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0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

0114 - Verschollen in der Jenseitswelt

Titel: 0114 - Verschollen in der Jenseitswelt
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Mannes lodern sah. »Sie werden dafür bezahlen, dafür verwette ich meinen Kopf!«
    Schweigend schritten sie weiter in die Nacht hinaus und ließen das große Dämonenschiff zurück. Plötzlich wimmelte es von Schatten wesen zwischen ihnen.
    Bill und Nicole interessierten sich auffällig für ihre Umgebung. Während die anderen innerlich ihr Schicksal beklagten, sich verzweifelt fragten, wo sie gelandet waren, und ihre Entführer in den tiefsten Schlund der Hölle verwünschten, hatten die Sekretärin und der Historiker bereits umgeschaltet. Sie hatten hier zu überleben und wieder in ihre Welt zurückzukehren, und dazu brauchten sie alles an Informationen, was ihnen zugänglich war.
    Der Boden, über den sie gingen, fühlte sich knochenhart und steinig an. Hin und wieder gab es kleinere Abschnitte, die mit losem Geröll übersät waren. Anspruchslos wirkende, stachelige Pflanzen der Spezies Unkraut, deren Färbung im Dunkel der Nacht nicht auszumachen war, wucherten förmlich auf dem harten Boden am Rand der ausgetretenen Pfade, die zwischen den flachen Gebäuden verliefen. Was auffiel, war das Fehlen von Tierstimmen und die Windstille. Einmal sah sich Bill um und sah weit vom Lager entfernt einen bläulichen Schimmer am Horizont.
    Nebenbei begann er zu frösteln. Die Nacht war eisig kalt und die Kälte von einer Art, wie er sie aus Wüstenzonen kannte. Das ließ darauf schließen, daß es tagsüber glühend heiß wurde und die Sonne nahezu senkrecht am Himmel stand.
    Vor einem Flachbau wurden sie gestoppt. Einer der Schwarzen streckte die Hand aus. Kurz flimmerte es, dann kam der Befehl: Geht hindurch!
    »Durch die Wand?« murmelte Nicole verblüfft und duckte sich im nächsten Moment. Fast gleichzeitig zuckte eine grelle Entladung auf sie zu. Deutlich sah sie den Blitz aufzucken und fühlte, wie ihre Haare sich aufrichteten. Die magische Peitsche hatte sie durch das Abducken nur um Zentimeter verfehlt!
    Hatte der Dämon es nicht bemerkt? Fast schien es so, weil er nicht daran dachte, den Angriff zu wiederholen.
    »Offenbar tatsächlich durch die Wand«, murmelte Bill, faßte Nicole am Arm und zog sie mit sich auf die graue Mauer zu. Nur kurz war sein vorsichtiges Zögern, weil sein Instinkt ihm sagte, gleich gegen die harte Masse prallen zu müssen, dann aber glitt er mit Nicole durch die Wand hindurch und trat in einen mittelgroßen Raum.
    Sofort wirbelte er herum und wollte den Rückweg ausprobieren. Das klappte nicht. Seine vorsichtshalber ausgestreckten Hände prallten klatschend gegen rauhen Beton.
    »Einbahnstraße«, brummte er.
    Hinter ihm erklang leises Lachen, während er sich fragte, warum die anderen drei ihm nicht folgten. Wurden sie zu einem anderen Gebäude geleitet?
    Langsam wandte Bill Fleming sich um.
    Vor sich sah er eine alt wirkende Frau, die auf einem flachen Bett saß, wie er es aus Militärzeiten kannte. Doppelstöckig und dem Anschein nach hart. Am Pfosten lehnte ein junger Mann mit kurzem, blondem Haar und verwildertem Bart, der ihn aus wasserhellen Augen ansah und schmunzelte. »Willkommen in der Hölle«, begrüßte er die beiden Ankömmlinge auf englisch. Bill erkannte sofort den skandinavischen Akzent.
    »Ich bin Bill Fleming, und das ist Nicole Duval«, stellte er vor.
    »Lars Bengtsen«, erwiderte der Blonde. »Eine Französin? Hm, das dort ist Shirley McConners. Sie werden sich damit abfinden müssen, daß wir hier gemischt wohnen. Zwei aus unserer Kammer sind heute gestorben, und Sie sollen wohl den Wonnraum ausfüllen. Das ist hier so üblich. Suchen Sie sich die beiden leeren Betten aus.« Er grinste dünn. »Sicher haben Sie eine Menge Fragen.«
    »Nur eine«, erwiderte Nicole, ehe Bill etwas sagen konnte. »Wie kommen wir hier raus?«
    »Vergessen Sie’s«, schlug Bengtsen vor. »Ich werde Ihnen zunächst erläutern, was Sie für das tägliche Leben wissen müssen.«
    Bill hatte seine Musterung abgeschlossen. Aufmerksam sah er dem Schweden in die Augen.
    »Und anschließend«, verlangte er, »gehen wir gemeinsam daran, einen Schlachtplan zu schmieden.«
    ***
    Zamorra verspürte ein leichtes Prickeln, als der Schwarze seine Hand auf seine Schulter legte. Im nächsten Augenblick glaubte er, verbrennen zu müssen, während sich alles rund um ihn her auflöste. Zwei Sekunden, die ihm wie eine kleine Ewigkeit vorkamen, währte dieses Gefühl, dann klang der Schmerz ab.
    Er befand sich im Innern einer Hohlkugel. Fast augenblicklich kam ihm der Magen hoch. Die Schwerelosigkeit traf
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