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0154 - Desteros Rache

0154 - Desteros Rache

Titel: 0154 - Desteros Rache
Autoren: Jason Dark
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gedacht«, sagte ich. »Du hast dich im Haus versteckt?«
    »Ja.«
    »Und du bist bewaffnet. Auch ein Fehler, dir die Waffen so zu lassen, daß du sie nehmen konntest. Ich habe mich da leider auf einen Falschen verlassen.«
    »Was hast du jetzt vor?« fragte ich, während ich Destero nicht aus den Augen ließ.
    »Weißt du, wo du dich befindest?« antwortete Asmodina mit einer Gegenfrage.
    »In deinem Reich.«
    »Ich besitze viele Reiche. Denk nur an die Schädelwelt, wo wir dich fast gehabt hätten. Aber du bist dort, wo du vor kurzem schon mal warst. Dein Grab wartet noch auf dich.«
    »Müßte ich dazu nicht erst wieder die Kammern der Tausend Qualen durchqueren?«
    »Nein, die Probe hast du bestanden. Leider bist du uns im letzten Augenblick entwischt, denn dieser Zwerg Myxin hat in die Auseinandersetzung eingegriffen. Das wird heute nicht passieren. Ich habe dieses Reich durch eine starke Magie abgeschirmt, die niemand durchbrechen kann, wenn ich es nicht will.«
    »Dein Grab gefällt mir nicht«, flüsterte ich kalt.
    »Wie willst du denn überleben?«
    »Indem ich kämpfe. Ich bin ja nicht ohne Grund hier. Ich will Destero!«
    Die Teufelstochter lachte. »Destero willst du? Narr, John Sinclair, mehr sage ich nicht dazu. Destero wird dich täten. Sein Schwert ist stärker.«
    »Ich lasse es darauf ankommen.«
    Auch der Dämonenhenker hatte meine Worte gehört. »Du willst mit mir kämpfen, Geisterjäger? Womit denn?« Ich drehte mich halb.
    »Mein Kreuz wird dich vernichten, Destero! So wie es auch den Schwarzen Tod vernichtet hat. Vier Erzengel haben ihre Zeichen hinterlassen, durch ihre Magie wird dein unseliger Körper zerstört.«
    Destero zuckte zusammen. Diese Worte hatten ihn getroffen, aber nicht Asmodina.
    Sie sprach mich an. »Klar kannst du gegen Destero antreten, John Sinclair, aber ohne dein Kreuz und ohne Waffen. Mit bloßen Fäusten wirst du ihm gegenüberstehen. Dann stellt es sich heraus, wer der Stärkere ist.«
    Diese Worte bewiesen mir, daß Asmodina Angst um ihren Dämonenhenker hatte. Sie traute ihm zwar viel zu, aber nicht soviel, daß er mich besiegen konnte. Auch sie fürchtete sich vor meinem Kreuz. Dagegen hatte sie noch kein Mittel gefunden. Ich war versucht, die Kette über den Kopf zu streifen und Asmodina das Kreuz entgegenzuschleudern, aber dann wären unter Umständen Bill und Sheila schutzlos gewesen, denn es war nicht sicher, ob das Kreuz Asmodina vollständig ausschalten konnte. Sie kannte sicherlich genügend Tricks, um einem schnellen Treffer zu entgehen.
    »Ich trete trotzdem gegen ihn an«, sagte ich fest.
    »Bist du wahnsinnig, John?« schrie Bill Conolly. »Du kannst doch nicht waffenlos…«
    »Doch, ich kann«, unterbrach ich ihn.
    »Dann weg mit dem Kreuz!« zischte Asmodina.
    »Nein, so leicht mache ich es dir nicht. Erst läßt du den Kleinen frei!«
    Die Teufelstochter zögerte. Ich wußte, daß ich von ihr viel verlangte. Denn wenn sie Johnny freiließ, gab sie damit ihren letzten Trumpf aus der Hand. »Destero!«
    Der Henker war von ihr angerufen worden und wußte, was er zu tun hatte.
    Eine schnelle Bewegung, und plötzlich zeigte die Klinge wieder auf den Jungen.
    Verdammt, die hatten mich reingelegt.
    Sheila schrie auf. Sie hatte in den letzten Minuten eine relative Ruhe genossen, doch nun sah sie Johnny wieder im Mittelpunkt des mörderischen Spiels.
    Ich streifte die Kette über meinen Kopf. In diesem Moment überschwemmte mich die Wut, ich schleuderte das Kreuz auf Asmodina zu und sah die lautlose Explosion. Heller als tausend Sonnen strahlte sie auf, blendete uns, dann war alles vorbei. Langsam öffnete ich die Augen.
    Die Szene hatte sich nur wenig verändert. Asmodina stand nicht mehr an ihrem Platz, dafür war jedoch der magische Ring um die runde Steinplatte zerstört. Mein Kreuz lag daneben.
    Blitzschnell bückte ich mich, um es wieder an mich zu nehmen, als sich Bill Conolly auf mich warf. »Nicht!«
    Dem Anprall konnte ich nicht standhalten und fiel zu Boden. Bill hatte im allerletzten Augenblick reagiert. Hätte ich das Kreuz genommen, wäre es um mein Patenkind geschehen gewesen. Destero hielt dem Kleinen das Schwert an die Kehle. »Die Finger weg!« schrie eine scharfe weibliche Stimme. Ich drehte mich am Boden.
    Die Teufelstochter war wieder da!
    Und sie hatte sich präpariert. Meine Augen weiteten sich entsetzt, Sheila stieß einen erstickt klingenden Ruf aus, denn wie auch ich sah sie die grünen, mannshohen Schlangen, die sich aufgerichtet
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