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0154 - Der Gehetzte von Aralon

Titel: 0154 - Der Gehetzte von Aralon
Autoren: Unbekannt
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bewegen würde, damit er feststellen konnte, was er um den Hals trug.
    Vielleicht handelte es sich um ein Amulett. Der Terraner schlief fest, aber ab und zu zuckte sein Körper. Die Nerven dieses Mannes mußten unter ständiger Anspannung gestanden haben.
    Nachdem lange Zeit verstrichen war, wälzte der Terraner sich herum, und ein ovales Gebilde aus Metall fiel durch seine zerrissene Jacke.
    Ein einziger Blick genügte Darfaß, um zu wissen, was dieser Mann um den Hals trug. Der Terraner besaß einen Zellaktivator.
    Darfaß' Herz schlug höher. Seine Entdeckung war so ungeheuerlich, daß er zu träumen glaubte. Darfaß war ein alter Mann, aber in seinem schäbigen Laden liefen Informationen von vielen Planeten zusammen. Niemals jedoch hatte Darfaß etwas von einem gefundenen Zellaktivator erfahren. Das war bei nur fünfundzwanzig Geräten für eine ganze Galaxis kein Wunder.
    Und nun lag fünf Meter von ihm entfernt ein total erschöpfter Terraner, der einen Zellaktivator um den Hals trug und schlief. Seit Jahren hatte der Händler nicht mehr eine solche Erregung gespürt.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander und produzierten die kühnsten Pläne zur Erlangung dieses wertvollen Gerätes.
    Darfaß kämpfte gegen die Fesseln an, aber der Fremde hatte ihn so festgebunden, daß er den Strick mit jeder Bewegung noch enger zog. Der Alte versuchte die Zusammenhänge zu erkennen, die diesen Mann in seinen Laden geführt hatten.
    Es bestanden keine Zweifel, daß der Terraner auf der Flucht war. Wer war hinter ihm her? Agenten Perry Rhodans? Truppen des Imperiums? Aras? Es hing wahrscheinlich ganz von der Persönlichkeit des Verfolgers ab, ob sie das Versteck entdecken würden oder nicht. Falls Rhodans legendäre Mutanten im Spiel waren, besaß dieser Mann nicht die geringste Chance. Da er bis zu Darfaß' Laden gekommen war, bezweifelte der Händler, daß bei der Jagd Psi-Männer im Einsatz waren. Da Rhodan jeden Aktivator nur mit den besten Kräften suchen würde, konnte Darfaß annehmen, daß der Großadministrator noch nichts von diesem Mann wußte. Ein sicheres Gefühl sagte Darfaß, daß es wahrscheinlich nur eine kleine Gruppe war, die von der Existenz dieses Gerätes wußte. Diese Gruppe würde alles vermeiden, was den Kreis der Eingeweihten vergrößerte, da in diesem Falle zwangsläufig die Zahl der Anwärter auf den Aktivator steigen würde.
    Ein neuer Konkurrent, der sich um den Aktivator bemühen würde, saß in diesem Augenblick auf den Stuhl gefesselt in dem unterirdischen Versteck des Ladens. Darfaß würde seine ganze Gerissenheit einsetzen, um diesen Mann zu überlisten. Die Augen des Händlers waren in den letzten Jahren ständig schlechter geworden, die Venen seiner Beine waren geschwollen, und er wurde zunehmend träger. Das bedeutete nichts anderes als das rapide Einsetzen des Alters.
    Trotz aller Fähigkeiten der Mediziner würde Darfaß in einigen Jahren sterben. Bisher hatte er sich mit diesem Gedanken abgefunden. Der Handel mit den Pouners erfüllte ihn mit einer gewissen Zufriedenheit.
    Mit der Ausgeglichenheit des Händlers war es im gleichen Augenblick vorbei, als er beschloß, den Aktivator zu stehlen. Nach Darfaß' Ansicht durfte der Terraner seinen Laden nicht mehr verlassen.
    Früher oder später würde Darfaß wieder neben dem Schaufenster sitzen, blinzelnd in den Park blicken, bis der Abend und seine Kunden kamen. Sie würden ihn mit der Nachsicht behandeln, die man alten Männern entgegenbringt. Wenn all diese Männer schon gestorben waren, würde er, Darfaß, noch immer am Leben sein.
    Gebannt lauschte Darfaß den Atemzügen des Schlafenden. Bis der Flüchtling erwachte, mußte Darfaß einen guten Plan entwickelt haben.
    Hendrik Vouner ahnte nichts von den Gedanken seines Gefangenen. Er schlief so tief und traumlos, wie nur völlig Erschöpfte schlafen können.
     
    *
     
    Drei kleine rote Wagen kamen über das ausgedehnte Landefeld gerast. Hinter ihnen folgte das Löschfahrzeug. Die Robotmannschaft hing absprungbereit an den Seiten.
    „Da kommen sie", rief Sorgun und trat neben Hefner-Seton.
    Der Kommandant blickte zur geöffneten Schleuse der KÖTARK zurück. Sein zweiter Blick galt dem Park, in dem der Terraner vor weniger als drei Minuten verschwunden war.
    „Sie werden eine ganze Menge Erklärungen haben wollen", sagte Sorgun finster. „Sie werden uns fragen, warum die KÖTARK nicht auf dem vorgesehenen Landeplatz niedergegangen ist. Sie werden uns nach der Mannschaft und den
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