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0156 - König der Druiden

0156 - König der Druiden

Titel: 0156 - König der Druiden
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber Sie sehen so stinknormal aus mit Ihrem Alltagsgesicht. In Ihnen einen Zauberkünstler zu sehen…«
    »Fällt Ihnen so schwer wie mir, Sie mir als Akademiker vorzustellen«, vollendete Gryf. »All right, Zamorra, Mademoiselle Nicole… wir sollten Feierabend machen. In dieser Nacht wird sich nichts mehr rühren. Wo sind Sie einquartiert?«
    Zamorra deutete die Straße entlang. Einige hundert Meter weiter stand ein weißer Range Rover vor einem Gasthaus. »Dort. Ziemlich luxuriös für dieses abgelegene Bergdorf. Kommen Sie noch auf ein paar Minuten mit? Ich habe einen herrlichen Whisky im Kühlschrank gefunden.«
    »Ich sage nicht nein. Außerdem haben wir den gleichen Weg, da bin ich nämlich auch abgestiegen.«
    Zamorra nickte und hakte Nicole unter. »Wir sollten uns ein wenig unterhalten über das, was wir zwischen unserer ersten Begegnung erlebt haben…«
    Gryf lächelte. Schon damals waren ihm der Professor und seine Gefährtin sympathisch gewesen. Doch je länger er jetzt mit ihnen zusammen war, desto besser gefielen sie ihm.
    Es war gut, Menschen wie diese zwei zu Freunden zu haben.
    ***
    Der weißhaarige Zauberer in Caermardhin zuckte zusammen, als seine sensiblen Sinne den Ruf spürten.
    Die Meeghs riefen um Verstärkung! Sie hatten sich - vierzehn an der Zahl - zusammengeschlossen, um ihrem Ruf die nötige Stärke zu geben.
    Der Weißhaarige runzelte die Stirn. Vierzehn? Hatte er nicht dreizehn gesehen, die dem Spider voranschlichen?
    Er lauschte nicht weiter nach dem Ruf der Meeghs. Auf dem Absatz drehte er sich um und verließ das Zimmer mit der Kerzenbeleuchtung. Er durchwanderte die Korridore der mächtigen Burg, vor über tausend Jahren erbaut, und suchte Teri Rhekens Zimmer auf.
    Ohne anzuklopfen trat er ein. Das war nicht nötig, weil zwischen ihnen ein Einverständnis herrschte, das es zwischen Menschen niemals geben konnte, solange die es nicht fertigbrachten, ihre im Laufe von einigen zehntausend Jahren verkümmerten Para-Fähigkeiten wieder zu aktivieren. Hätte Teri sein Eintreten nicht gewünscht, wäre er nicht in der Lage gewesen, gegen ihren Willen zu handeln - umgekehrt war es ebenso der Fall.
    Das Zimmer, das Teri nebst einigen anderen kleinen Räumen in Caermardhin für sich beanspruchte, seit der Zauberer sie zu sich geholt hatte, war erlesen eingerichtet. In weichen Teppichen sank der Alte mit den ewigkeitsjungen Augen ein und bewegte sich zu der Sitzgruppe, vor der ein flacher Tisch aus einem hauchdünnen, in seltsamen Farben fluoreszierenden Metall stand. Niemand außer dem Herrn von Caermardhin wußte, was dies für ein Metall war, das trotz seiner Halbmillimeterstärke haltbarer und unverformbarer war als hochverdichteter Edelstahl.
    Teri Rheken hatte es sich auf dem superbreiten Sessel mit Fellüberzug bequem gemacht, saß zurückgelehnt und mit hochgezogenen Beinen da und sah dem Eintretenden erwartungsvoll entgegen. Eine schlanke Hand wies auf einen Sessel ihr gegenüber.
    Der Weißhaarige setzte sich, der in der Literatur zum erstenmal im Mittelalter zur Zeit des Sagenkönigs Arthur Erwähnung fand, aber vorher schon bei den Kelten als Gottheit verehrt worden war, obgleich er selbst nicht gern an jene Zeit zurückdachte. Er war alles andere als ein Gott; trotz seines fast unendlichen Alters war er immer noch mit Fehlern und Schwächen behaftet, wie sie auch bei den Menschen vorkamen. Mochten diese ihn auch für überlegen und gottartig halten - einer kritischen Selbstanalyse konnten diese Ansprüche niemals gerecht werden.
    »Teri, wie viele Meeghs hast du außerhalb des Spiders beobachtet?«
    Sie sah ihn überrascht an. »Wie viele? Dreizehn!«
    »Keinen mehr, Teri?«
    Das schlanke Mädchen mit dem lang fallenden Goldhaar schüttelte den fein modellierten Kopf. »Bestimmt nicht. Es waren dreizehn und keiner mehr.«
    »Und vierzehn rufen jetzt um Hilfe«, murmelte der Weißhaarige und schloß die Augen. Er lehnte sich im bequemen Sessel zurück. »Vierzehn… wo kommt der vierzehnte her?«
    In Teri kam Bewegung. Sie setzte die schlanken Beine an die Erde, die den Weißhaarigen dennoch nicht aufregen konnten. »Aus dem Dorf«, behauptete sie. »Die Meeghs wollten die Kontrolle, und vielleicht ist von dort einer den Berg hinaufgekommen, um festzustellen, wer und warum dieser wer die Explosion auslöste.«
    Der Alte nickte bedächtig. Mit geschlossenen Augen erwiderte er: »Es kann sein, denn ich stellte fest, daß mein Stern und sein derzeitiger Besitzer sich im Dorf
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