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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf
Autoren: Unbekannt
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Kabine. Haben Sie sich um meine Mahlzeit gekümmert?"
    „Zehn Körner Terra-Reis, Sir. Soll ich sie vorher zerkleinern, oder wollen Sie darauf herumtrampeln?"
    Ich ergreife meine Dienstwaffe und lasse den Terraner in die Mündung blicken. Er winselt um Gnade und zieht sein Gesicht aus der Türöffnung zurück.
    Ich lausche auf das Tosen der Triebwerke. Die ERIC MANOLI wird in etwa zehn Minuten mit dem Überlichtflug beginnen.
    Für mich wird es Zeit, meine Vorstellung abzuschließen, denn ich will eigentlich von meinem soeben beendeten Einsatz berichten.
    Noch weiß niemand, was ich gegen meinen Willen angestellt habe.
    Das heißt -die Tat an sich ist allgemein bekannt, aber die daraus resultierenden Ergebnisse können noch nicht übersehen werden.
    Jetzt glauben Sie aber nur nicht, ich hätte etwas Verwerfliches oder Ehrenrühriges getan. Das kommt für einen siganesischen Spezialisten nicht in Frage. Melbar Kasom werde ich mir wegen seiner Frechheiten vornehmen, obwohl wir Siganesen heitere, gottesfürchtige und friedliebende Menschen sind, die nur dann wild werden, wenn man sie grundlos beleidigt.
    Ich bitte herzlichst um Ihr Verständnis und bin für heute Ihr Lemy Danger.
     
     
    1.
     
    Bericht: Lemy Danger
     
    Pastor Inkon, Bordgeistlicher des siganesischen Schlachtkreuzers NAMANO, beendete die Andacht mit, der Mahnung an uns alle, technische Macht nicht mit seelischer Reife zu verwechseln.
    Ich schaute hinauf zu dem Bildschirm, auf dem die Sterne der Galaxis flimmerten und von der Größe des Schöpfers zeugten. Wir hatten unsere Bordkapelle mit diesem Schirm ausgerüstet, um uns jederzeit vor Augen zu halten, wie unendlich groß das Universum ist und wie nichtig wir Menschen sind.
    Ich bemerkte, dass meine Brüder ebenfalls hinüberblickten.
    Anschließend erhoben wir uns von den Plätzen und schritten auf die Luftschleuse der Kapelle zu. Die NAMANO würde in zehn Minuten erneut in den Linearraum vorstoßen, um mit diesem letzten Überlichtflug mein Ziel zu erreichen.
    Es lag 39.834 Lichtjahre von der Erde entfernt. Die grüne Sonne Eyciteo gehörte bereits zu den Zentrumssternen und war erst vor wenigen Monaten entdeckt worden.
    Eyciteo besaß vier Planeten. Nummer II war eine blühende Sauerstoffwelt mit dem Eigennamen Eysal.
    Die intelligenten Bewohner dieses Planeten waren in die Barbarei zurückgefallene Nachkommen ehemaliger Arkonidenkolonisten, die - nach unseren Unterlagen zu urteilen - vor etwa viertausend Jahren das Ecyteosystem besiedelt hatten.
    Die Umwelteinflüsse hatten zu einer Mutation der Nachkommenschaft geführt. Diese Tatsache wäre nicht bemerkenswert gewesen, da negative oder positive Modefikationen überall dort eintraten, wo intelligente Wesen ihren ursprünglichen Lebensraum verlassen hatten, um andere Welten als Wahlheimat zu erobern.
    Wir Siganesen hielten es für ein göttliches Gesetz, denn auch wir hatten dafür zu bezahlen, dass unsere Vorfahren die Heimaterde aufgegeben hatten, um auf Siga zu siedeln.
    Nein, das war es also nicht, was mich bewegte, mit dem modernsten Schlachtkreuzer unserer autarken Planetenflotte in unbekannte Gebiete der Milchstraße vorzustoßen.
    Der Arkonide Atlan, mein oberster Vorgesetzter und Chef der USO, hatte mich durch einen Hyperkomspruch höchster Dringlichkeitsstufe angefordert.
    Der Regierende Lordadmiral, wie sich Atlan seit der Gründung der USO im Jahre 2115 nannte, war in Schwierigkeiten.
    Ungeheuerliches war auf dem zweiten Planeten der Zwergsonne Eyciteo geschehen!
    Einer unserer Spezialisten, Leutnant Ebrolo aus dem Volk der Antis, hatte Treueid, Gesetz und Gott vergessen, als er sich dazu hinreißen ließ, eine Mutantin des Solaren Mutantenkorps zu ermorden.
    Wie es geschehen konnte, war uns heute noch unklar. Wir wussten nur, dass Ebrolos Antifähigkeiten offenbar ausgereicht hatten, um die Telekinetin Anne Sloane parapsychisch lahm zulegen und die schreckliche Untat zu vollbringen.
    Atlan hatte sich nach Eingang der Nachricht, die durch einen letzten Hilferuf der Mutantin ausgelöst worden war, mit schwersten Selbstvorwürfen gepeinigt; war er es doch gewesen, der Ebrolo zur Unterstüzung Anne Sloanes nach Eysal geschickt hatte. Das Gegenteil war jedoch eingetreten, und Ebrolo hatte das scheußlichste Verbrechen begangen, das man sich überhaupt vorstellen kann; er hatte das Leben eines anderen Menschen zerstört.
    Natürlich musste er gefunden und dem Gesetz übergeben werden. Erschwerend war dabei die Tatsache, dass er ein Anti
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