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0132 - Der Todesnebel

0132 - Der Todesnebel

Titel: 0132 - Der Todesnebel
Autoren: Jason Dark
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Woche.«
    Ich warf Bill einen Blick zu. Der Reporter nickte nachdenklich. Er hatte wohl den gleichen Gedanken wie ich. Vielleicht sollten wir in Wales nachforschen.
    »Und wann ist er zurückgekommen?«
    »Gestern.«
    »Ist Ihnen da etwas aufgefallen?«
    »Ja. Er war stiller als sonst, und er hat auch im Schlaf gesprochen. So laut, daß ich es im Nebenzimmer hören konnte.«
    »Was hat er gesagt?«
    »Er redete von einem Nebel, der Angst verbreitet. Er würde kommen und alles fressen.«
    »Sonst noch etwas?«
    »Nein, Sir.«
    Ein Nebel, der alles fraß. Vielleicht eine Spur? Ich wischte mir über die Stirn. »Aber gestern sah Ihr Sohn noch völlig normal aus, oder?«
    »Ja. Das kam erst heute mittag. Urplötzlich schoß er dann um sich. Er traf meinen Bekannten und wollte auch mich umbringen.«
    »Stimmt, Sie sagten ja, daß Sie Witwe sind.« Ich räusperte mich.
    »Haßte er Ihren Bekannten?«
    »Nein, sie verstanden sich gut. Es war so harmonisch.« Sie senkte den Kopf und begann zu weinen.
    Ich wollte die Frau auch nicht länger mit Fragen quälen und erhob mich. Bill verstand die Geste. Er löste sich vom Fenster und schritt mit mir auf die Tür zu.
    Ich sprach der Frau noch einmal mein Beileid aus und verließ gemeinsam mit meinem Freund die Wohnung.
    Im Flur standen noch immer die Neugierigen. Wo die Polizei nicht mehr da war, drängten sie sich an der Tür und wichen nur zögernd zurück, als wir zur Treppe gingen.
    »Was war denn?« fragte eine rothaarige Frau mit Lockenwicklerschmuck.
    »Nichts, Madam. Nichts, was Sie interessieren könnte. Bitte gehen Sie wieder in ihre Wohnungen.«
    Sie gingen nicht.
    Bill und ich schritten die Treppe hinab. Die Holzstufen knarrten unter unserem Gewicht.
    »Meinst du, daß dieser Nebel mit der Veränderung des Jungen zusammenhängt?« fragte mich der Reporter.
    »Ich werde es herausfinden.«
    »Nein, John, wir.«
    Ich mußte lachen. »Gut, dann fahren wir eben zu dritt. Suko möchte ich gern dabeihaben.«
    »Wir müssen schließlich auf dich achtgeben«, meinte der Reporter. »Nachher läuft dir noch eine Wölfin über den Weg, und du verliebst dich in sie.«
    »Noch so einen kalten Witz, und wir haben Winter.«
    Bill grinste. »Das dauert noch zwei Monate, aber der Fall kann nicht warten.«
    »Damit hast du recht.«
    ***
    Schon seit ewigen Zeiten donnerte die Brandung gegen die Felsen an der Steilküste. Und schon seit ewigen Zeiten brachte der Westwind Wolken, Regen und Schnee mit.
    Es war ein wild romantisches, aber ein geheimnisvolles und düsteres Land, dieses Wales. Hier war die Geschichte noch lebendig, hier wurden Legenden Wirklichkeit, und die Menschen igelten sich vom übrigen Teil des Landes ab. Sie hatten ihre eigene Sprache, wenn sie unter sich waren. Dann redeten sie von Zauberern, Elfen, Trollen und Gnomen.
    Doch seit einigen Tagen beherrschte nur ein Thema die Gespräche der Leute.
    Der Nebel!
    Wie eine Wand stand er auf dem Meer, etwa zwei bis drei Meilen vor der Küste, und er löste sich einfach nicht auf. Nicht durch den Wind oder durch den Regen. Es schien, als hätte ihn der Teufel persönlich auf der Oberfläche festgeleimt.
    »Das ist etwas Böses«, warnten die Alten und falteten die rissigen Hände zum Gebet.
    Jüngere Leute, sofern es sie noch gab und sie nicht ausgewandert waren, schoben die Nebelwolke der Verseuchung der Umwelt in die Schuhe. Sie glaubten, daß der Nebel durch irgendwelche Unterwasserarbeiten entstanden war.
    Doch da war nichts.
    Keine Industrie, kein Bohrturm reckte seine Stahlträger aus der Cardigan Bay. Es war alles normal, bis auf die Wolke.
    Fischer hatten sie umfahren und auch ausgemessen.
    Zwei Meilen breit, eine halbe Meile tief.
    Hineingefahren war von den Einheimischen niemand. Nur ein 13jähriger Junge aus London, der bei seiner Tante zu Besuch weilte, wollte dieses Abenteuer eingehen.
    Er war zurückgekommen und einen Tag später wieder abgefahren. Viel hatte er nicht erzählt, nur seinem neuen Freund Hayo hatte er ein paar Worte gesagt.
    Der Nebel wäre anders gewesen, komisch, mehr wie Leim, und er hätte auch anders geschmeckt.
    Diese Worte machten im Dorf die Runde, und man überlegte sich, was zu tun sei.
    Der Bürgermeister war auf die Idee gekommen, die Polizei zu alarmieren, doch andere hatten ihn überstimmt. Man suchte Mutige aus den eigenen Reihen, die das Phänomen untersuchen sollten.
    Zwei Männer meldeten sich.
    Gard Layton und Billy Hook!
    Zwei Fischer, die sich gemeinsam ein Boot gekauft hatten und
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