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0126 - Al Capone Nummer Zwei

0126 - Al Capone Nummer Zwei

Titel: 0126 - Al Capone Nummer Zwei
Autoren: Al Capone Nummer Zwei (1 of 2)
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könnten Zusammenarbeiten«, schlug er vor. »Ich zahle gut, aber ich weiß, dass Sie mein Angebot nicht annehmen werden, und falls Sie es annähmen, so täten Sie es nur, um mich zu hintergehen. Ich habe Sie aus anderen Gründen hergebeten, Mr. Cotton. Ich wollte Ihnen zeigen, dass wir Sie kennen, dass es damit sinnlos für Sie geworden ist, Ihre Haut zu riskieren, und dass Sie am besten nach New York zurückfliegen.«
    »Es wäre zwecklos für Sie, Capone. An meiner Stelle würde ein anderer G-man kommen. Außerdem lag es im Vorhinein nicht in meinem Plan, hier inkognito zu arbeiten. Ich bin Ihnen dankbar, dass-Sie mir gleich demonstrierten, welche Möglichkeiten Sie haben. Ich werde mich darauf einstellen und Ihre Stärke nicht unterschätzen.«
    »Es ist leichtsinnig von Ihnen, meinen Rat nicht zu beachten.«
    Ich trank den Rest meines Whiskys aus.
    »Es ist leichtsinnig von Ihnen, Capone«, antwortete ich leise, »mir zu zeigen, dass Sie Angst vor mir haben.«
    Der Satz traf ihn. Er sprang auf, feuerte seine Zigarre in den Raum und brüllte: »Ich fürchte niemanden, du Idiot! Wenn ich will, stirbst du, bevor du aus dem Sessel aufstehen kannst, in dem du sitzt. Ich…«
    Die Narbe auf seiner Wange glühte. Seine Augen flammten wie die eines Tobsüchtigen.
    Ich nahm die Smith & Wesson aus dem Halfter und richtete die Waffe auf ihn.
    Sein Toben brach ab wie abgeschnitten. Er starrte die Waffe an, schluckte und stammelte: »Was… soll… das?«
    »Nichts«, sagte ich, stand auf und nahm mein Köfferchen in die linke Hand. »Sagen Sie Ihren Freunden, dass sie die Finger von allem lassen sollen, was aus Eisen ist. Ich schieße auf niemanden, nur auf Sie, Capone.«
    »Entschuldigen Sie, dass ich mich gehen ließ«, sagte er hastig. »Sie haben mich gereizt. Natürlich möchte ich keinen Ärger mit Ihnen oder irgendeinem 6 anderen Polizisten. Meine Geschäfte sind…«
    »Ich weiß genug über Ihre Geschäfte, Capone«, unterbrach ich. »Ich könnte Sie verhaften und eine Anzeige wegen Bedrohung erstatten, aber Sie würden mit ein paar Tausend Dollar Geldstrafe oder einigen Wochen Gefängnis davonkommen. Das ist mir zu wenig. Ihr großes Vorbild musste wegen Steuerhinterziehung verurteilt werden, weil man ihm nicht anders beikommen konnte. Ich wette, Sie haben sein Leben und sein Wirken studiert, Al, aber Sie werden nicht so billig davonkommen. Sie sind zu eitel, zu aufbrausend, zu machtlüstern. Das alles war Capone auch, aber er wusste sich zu zähmen. Er hätte über die Beleidigung durch einen G-man gelacht. Sie wollten mir gleich den Hals brechen. Soviel Empfindlichkeit wird Ihnen den Hals brechen, Al.«
    Er antwortete nicht. Die drei Leibgardisten, die mich in Empfang genommen hatten, standen an der Wand und hielten die Hände in verdächtiger Nähe ihrer Taschen. Die Zigarre sengte ein Loch in den Teppich. Der hässliche Geruch verbrannter Wolle durchzog den Raum.
    »Darf ich mal telefonieren?«, fragte ich und griff schon zum Hörer des Apparates auf dem Tisch.
    Ich wählte die Nummer des FBI-Hauptquartieres von Chicago.
    »Hier spricht Jerry Cotton vom FBI New York. Schneiden Sie das Gespräch auf Band mit.«
    »Band läuft«, sagte der Mann in der Zentrale.
    »Ich befinde mich im Hause des Mannes, der uns unter dem Namen Al Capone II bekannt ist. Außer mir und ihm befinden sich drei Männer im Raum, deren Beschreibung ich jetzt durchgebe.«
    Ich beschrieb die Leibgardisten sehr ausführlich. Dann fuhr ich fort: »Ich begebe mich von hier aus zum Hotel Undertree in der Harrigan Street Nr. 398. Sollten Sie mich in zwei Stunden dort nicht erreichen können, so bin ich von den genannten und beschriebenen Personen festgehalten oder getötet worden. Sie werden diese Personen dann sofort festnehmen und unter Mordanklage stellen. Rufen Sie in zwei Stunden im Hotel Undertree an. Ende!«
    Ich legte den Hörer auf und lächelte Capone an.
    Er grinste geringschätzig. »Das zerpflücken meine Anwälte zu einem Nichts.«
    »Okay«, antwortete ich mit einem Achselzucken. »Dann können Sie es ja noch versuchen, mich umlegen zu lassen. Ich gehe nämlich jetzt. Ihre Freunde dort ziehen sich am besten ein wenig aus meinem Weg zurück.«
    Er winkte die Gorillas mit einer Handbewegung zur Seite. Rückwärts, Köfferchen und Smith & Wesson in den Händen, ging ich aus der Halle. Als ich an der glimmenden Zigarre vorbeikam, trat ich ihre Glut aus.
    ***
    Ich erreichte unangefochten den Vorgarten, die Straße. Im Haus regte sich
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