Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0135 - Die unheimliche Gräfin

0135 - Die unheimliche Gräfin

Titel: 0135 - Die unheimliche Gräfin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
Vom Netzwerk:
dir nicht einmal schwer.«
    »Mit diesem geweihten Beil kann ich auch Jorma Maduse vernichten. Owen, wir haben auf Watford Castle nichts zu befürchten. Davon konntest du dich soeben überzeugen. Wir werden Sally finden und sie der unheimlichen Gräfin entreißen, und dann werden wir Jorma Maduse und ihren verfluchten Dienern den Garaus machen!«
    Dreyfuss’ Zuversicht übertrug sich zu einem kleinen Teil auch auf Burr. Er blickte auf sein Beil und hoffte, daß er sich damit ähnlich effektvoll verteidigen konnte, falls dies erforderlich sein sollte.
    Sheldon Dreyfuss durchquerte den leeren Raum. Er öffnete eine hohe Tür und betrat den angrenzenden Saal.
    Ein Dutzend blankgeputzter alter Ritterrüstungen war hier ausgestellt. Die Blechmänner trugen Kettenhemde und Visierhelme.
    Ihre eisernen Hände stützten sich aufblitzende Schwerter. Dreyfuss beachtete die Rüstungen nicht.
    Er eilte in die Mitte des Saales, blieb dort stehen, pumpte soviel Luft wie möglich in seine Lungen und rief dann Sallys Namen.
    »Sally!« brüllte er aus Leibeskräften. »Sally, wenn du mich hörst, antworte mir! Sally, wo bist du? Hab’ keine Angst! Ich bin gekommen, um dich zu befreien! Nichts und niemand wird mich daran hindern! S-a-l-l-y-!«
    Er verstummte.
    Owen Burr hielt den Atem an und lauschte.. Sally Buzzell antwortete nicht. Abermals rief Dreyfuss sein Mädchen.
    Doch auch darauf bekam er keine Antwort. Zorn überflutete ihn. Er fletschte die Zähne. Wild schwang er sein Beil hoch und brüllte: »Jorma Maduse! He, du verdammte Hexe, wo steckst du? Zeig dich mir, damit ich dir den Schädel einschlagen kann!«
    Owen Burr erschrak zutiefst. Furcht verzerrte sein Gesicht. »Sheldon!« stöhnte er. »Sag mal, bist du verrückt geworden? Halt den Mund! Reize die Gräfin nicht!«
    »Sie kann uns nichts anhaben.«
    »Halt lieber den Mund.«
    »Sie verhindert, daß mir Sally antwortet!« behauptete Dreyfuss. Und wiederum forderte er die unheimliche Gräfin auf, sich nicht feige zu verstecken, sondern ihm entgegenzutreten und sich mit ihm zu messen.
    Owen Burr fuhr sich nervös über die Augen. Er war ziemlich bleich geworden, und seine Knie waren weich und schlotterten.
    Er zückte auch das Springmesser, das er von Sheldon Dreyfuss bekommen hatte. Ein Druck auf den Knopf -die Klinge schnappte auf.
    Leicht nach vorn geneigt stand Owen Burr da. Er rechnete mit einem Angriff, und da er nicht wußte, von welcher Seite er erfolgen würde, fing er an, sich unruhig um die eigene Achse zu drehen.
    Plötzlich war ihm, als hätte er gesehen, daß sich eine der Ritterrüstungen bewegt hatte.
    Unsinn! sagte er sich. Das gibt es nicht! Das ist unmöglich!
    Aber war auf diesem Schloß so etwas tatsächlich unmöglich? War es nicht vielmehr so, daß auf Watford Castle alles möglich war?
    Der Rollkragen seines Pullovers war ihm mit einemmal viel zu eng. Burr hatte das Gefühl, ganz langsam erdrosselt zu werden.
    Hastig griff er nach dem wulstigen Wollrand und zerrte ihn nach unten. Er tat ein paar tiefe Atemzüge.
    Mittlerweile hatten sich so viele Schweißperlen auf seiner Stirn angesammelt, daß sie zu rinnen begannen.
    Kleine Bäche bildeten sich, die kitzelnd über sein angststarres Gesicht flossen. Sheldon Dreyfuss’ Erfolg gegen die Nebelmonster erschien ihm plötzlich unbedeutend.
    Die Schlierengeister waren lediglich Jorma Maduses Vorhut gewesen. Vielleicht hatte die unheimliche Gräfin testen wollen, wieviel Mut sie hatten und was sie mit ihren Waffen auszurichten imstande waren.
    Owen Burr war davon überzeugt, daß Jorma Maduse nicht so leicht wie diese Nebelscheusale zu besiegen war.
    Deshalb erachtete er es als eine tödliche Herausforderung, wie Sheldon sich hinstellte und die Gräfin keck aufforderte, sich zum Kampf zu stellen.
    Das konnte unmöglich gutgehen. So etwas würde sich Jorma Maduse unter keinen Umständen gefallen lassen.
    Burr stieß den Freund leicht an. »Treib’s nicht auf die Spitze, Sheldon! Ich schlage vor, wir suchen Sally, befreien sie und machen uns aus dem Staub. Um Jorma Maduse soll sich jemand anderer kümmern. Der sind wir ja doch nicht gewachsen.«
    »Blödsinn!« blaffte Sheldon Dreyfuss. »Du hast doch vorhin gesehen, was ich mit diesen Spukgestalten aufgeführt habe, wie ich mit denen umgesprungen bin. Genauso verfahre ich mit der Gräfin und ihren Dienern, sobald sie es wagen, diesen Raum zu betreten.«
    Burr schüttelte verzweifelt den Kopf. »Junge, du weißt nicht, worauf du dich

Weitere Kostenlose Bücher