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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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miteinander. Schwere Männer mit finsteren Gesichtern schlenderten am Rinnstein entlang. Überall standen Autos der älteren Baujahre, verkommen, ungepflegt. Und über allem lag der Gestank, der von den Schlachthöfen kommt.
    Terrigan bremste seinen Wagen vor einem Drugstore, der am Ende einer Straße lag. Die Straße war eine Sackgasse, die sich an der Mauer eines Schlachthofes totlief. Der Gestank war hier besonders penetrant.
    »Hangers Hauptquartier«, erklärte Dan, während wir aus dem Wagen stiegen. »Wenn Sie allein wären, Cotton, würde man Sie wahrscheinlich nicht lebendig über die Schwelle lassen. Hier hält man jeden Fremden für einen Capone-Mann.«
    Im Hauptraum des Drugstores lungerten einige Männer herum, die uns misstrauisch musterten. Terrigan winkte einem von ihnen zu.
    »Hallo, Chap!«, rief er. »Ist Hanger hinten?«
    »Ja«, antwortete der Angesprochene, ein großer, hagerer Mann mit dunklem Gesicht. »Wer ist der Bursche neben dir, Terrigan?«
    »Ein Kollege.«
    »Dann geht rein«, antwortete Chap und zeigte mit dem Daumen über die Schulter auf eine Tür im Hintergrund.
    »Das war Chap Cherryl«, erklärte Terrigan, während wir auf die Tür zumarschierten, »Hangers erster Mann.«
    »Einen munteren Verkehrston habt ihr hier in Chicago mit euren Ganoven«, stellte ich fest.
    Dan zuckte die Achsel. »Was sollen wir machen? Wir wissen viel über die Gangster, aber wir müssen es beweisen können, wenn wir sie hinter Gitter bringen wollen. Das Wissen allein genügt nicht.«
    »Wem erzählen Sie das«, seufzte ich und dachte an die vielen Fälle, in denen ich Männer monatelang gejagt hatte, bis ich endlich beweisen konnte, dass sie die Taten begangen hatten, von denen ich am ersten Tag der Jagd schon gewusst hatte.
    Clark Hanger saß an einem runden Tisch mit drei Männern. Sie hielten Karten in den Händen. Die Menge Gin, die in der Flasche fehlte, die auf dem Tisch stand, schien sich bereits in Hangers Magen und vielleicht schon in seinem Kopf zu befinden.
    »Hallo, Dan!«, rief der Spielerboss. »Willst du ein bisschen Geld an mich verlieren? Setze dich und halte mit!«
    »Mein Beamtengehalt verträgt eure Einsatzhöhe nicht«, antwortete Terrigan. »Das ist Jerry Cotton, ein Mann aus New York!«
    Hanger musterte mich mit den Augen, deren Ränder rot vom Alkohol waren.
    »Hallo, Bulle«, knurrte er. »Bist du gekommen, um mich zu fangen?«
    »Nicht unbedingt, obwohl ich bereit bin, dich mitzukassieren, wenn es sich ergeben sollte. Mich interessiert Capone.«
    »Okay. Jage ihm ’ne MP-Garbe quer durch den Schädel, und du bist mein Freund, G-man!«
    »Ich schenke dir die Freundschaft. Dan erzählte mir, dass Capone dich im Visier hat, und dass du trotzdem nicht aus Chicago fort willst. Du solltest es dir überlegen.«
    »Einen Dreck«, grölte er. »Wenn Al mit mir anbindet, werde ich ihm den Hals umdrehen.«
    »Clark, wir werden dich festnehmen, wenn du irgendwem ein Haar krümmst. Das weißt du«, warnte Terrigan.
    »Ja, ich weiß es«, wütete Hanger. »Ihr hängt einen Mann auf, nur weil er sich gegen die schleichenden Mörder dieses verdammten Capone wehrt. Dabei wäre es reine Notwehr! Versteht ihr das nicht!?«
    »Wir würden auch Capones Leute festnehmen, wenn sie dir ein Haar krümmten.«
    »Ganz falsch!«, schrie Hanger, der mit der Plötzlichkeit des Gewohnheitstrinkers von der Wut zur Heiterkeit umschlug. »Haltet euch raus und sammelt die Leichen ein!«
    »Dafür sind die Beerdigungsinstitute da«, sagte ich. »Uns bezahlt der Staat dafür, die Überbeschäftigung der Totengräber zu verhüten.«
    Hanger brüllte vor Lachen und schlug mit der Faust auf den Tisch, dass die Gin-Flasche zitterte.
    »Der Bulle ist gut!«, schrie er. »Nimm einen Schluck mit mir, mein Freund!«
    »Später«, sagte ich. »Ich wollte dir nur mein Gesicht zeigen. Sorge dafür, dass ich keinen Ärger mit deinen Leuten bekomme, wenn ich hier herumlaufe.«
    »Ich werde ihnen extra Glace-Handschuhe für dich verpassen.«
    Draußen bat ich Terrigan: »Fahren Sie mich in den Bezirk, den Capone beherrscht und der an das Schlachthofviertel grenzt.«
    Dan erfüllte meine Bitte. Die Straßen waren hier, wenn auch nicht großartig, so doch sauberer. Mehr und besser eingerichtete Geschäfte aller Art befanden sich in den Erdgeschossen der Häuser.
    »Es gibt keinen Laden hier, von dem Capone nicht Schutzgelder kassiert«, erklärte Terrigan.
    »Er muss Hunderttausende im Monat absahnen«, stellte ich fest.
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