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0147 - Ich flog in die Todeswolke

0147 - Ich flog in die Todeswolke

Titel: 0147 - Ich flog in die Todeswolke
Autoren: Jason Dark
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mit einem Dämon zu tun hatte, sondern mit einem völlig normalen Einbrecher. In letzter Zeit häuften sich die Einbrüche in Wohnungen und Häuser, ich war also auch nicht verschont geblieben.
    Schnell setzte ich nach.
    Doch ich rechnete nicht mit den Nehmerqualitäten des Mannes.
    Sein überraschender Tritt erwischte mich an der Hüfte, so daß mein Angriff gestoppt wurde und der Zeitgewinn ihm Gelegenheit gab, wieder auf die Füße zu kommen.
    Auf einmal hatte er ein Messer in der Hand, sprang aber nicht auf mich zu, sondern zurück.
    »Komm nur her!« keuchte er. »Ich werde dir den Hals schon aufschneiden.«
    Ich räusperte mich. »Okay, Freund, bisher hast du nur eingebrochen, jetzt kommt noch ein tätlicher Angriff mit dem Messer hinzu, es kann bitter für dich werden.«
    »Mehr für dich!«
    Er war verdammt selbstsicher; diese Selbstsicherheit wollte ich zerstören.
    Er fightete geschickt, ließ seinen rechten Arm kurz vorschnellen und dann wieder zurück. Darauf fiel ich nicht rein, blieb ruhig stehen und wartete auf den richtigen Angriff.
    Der kam.
    Ein wuchtiger Stoß, aus der Schulter geholt, sollte mich treffen. Ich wartete bis zum letzten Augenblick und fing die Messerhand dann ab, als sie zurückschnellte.
    Plötzlich hatte ich sein Gelenk umklammert und wuchtete den Arm gegen die Wand.
    Dem harten Aufprall hatte er nichts entgegenzusetzen. Er ließ das Messer fallen und kassierte von mir einen Treffer, er ihn bis gegen die Tür schleuderte.
    Dort wurden seine Knie weich. Beide Hände preßte er auf den Leib, sein Atem ging schnell und keuchend.
    Ich beeilte mich nicht einmal, als ich auf ihn zuschritt. »Ich habe dir doch gesagt, daß du keine Dummheiten machen sollst. Der Angriff auf einen Polizeibeamten kann dir zwei Jährchen in der Zelle bringen, mein Freund.«
    »Hau ab!« spie er mir entgegen und grinste.
    Das Grinsen hätte mich mißtrauisch machen sollen, doch wer hat schon auf dem Rücken Augen.
    Instinktiv ahnte ich noch die Bewegung hinter mir, zog den Kopf ein, doch es war zu spät.
    Der Schlag explodierte in meinem Nacken. Für einen winzigen Moment war ich wie paralysiert. Mein Denken, Fühlen und Handeln war ausgeschaltet, dann kippte ich langsam nach vorn, dem Fußboden entgegen und schaffte es nicht, mich abzustützen.
    Ich bekam den Aufprall voll mit, wurde jedoch nicht bewußtlos.
    Nur mein Kopf schien mit Watte gefüllt zu sein. Ich hatte Schwierigkeiten mit der Atmung und bewegte mich irgendwie im luftleeren Raum.
    Trotzdem hörte ich Stimmen, konnte verstehen, was die beiden Einbrecher sagten.
    »Mann, du bist ein Trottel.« Das war der zweite.
    »Er war besser, der Hund. Verdammt, der hat mir einen mitgegeben. Hilf mir mal hoch.«
    Keuchen, fluchen. »Wo ist das Messer?«
    »Hier.«
    »Danke.«
    Schritte.
    Dann die zweite Stimme. »Verdammt, was hast du vor, Rick?«
    »Ich lege ihn um!«
    Deutlich hörte ich den Vorsatz des Messerhelden, und ich konnte nichts machen. Noch immer gehorchten mir meine Glieder nicht. Bewegungs- und deckungslos lag ich vor der Tür, wobei mein Gesicht im Velours des Teppichs verschwand.
    »Bist du verrückt? Willst du dich mit einem Mord belasten? Wir nehmen den Koffer und verschwinden.«
    »Aber der Bulle hat mich fertiggemacht!«
    »Das stimmt. Wenn sie uns fassen sollten, was zwar unwahrscheinlich, aber trotzdem möglich ist, hängen sie uns einen Mord an den Hals. Kapierst du denn nicht?«
    »Du kannst ja verschwinden. Warte draußen!«
    »Nein, ich hänge zumindest mit Beihilfe drin. Und solch einen Koffer zu klauen, das ist ja nichts.«
    Der Mann mit dem Messer überlegte es sich. »Mistbulle«, sagte er schließlich und trat mir in die Seite.
    Ich zuckte in einem Reflex. Mehr geschah nicht. Noch immer konnte ich nicht den kleinen Finger rühren. Der Typ hatte gewußt, wo er hinschlagen mußte.
    »Den Koffer habe ich. Räum den Bullen mal von der Tür weg, Rick!«
    Rick gehorchte. Er ging nicht eben sanft mit mir um, als er mich zur Seite drehte und kurzerhand wieder fallen ließ, als wäre ich ein voller Kartoffelsack.
    Die Diebe stiegen über mich hinweg. Ich hörte, wie sie die Tür öffneten. Rick sagte noch: »Schade, daß ich den Bullen nicht umlegen konnte. Wäre einer weniger gewesen.« Er schnaufte. »Dabei hat unser Auftraggeber gesagt, daß wir ihn umlegen könnten.«
    »Ja, könnten…«
    Die Tür fiel ins Schloß, und die beiden Männer verschwanden. Es wurde wieder ruhig in der Wohnung. Ich hörte nur mein keuchendes Atmen, sonst
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