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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils
Autoren: Jason Dark
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sprachen von einer internen Übung, andere sahen die Explosion als einen verunglückten Versuch an, und aus Agentenkreisen war nichts bekannt.
    Trotzdem wurde der Vorfall gemeldet. Die verschiedenen Behörden bekamen die entsprechenden Fernschreiben.
    Wie das BKA.
    Und hier saß ein Mann namens Kommissar Mallmann. Im Zuge eines Rundlaufs erhielt auch er eine Kopie des Fernschreibens.
    Es gehörte zu Will Mallmanns Job, daß er sämtliche Informationen, die man ihm zukommen ließ, auch lesen mußte.
    Mallmann stutzte, als er über das Wort Brocken stolperte. Nur zu deutlich erinnerte er sich an das Abenteuer, das er gemeinsam mit Sinclair und Suko dort erlebt hatte.
    Hexen, der Brocken, die Seilbahn… und die Zeitsprungreise zum Friedhof am Ende der Welt, wo Will Mallmann plötzlich seiner verstorbenen Frau gegenüberstand.
    Der Kommissar dachte nach. Er wußte genau, daß längst nicht alles geklärt war, was mit diesem Berg im Harz zusammenhing, und die Explosion deutete auf ein weiteres Treiben finsterer Mächte hin. Seiner Meinung nach, wohlgemerkt. Aber die konnte er offiziell nicht vertreten, denn niemand hätte ihm geglaubt. Mallmann stand so ziemlich allein auf weiter Flur mit seinen Ansichten und Meinungen, obwohl er seine Vorgesetzten in den letzten Monaten hatte überzeugen können, daß es Dinge gab, die nicht so recht in die reale Welt paßten. Deshalb sagte man nichts mehr, wenn Will Mallmann auf Standpunkten beharrte, die andere für Unsinn hielten.
    Will las das Rundschreiben ein zweites und dann ein drittes Mal.
    Dabei nickte er.
    Am Brocken ging etwas vor. Der Kommissar war fest entschlossen, in London anzurufen.
    Er schaute auf die Uhr. Es war noch früh am Morgen. Man sagte Mallmann, wo man Sinclair finden konnte, und der gute Kommissar wählte die Privatnummer.
    Es wurde auch abgehoben. Eine etwas verschlafene, aber trotzdem leicht sinnlich klingende Stimme sagte nur: »Hallo…«
    ***
    Ich hatte einen Tag frei. Alten Urlaub, sagte man mir, ich müsse ihn nehmen.
    Okay, ich nahm ihn.
    Und den Abend zuvor verbrachte ich allein zu zweit.
    Die zweite Person war Jane Collins.
    Wir hatten uns einige Zeit nicht mehr gesehen, Jane war überrascht gewesen, hatte aber zugestimmt, mit mir auszugehen.
    Wir gingen essen, tranken ein wenig, verschwanden dann in einer kleinen Bar, tanzten, kamen uns mal wieder sehr nahe und landeten in meiner Wohnung, wo wir uns noch näher kamen.
    Irgendwann schliefen wir ein, und als ich am Morgen zuerst mein rechtes, dann mein linkes Auge öffnete, fühlte ich Janes Kopf auf meiner Brust. Ihre langen Haare kitzelten meine Nase, ich mußte niesen.
    Dieser trompetenhafte Stoß war für Jane Collins das Wecksignal.
    Sie hob den Kopf an, schaute mich aus schlafgeäderten Augen an und meinte: »Fällt deine Begrüßung immer so aus?«
    »Nein, nur wenn deine Haare meine Nase kitzeln.«
    Sie rollte sich zur Seite und warf die lange, blonde Flut zurück.
    Dabei rutschte die Bettdecke, und Jane merkte, daß sie nichts anhatte.
    »Huch«, sagte sie und zog die Decke höher.
    Ich grinste.
    »Guck nicht so unverschämt«, sagte sie.
    »Hast du was zu verbergen?«
    Jane zog die Augenbrauen zusammen und funkelte mich an.
    »Zum Glück nicht, mein lieber John.«
    »Na bitte.«
    Jane legte sich auf den Rücken und hob beide Arme. »Herrlich«, sagte sie, »so im Bett zu liegen und zu wissen, daß man Urlaub hat und an nichts zu denken braucht. Das ist schon was wert.«
    »Na ja«, sagte ich.
    Sie warf mir einen schrägen Blick zu. »Denkst du schon wieder an Geister und Dämonen?«
    »Kaum.«
    »Dann denke lieber an mich.« Sie rückte ein paar Zoll näher, und ich spürte ihre Haut an der meinen.
    Jane war eine fantastische Frau, und sie wußte, wie man mich herumkriegte. Ich hatte auch nichts dagegen einzuwenden, und so zog sich unser Aufstehen hin.
    Bis sich der moderne Quälgeist meldete.
    »O nein!« stöhnte Jane Collins und wischte sich eine Haarsträhne aus der schweißfeuchten Stirn.
    Ich wollte zum Hörer greifen, doch Jane legte mir ihre Hand auf den Arm. »Laß es läuten.«
    »Jane, ich…«
    »Du hast doch Urlaub.«
    Darum kümmerte sich der Apparat nicht. Ich hatte zwei davon, einer stand am Bett.
    »Vielleicht ist es was Privates«, versuchte ich Jane zu überzeugen.
    Sie lachte. »Eine Freundin?«
    »Unsinn. Ich…«
    Jane wälzte sich über mich, machte ihren Arm lang und schnappte sich den Hörer. Dann sagte sie nur: »Hallo…«
    Und wie sie das sagte, beinahe
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