Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0138 - Flucht in die Schädelwelt

0138 - Flucht in die Schädelwelt

Titel: 0138 - Flucht in die Schädelwelt
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
beschaffen, ist euch der Lohn der Hölle gewiß!«
    Das waren harte Worte, und die ersten Reaktionen kamen sofort.
    Jemand begann zu pfeifen, andere buhten.
    Barry aber lachte, während der Moderator händeringend über die Bühne lief und versuchte, den Star anzusprechen.
    »Können wir nicht zu einem anderen Thema wechseln, Lionel? Ich… ähm … finde das ja sehr interessant, was Sie da gesagt haben, aber das paßt wohl nicht hierhin. Wir nehmen es als kleinen Scherz. Okay?«
    Da sprang Barry auf. »Scherz?« schrie er den Moderator an. »Das ist kein Scherz. Mit diesen Dingen scherzt man nicht. Und Asmodina wird Ihnen schon zeigen, wie wenig Spaß sie versteht. Gerade die Spötter und Lästerer werden als erste an die Reihe kommen. Die Hölle hat bereits einen Platz für sie reserviert. Denn es kommt die Zeit, wo dieser Schädel leben wird, und dann geht es allen Zweiflern und Gegnern schlecht.« Er klappte den Deckel der Kassette wieder zu, lachte noch einmal auf und verließ die Bühne.
    Die Zeit war längst nicht um. Es fehlten 15 Minuten, die Tony Tarras überbrücken mußte.
    Er griff zum Mikro und wischte sich erst einmal den Schweiß von der Stirn.
    »Liebe Zuschauer! Es tut mir ein wenig leid, daß dieses Interview so enden mußte, aber wie Sie selbst alle wissen, befinden wir uns in einer Live-Sendung. Da wird nichts geprobt, nichts abgesprochen. Das ist das Schöne am Fernsehen. Es hält immer wieder Überraschungen parat.« Er lachte unecht.
    Ich lachte nicht.
    Mir war bitterernst zumute.
    Ich schaltete den Apparat aus. Gleichzeitig meldete sich die Türglocke. Ich ahnte, wer der Besucher war und sah mich auch nicht enttäuscht, als Suko Einlaß begehrte.
    »Hast du die Sendung gesehen?« fragte er, noch bevor er die Wohnung betreten hatte.
    »Ja.«
    »Und?«
    »Das ist keine Spielerei. Da hat Asmodina ihren Arm ausgestreckt. Verdammt auch.«
    »Was machen wir?«
    »Wir gehen dem Fall nach. Vor allen Dingen statten wir Lionel Barry einen Besuch ab.«
    Suko nickte. Das war auch seine Meinung.
    Ich rieb mir das Gesicht. »Wenn man nur wüßte, wer noch alles in diesen Strudel mit hineingezogen worden ist«, murmelte ich.
    »Die suchen eine Kette.«
    »Und zwar aus Totenköpfen«, vollendete ich Sukos Bemerkung.
    »Unter Umständen weiß Barry mehr. Vielleicht haben sich auch die Leute bei ihm gemeldet.«
    »Werden wir ja herauskriegen.«
    Da klingelte das Telefon.
    »Wetten, daß es Bill ist?« fragte ich, als ich den Hörer abhob.
    »Du hast die Wette gewonnen, John.« Bills Stimme klang mir aus der Muschel entgegen. »Ich nehme an, daß dich eine gewisse Sendung fasziniert hat, oder?«
    »Genau.«
    »Bist du am Ball?«
    »Und wie!«
    »Ich weiß übrigens, wo Barry wohnt«, erklärte Bill Conolly. »Es ist schon lange her, da war ich auf einer Party eingeladen. Wenn du die Adresse haben willst…«
    »Klar.«
    Er gab sie mir durch.
    »Finde ich dich dort?«
    Bill lachte. »Leider komme ich hier nicht weg. Muß auf Johnny aufpassen, weil Sheila bei einer Freundin ist. Aber morgen werde ich dich unterstützen.«
    »Ich komme darauf zurück.«
    Bill wünschte mir noch viel Glück und legte auf.
    Ich wandte mich Suko zu. »Los, Alter, wir werden mal sehen, was uns Lionel Barry zu sagen hat. Vielleicht treffen wir auch dort auf seine neue Geliebte…«
    ***
    Cecil Turner hatte sich den nächsten Tag über in seiner Wohnung vergraben.
    Gewissensbisse waren in ihm hochgestiegen und hatten ihn regelrecht gequält.
    Er hätte den Friedhofswärter doch nicht allein dort liegenlassen sollen. Wenn der Mann starb, hatte er schuld. Aber warum mußte er ihn auch stören?
    Und dann war die Stimme wieder da.
    »Was regst du dich auf? Dieser Mann hat es nicht anders verdient. Er wollte deine große Aufgabe vereiteln. Ich danke dir, daß du es geschafft hast.«
    Die Stimme beruhigte Turner. Er versuchte, etwas Schlaf nachzuholen, doch es war nicht möglich. Er war innerlich zu aufgeregt und zu gespannt.
    Schließlich raffte er sich auf und kaufte mehrere Zeitungen. Mit ihnen zog er sich wieder in seine Wohnung zurück. Er wollte wissen, was mit dem Friedhofswärter geschehen war.
    Hastig blätterte er die Gazetten durch. Auf den ersten Seiten stand nichts, und auch in den seriösen Blättern las er keine Zeile, doch in den Boulevard-Zeitungen fand er, was er suchte.
    FRIEDHOFSWÄRTER STARB UNTER QUALEN
    So lautete die Schlagzeile auf der dritten Seite. Turner erschrak.
    Fieberhaft begann er zu lesen, und die einzelnen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher