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0114 - Der Würfel des Unheils

0114 - Der Würfel des Unheils

Titel: 0114 - Der Würfel des Unheils
Autoren: Jason Dark
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können uns in meinen Porsche quetschen«, schlug der Reporter vor.
    Ich war einverstanden, und die Detektivin nickte zustimmend.
    Ich steckte mir noch meine Waffe ein, was Jane und Bill mit einem schrägen Lächeln quittierten.
    Dann fuhren wir nach unten und waren fünf Minuten später bereits unterwegs.
    Ein neues Abenteuer wartete…
    ***
    Art Murdock wohnte in Soho.
    Also in der Szene, wie man zu sagen pflegt. Denn hier war er am Ball, erlebte das Verbrechen oft hautnah mit und konnte deshalb so realistisch berichten.
    Wie mir Bill erzählte, war er ein Hans Dampf in allen Gassen, ein richtiger Draufgänger.
    »Wie ich früher«, sagte der Reporter.
    »Bist du das heute nicht mehr?«
    »Sei du erst mal verheiratet.« Bill reihte sich in den Kreisverkehr am Piccadilly Circus ein, fuhr am Regent Palace Hotel vorbei und lenkte den Porsche in eine kleine Nebenstraße.
    Hier spürte man schon den echten Hauch des Stadtteils Soho. Die Straßen waren schmal. Es gab zahlreiche Lokale und auch Secondhand-Shops. Natürlich fehlten nicht die Porno-Bars und Peep-Shows, die bereits morgens geöffnet hatten. So mancher in der Nähe arbeitende Familienvater versüßte sich mit der Peep-Show seine Frühstückspause.
    Der Wagen fiel auf, und neidische Blicke wurden dem schnittigen Fahrzeug hinterhergeworfen.
    Bill betätigte den Blinker nach rechts. Wir fuhren in eine noch engere Straße, die in eine Sackgasse auslief. Am Ende befand sich ein Platz. Dort wuchsen einige Bäume, dahinter lag ein Streifen Brachland.
    Bill fuhr bis in den Wendehammer der Sackgasse und stoppte.
    Wir stiegen aus.
    Es gab nicht nur die Häuser an der Straße, sondern auch die Bauten auf den Hinterhöfen. Man erreichte sie durch Einfahrten oder schmale Pfade.
    Hier hatte keine Baupolizei etwas genehmigt, die Leute hatten die Anbauten so hochgezogen, wie es ihnen gerade paßte.
    Jane Collins hatte sich einen leichten Mantel übergestreift. Das war auch gut so, denn die Wolken verdichteten sich, und von Westen her fuhr ein unangenehmer Wind in die schmale Straße.
    Tolles Maiwetter.
    Zahlreiche Augenpaare beobachteten uns, doch angesprochen wurden wir nicht.
    »Wohnt dein Bekannter nach vorn raus oder nach hinten?« fragte ich Bill.
    »In einem Anbau.«
    »Auch das noch.«
    Bill grinste. »Er wollte eben in der Szene bleiben.« Der Reporter ging vor und tauchte in eine schmale Einfahrt zwischen zwei Häusern.
    Sie führte auf den Hinterhof.
    Mülltonnen quollen über. Der Inhalt verbreitete einen widerlichen Geruch. Ich sah die abgeblätterten Fassaden der Häuser, die schmutzigen Fenster, das aufgerissene Pflaster des Hinterhofs und die niedrigen Anbauten und Schuppen.
    Kinder spielten auf dem Hof. Sie pfiffen uns aus, als wir ihn durchquerten.
    Art Murdock wohnte auf der entgegengesetzten Seite des Hofs in einem Backsteinbau. Er war einstöckig hochgezogen worden, und nur in Höhe der ersten Etage befanden sich Wohnungen. Sechs graugestrichene Türen zählte ich, die allesamt durch eine an der Vorderfront vorbeilaufende Galerie erreicht werden konnten.
    Wirklich kein angenehmer Platz zum Wohnen. Meine Gedanken standen auf dem Gesicht geschrieben, und Bill grinste.
    »Was willst du, John, er wollte es nicht anders.«
    »Ja, das sehe ich.«
    Bill führte uns auf eine Treppe zu, die nicht vertrauenserweckend aussah. Wir warteten, bis eine dicke Frau mit ihrem Wäschekorb uns von oben kommend passiert hatte. Dann stiegen wir die Stufen hoch.
    Auf der Galerie blieben wir stehen. Bill schaute sich um und zählte die Türen ab.
    »Die dritte ist es«, sagte er.
    »Namensschilder gibt es wohl keine.«
    Der Reporter schaute Jane Collins an. »Wofür auch? Hier weiß jeder, wo er seinen Nachbarn findet, und Besuch ist nicht gerade willkommen.«
    Ich nickte nur.
    Bill hämmerte gegen die Tür, während ich nach unten in den Hof schaute.
    Ein paar Gestalten hatten sich dort zusammengerottet. Sie schielten mißtrauisch hoch zur Galerie. Ihre Blicke sagten genug.
    Von Fremden hielten sie nicht viel.
    »Der alte Geier scheint nicht da zu sein«, bemerkte Bill und klopfte abermals.
    Jane Collins dachte da praktischer. Sie griff an Bill vorbei, packte die Türklinke und drückte sie nach unten.
    Die Tür war offen.
    »Bitte sehr«, sagte Jane. »Tritt ein, großer Meister.« Als Dame von Welt ließ sie uns den Vortritt. Das war auch besser so, wie die nächsten Sekunden zeigten.
    Der muffige Geruch fiel Bill und mir sofort auf. Mein Freund warf mir einen schrägen Blick
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