleicht war sie untergetaucht, um ihm Angst einzujagen…
    O Gott, wie sehr er daran glauben wollte! Aber es gelang ihm keine Sekunde lang.
    Was war nur geschehen? Wann war Aruula verschwunden? Und - Da!
    Etwa dreißig Meter vom Ufer entfernt begann die Wasseroberfläche Wellen zu schlagen. Zu schäumen. Dann brach ein schwarzer Haarschopf an die Oberfläche, wie ein Korken. Matt starrte in Aruula verzerrtes Gesicht. Ihr Mund klaffte auf, sie rang um Atem. Ihr Blick fand den seinen.
    Aber kein Laut drang über ihre Lippen. Das graue Ding, das um ihren Hals lag, erstickte jeden Ton und schnürte ihr die Luft ab.
    Und dann zog es die Barbarin auch schon wieder unter Wasser!
    Matt reagierte. Er warf Ausrüstung und Fackel auf trockenen Grund, die Beretta dazu. Er würde es nicht wagen können, auf das Ding - was es auch war - zu schießen. Wenn es Aruula im Würgegriff hielt, war die Gefahr zu groß, dass er sie mit einem Schuss verletzen würde.
    Stattdessen zog er sein Army-Messer, rannte zurück ins Wasser und warf sich nach vorn. Mit kräftigen Zügen kraulte er auf die Stelle zu, wo Aruula abermals untergegangen war.
    Irgendetwas berührte sein Bein. Streifte es.
    Zog sich zurück. Dann kam es wieder. Matt spürte, wie sich ein Tentakel oder mochte der Teufel wissen was darum schlingen wollte.
    Er krümmte sich, zog die Knie hoch, rammte den Messerarm blindlings ins Wasser. Traf auf Widerstand. Das Ding schnellte förmlich fort von ihm.
    Matt holte tief Luft, dann tauchte er ab.
    Zu sehen war kaum etwas. Aufgewühlter Bodenschlamm trübte das Wasser. Aber inmitten der Schemen war Bewegung. Darauf hielt Matt zu.
    Für einen Moment berührte er Aruula, dann fand
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