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0148 - Das Elixier des Teufels

0148 - Das Elixier des Teufels

Titel: 0148 - Das Elixier des Teufels
Autoren: Jason Dark
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Meer stürzen. Sie hatte sich ja im Sinkflug befunden.
    Ich jedenfalls hoffte es stark, daß sie nicht über bewohntem Gebiet abstürzte.
    Eine Welle hob mich und das Schlauchboot hoch. Für Sekunden hatte ich einen guten Überblick. Jack Brittan, mein Leidensgenosse, befand sich gar nicht mal so weit entfernt. Vielleicht 50 Yards, aber dazwischen lag das Meer, das bei diesem Seegang eine unüberbrückbare Entfernung bildete.
    Ich winkte.
    Der Pilot sah mich, grüßte zurück und hielt mit einer Hand ein Funkgerät hoch, mit dem er Notsignale senden konnte. Ich sah für einen Moment das Blitzen der Antenne. Dann rauschte ich hinab in das nächste Wellental.
    Im Boot duckte ich mich zusammen. Dabei sah ich auch den kleinen Wulst, der mir zuvor nicht aufgefallen war. Er befand sich an der dickwandigen Hülle und ließ sich öffnen.
    Ich fand eine Notration. Wasser, Entsalzungstabletten, Brot, Wurst, eine dünne Gummiplane, die, auseinandergefaltet und über das Schlauchboot gezogen, einen guten Regenschutz bot.
    Was wollte man mehr?
    Ein Blitz erregte meine Aufmerksamkeit. Er hatte in weiter Ferne stattgefunden, und eigentlich nahm ich nicht mehr wahr, als ein fahles Leuchten. Allerdings erriet ich die Ursache des Blitzes.
    Sie mußte mit dem Absturz der Maschine zu tun haben. Ich war sicher, daß die Boeing explodiert war. Aus welchem Grund, das würde ich wohl niemals erfahren, wahrscheinlich beim Aufprall.
    Das spielte auch keine Rolle mehr. Für uns kam es darauf an, daß die Funksignale gehört und wir gerettet wurden, denn ewig konnten wir nicht schwimmen.
    Ich dachte auch an den Nebel und fragte mich, warum er so plötzlich verschwunden war und uns nicht weiter attackiert hatte?
    Da mußte es einen triftigen Grund geben, der, so glaubte ich, nicht bei uns auf dem Meer zu finden war.
    Ich sollte ihn später erfahren, im Moment jedoch hatte ich andere Sorgen.
    Die Kälte!
    Sie machte uns verdammt schwer zu schaffen. Und sie war wie ein schleichendes Gift. Die Temperaturen lagen um den Gefrierpunkt, wenn nicht darunter. Zudem blies ein steifer Wind, der das Wasser in den Falten der Parkajacke zu Eis werden ließ.
    Meine Füße spürte ich kaum noch, aber ich raffte mich dazu auf, ununterbrochen die Zehen zu bewegen, damit der Kreislauf nicht völlig einschlief. Dabei bewegte ich auch die Arme, schlug gegen meinen Körper, hob die Schultern, zog die Beine an, streckte sie wieder aus und führte die Gymnastik durch, die mir die Enge des Schlauchboots gestattete.
    Währenddessen wurde ich von den Wellen auf- und niedergetragen, schwebte mal auf der Spitze eines gläsernen Wellenkamms, um dann wieder in das Tal zu schießen.
    Plötzlich hörte ich einen Ruf. Nur Fetzen erreichten meine Ohren, der Wind war einfach zu rauh.
    Ich drehte den Kopf.
    Captain Brittan hatte geschrien. Ich schaute von meinem tanzenden Boot aus zu ihm rüber. Er schrie mir etwas zu, was ich leider nicht verstand, doch er gab dabei nicht auf.
    Schließlich hörte ich das Wort »Kontakt«.
    Jetzt wußte ich Bescheid. Brittan hatte tatsächlich Kontakt bekommen. Sein Funkgerät funktionierte. Jetzt hieß es warten, und die Zeit würde lang werden, da war ich mir sicher. Denn man beginnt, die Minuten zu zählen, sucht, soweit es geht, den Horizont ab und hofft auf das rettende Schiff, wobei die verdammte Kälte immer weiter in den Körper kriecht.
    Es macht wirklich keinen Spaß, frierend und zitternd in einem kleinen Schlauchboot mitten auf dem Atlantik zu hocken und auf Hilfe zu warten.
    Die Kälte blieb Sieger.
    Obwohl ich mich verdammt anstrengte, schaffte sie es, immer weiter vorzudringen. Ich mußte mein Gesicht massieren und breitete dann sogar die Plane aus, um unter ihren Schutz zu kriechen.
    Am Himmel wühlte der Wind die Wolken auf. Graue Berge, mit Regen oder Schnee gefüllt und bereit, ihre Füllung abzulassen.
    Das geschah auch.
    Urplötzlich prasselte es auf die Plane nieder. Zuerst war es nur Regen, dann wurde daraus Schneeregen und zum Schluß dichter, nasser Schnee. Die schweren Flocken rutschten zuerst von der Plane ab, blieben später liegen. Die Schneedecke wuchs.
    Die Plane war zwar über mir dicht, doch von der Seite fegte noch immer Schnee in das Boot. Auch konnte ich mich nicht mehr so bewegen wie zuvor, so daß die Kälte mich mehr und mehr in ihre Klauen bekam. Ich schluckte zwei Vitamintabletten und hoffte nur, daß ein Rettungsschiff bald eintraf.
    Hin und wieder schaute ich unter der Plane hervor. Der Schnee vermischte
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