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0136 - Clan der Vampire

0136 - Clan der Vampire

Titel: 0136 - Clan der Vampire
Autoren: Werner Kurt Giesa
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hatten nur fliehen können. Doch die anderen waren ihnen im Nacken geblieben.
    Selbst jetzt.
    Der dritte Mann, Hoshi Yakatomo, trat ans Fenster und sah nach draußen. Er zuckte merklich zusammen.
    »Sie verlassen den Wagen, es sind zwei«, stieß er hervor.
    Mit einem Sprung war der Samurai und Chefagent neben ihm, sah ebenfalls hinunter auf die Straße. Der Vauxhall klebte förmlich hinter dem Landrover. Zwei finstere Gestalten strebten davon, wurden plötzlich von der Dunkelheit verschluckt.
    »Akuna muß jetzt draußen sein«, zischte Yakatomo.
    »Noch nicht. So schnell ist er nicht«, wehrte Sanuro ab. »Sie werden ihn verfehlen.«
    Er trat vom Fenster zurück. Yakatomo beobachtete weiter. Nach einigen Sekunden nickte er.
    »Du hattest recht, Sanuro-san«, sagte er. »Soeben tritt Akuna ins Freie. Er sieht sich nach dem anderen Wagen um, jetzt steigt er in den Landrover und läßt ihn an. Er wird zum Flughafen fahren.«
    »Es ist gut. Für ihn sind die Fremden keine Gefahr mehr. Wenn ich nur wüßte, was sie sind! Secret Service? Oder böse Dämonen, die es auf uns abgesehen haben?«
    Er ließ sich auf das Bett fallen und verschränkte die Arme über dem Kopf. »Wir müssen fort. Etwas bedroht uns. Ich fühle es.«
    Yakatomo schwieg! Er blieb am Fenster. Draußen blieb alles ruhig. Der Rover war längst im Abendverkehr verschwunden.
    »Man müßte eine Bombe mit Erschütterungszünder an dem Wagen befestigen«, sagte Yakatomo plötzlich.
    Sanuro schüttelte den Kopf. »Es nützt nichts«, sagte er. »Ich habe nachgedacht. Diese Ausstrahlung - sie müssen Dämonen sein. Böse Dämonen, doch die kann man nicht mit einer Bombe töten. Es muß andere Mittel geben, ihrer Herr zu werden.«
    »Wir müssen wissen, welche Dämonen es sind«, sagte Yakatomo. »Dann…«
    Er erstarrte, lauschte. »Was war das?« flüsterte er.
    »Was?« fragte Sanuro. Er war plötzlich angespannt wie eine Stahlfeder.
    »Im Nebenzimmer. Geräusche. Dort bewegt sich jemand«, erklärte Yakatomo. »Irgendwer ist eingedrungen. Und wir…« Er starrte auf die Verbindungstür zwischen dem Doppel- und dem Einzelzimmer.
    Etwas griff nach ihm, löste Panik aus. Dieselbe dumpfe Furcht, die sie unterwegs verspürt hatten, wenn der Vauxhall eine gewisse Distanz unterschritt. Die Aura des Bösen.
    »Die Dämonen«, keuchte der Samurai. »Sie sind da, müssen irgendwie durch einen Hintereingang ins Hotel gekommen sein. Sie haben uns gefunden, sind hier!«
    In ihm krampfte sich alles zusammen. Es war sonst nicht seine Art, Angst zu zeigen. Die Zen-Lehre und die eiserne Samurai-Disziplin verhinderten es. Doch diese bösartige Ausstrahlung überlagerte alles, machte ihn zu einem Nervenbündel.
    Er schwang sich vom Bett. »Raus hier«, zischte er Yakatomo zu. »Wir verschwinden, verlassen das Hotel! Schnell…«
    Doch Hoshi Yakatomo rührte sich nicht. Er stand starr und blickte auf die Verbindungstür. Und dann glitten die beiden Unheimlichen durch die geschlossene Tür, als sei sie überhaupt nicht existent…
    ***
    »Nein!« keuchte Yakatomo. »Das kann nicht…«
    Auch Taka Sanuro war erstarrt. Er konnte nicht begreifen, wie die beiden Männer in den dunklen Mänteln einfach durch die geschlossene Tür, durch feste Materie, gleiten konnten. Dazu kam die Aura des Bösen, die sie umgab, die in den Japanern Angst auslöste.
    »Wer seid ihr?« stöhnte der Samurai. »Dämonen? Gebt euch zu erkennen!«
    Der vorderste der beiden Unheimlichen schob den Hut zurück, der sein Gesicht beschattete. Sanuros Blick fiel auf die Augen des Mannes, die rötlich glommen. Der Mund öffnete sich leicht und gab den Blick auf lange, spitze Eckzähne frei.
    »Ein Blutsauger!« schrie Yakatomo.
    Blitzschnell löste er sich aus der Starre, wirbelte herum, wollte das Fenster benutzen. Er dachte in diesem Moment nicht daran, daß sie sich im zweiten Stock befanden, daß ein Sprung aus dieser Höhe auf jeden Fall tödlich enden würde. Er wollte nur fort, wollte dem grausamen Schicksal entgehen, das auf ihn wartete.
    Doch der zweite Vampir war schneller.
    »Halt!« peitschte sein Befehl. Der Schrei hatte hypnotische Wirkung. Der Japaner erstarrte neuerlich, war nicht mehr in der Lage, sich zu rühren. Lautlos glitt der Vampir auf ihn zu.
    »Du wolltest dich uns verweigern, Towarischtsch?« fragte er sanft. »Das geht aber nicht. Warte…« Und er schlug seine Zähne in den Hals des Agenten.
    Der Samurai war bleich geworden. Er schluckte. Irgend etwas würgte ihn. Er vermied es, zu
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