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0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels

Titel: 0142 - Das Geheimnis des Teufelshügels
Autoren: A.F. Morland
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wehrte sich verzweifelt gegen die Macht, von der sie getrieben wurde. Trotzdem trat sie schnell in den Raum, Der verkrüppelte Körper schlief auf einem Feldbett. Die schmutziggraue Decke reichte ihm bis ans Kinn. Er trug seine Kleider. Nur die Schuhe hatte er abgestreift. Sie standen am Fußende des Bettes, gegen das Roberta in diesem Augenblick stieß.
    Der Taubstumme erwachte sofort.
    Verdattert schreckte er hoch. Seit er hier unten wohnte, hatte ihn nachts noch niemals jemand aufgesucht. Als er erkannte, in welcher Absicht Roberta McQuillan zu ihm gekommen war, stieß er einen gutturalen Laut aus. Schon fuhr das Tranchiermesser auf ihn herab. Er warf sich stöhnend zur Seite. Die Klinge ratschte in seinen Hemdsärmel und schlitzte ihn auf.
    Ron Bettles war mit einem Schlag hellwach. Er sprang aus dem Bett, griff sich die Decke und riß sie mit sich. Blitzschnell warf er sie der Tollwütigen über den Kopf. Roberta versuchte die Decke fortzuschleudern. Wild schlug sie um sich. Bettles traf sie am Kopf. Sie wankte und fiel. Das Tranchiermesser fiel zu Boden. Der Taubstumme hob es keuchend auf. Ratlos starrte er darauf.
    Es war ihm ein Rätsel, warum Roberta McQuillan das getan hatte. Sie war stets gut zu ihm gewesen, hatte sich schützend vor ihn gestellt, wenn Matthew McQuillan ihn schikanieren wollte. Und nun kam sie in den Keller, um ihn umzubringen.
    Ron Bettles war erschüttert. Sein Blick fiel auf seine zitternden Hände. Er spürte das Herz wie verrückt in seiner Brust schlagen.
    Was sollte er tun? Er konnte Roberta nicht einfach liegenlassen. Was würde geschehen, wenn sie wieder zu sich kam?
    Schnell zog er die Decke von ihr fort. Sie lag zusammengekrümmt auf dem Boden, mit ausgebreiteten Armen, als würde sie tief schlafen.
    Rons Blick wanderte zwischen Robertas Gesicht und dem Messer hin und her.
    Er hatte sehr viel Glück gehabt. Wenn Roberta nicht gegen sein Bett gestoßen, wenn er nicht aufgewacht wäre…
    ***
    Professor Zamorra vernahm das leise Klopfen nicht sofort. Er baute die Geräusche in seinen Traum ein. Doch als sie lästiger wurden, fuhr er benommen hoch. Nicole schlief. Sie hörte nichts.
    »Wer ist da?« fragte er verwirrt zur Tür.
    Es klopfte erneut.
    »Wer ist da?«
    Keine Antwort.
    Zamorra warf fluchend die Decke zurück. Während seine nackten Füße nach den Pantoffeln tasteten, versuchte er sich einigermaßen zu sammeln. Dann stand er auf. Es hatte inzwischen schon wieder geklopft. Mürrisch schlüpfte er in seinen Schlafrock. Sekunden später öffnete er die Tür.
    »Was ist de…«
    Ron Bettles stand vor der Tür. Furchtbar aufgeregt war der Taubstumme. Er trug keine Schuhe an den Füßen. Dafür aber hatte er ein blitzendes Tranchiermesser in der Hand. Die Situation hätte leicht mißverstanden werden können. Zamorra wollte schon abwehrend die Hände hochreißen, da zog ihn Bettles mit einem flehenden Blick aus dem Zimmer. Schweißtropfen glitzerten auf seiner Stirn. Er war völlig außer sich.
    »Was ist passiert, Ron?« fragte Zamorra den häßlichen Kerl.
    Bettles legte das Messer weg.
    Der Stumme redete mit den Händen. Er wies dabei immer wieder auf das Messer, zeigte, was damit hätte geschehen sollen, versuchte in seiner Aufregung den Namen Roberta McQuillan zu formen.
    »obe-a M-ill-n! -obe-a Mill-n!«
    Zamorra verstand den unglücklichen Mann.
    »Wo ist sie?« fragte er schnell.
    Bettles gab ihm zu verstehen, daß er sie niedergeschlagen hätte. Sie läge unten im Keller.
    »Komm!« sagte Zamorra. »Bring mich zu ihr.«
    Sie eilten davon. Das Messer blieb urück.
    Roberta war immer noch ohnmächtig, als sie im Keller eintrafen.
    »Du scheinst einen guten Schlag am Leib zu haben«, sagte Zamorra. Er hob Roberta hoch und legte sie auf Ron Bettles’ Bett. »Wasser!« sagte er. Bettles brachte welches.
    Zamorra tätschelte das Gesicht der Ohnmächtigen. Als sie sich seufzend regte und blinzelnd die Augen aufschlug, sagte er: »Hier, Roberta. Trinken Sie.« Sie war gezwungen, zu trinken, denn das Wasser floß ihr in den Mund.
    »Wo bin ich?« fragte sie verstört.
    »In Bettles’ Höhle«, antwortete Zamorra.
    »Wie komme ich hierher?«
    »Sie haben ihn aufgesucht.«
    »Mitten in der Nacht? Wozu?«
    »Sie wollten ihn töten, Roberta.«
    Die junge Frau riß entsetzt die Augen auf.
    »Das ist nicht wahr!«
    »Doch, Roberta«, erwiderte Zamorra ernst. Er erzählte ihr, was er von dem Taubstummen erfahren hatte. Roberta wollte ihm das nicht glauben. Namenlose Verzweiflung
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