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0112 - Die Drachensaat

0112 - Die Drachensaat

Titel: 0112 - Die Drachensaat
Autoren: Jason Dark
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eine Stimme drangen an Sukos Ohren. Für seinen Geschmack war es einfach zu ruhig. Denn irgendwo mussten die Männer oder die Kinder doch stecken.
    Durch schmale Flurfenster drang nur wenig Licht in das Gebäude. Die Fenster lagen in Höhe der Treppenabsätze.
    Ihre Scheiben waren so schmutzig wie die auf dem Dach.
    Die erste Etage.
    Suko blieb stehen und lauschte.
    Jetzt hörte er das gedämpfte Gemurmel, das weit unter ihm entstanden war.
    Ein seltsamer Singsang. Monoton und langsam.
    Sukos Gesichtszüge wurden hart. Er lockerte die Beretta in seinem Holster und steckte die Dämonenpeitsche so in den Gürtel, dass er sie ohne Schwierigkeiten ziehen konnte.
    Er wusste, dass er dicht vor der Lösung stand. Das Haus musste sein Geheimnis preisgeben.
    Der Chinese ging weiter.
    Stufe um Stufe näherte er sich dem Zentrum des Singsangs. Suko erreichte das Erdgeschoß. Hier waren die Räumlichkeiten großzügiger gehalten. Eine Tür stand offen.
    Im Raum dahinter brannte Licht. Die Helligkeit zeichnete einen hellen Balken auf den Steinboden.
    Lauerte dort jemand?
    Suko wollte es genau wissen. Er mochte es nämlich nicht, wenn er eine unbekannte Gefahr in seinem Rücken wusste. Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür, drückte sie auf und streckte seinen Kopf in das Zimmer, während seine rechte Hand auf dem Griff der Beretta lag. Das Zimmer war leer. Nein, doch nicht.
    Suko konnte nur einen Teil des alten Sofas sehen. Aber das reichte ihm.
    Er erkannte die beiden Füße, die reglos über den Rand reichten. Entweder schlief dort jemand - oder aber…
    Der Chinese wollte es genau wissen.
    Zwei Schritte brachten ihn in die richtige Sichtweite. Auf dem Sofa lag tatsächlich eine Gestalt.
    Ein Mann.
    Und er war tot!
    Suko wusste nicht, dass er Rocco, den Schäfer, vor sich hatte. Er registrierte nur den Kopfschuss und presste hart die Lippen zusammen.
    Dann drehte er sich um und verließ den Raum. Nichts hatte sich verändert, nur der Singsang war lauter geworden, und der Chinese wusste auch, woher er kam. Aus dem Keller!
    Er schaute sich nach der entsprechenden Tür um. Mehrere standen zur Auswahl, nur eine konnte er abhaken.
    Suko probierte alle durch.
    Bei der zweiten schon hatte er Glück.
    Vorsichtig zog er sie auf. Diffuses Licht drang aus der Tiefe her nach oben.
    Es beleuchtete eine steile Steintreppe und eine Wand, die mit schaurigen Drachengestalten bemalt war. Suko ging zwei Stufen hinunter und schaute sich dann die Bilder an.
    Er sah Barrabas. Dessen Gestalt wiederholte sich mehrere Male. Er sah aber auch andere Monster. Seltsame Mischungen zwischen Mensch und Drache.
    Die Gestalten hatten menschliche Körper, aber ihre Köpfe bestanden aus Drachenschädeln. Sie boten einen grauenhaften Anblick, und Suko schluckte hart. Ein Gedanke zuckte durch seinen Kopf. Dies hier an der Wand waren Gemälde. Doch vielleicht gab es diese Geschöpfe auch in Wirklichkeit. Er hoffte, dass er sich irrte, aber ausschließen mochte er seine Annahme nicht. Die Treppe machte einen Bogen. Und sie wurde breiter. Suko sah, dass der Keller ausgebaut worden war. Eine Wand hatte man völlig weggenommen, dafür stand dort eine runde Säule, die die Decke stützte. Sie befand sich ziemlich nahe am Ende der Treppe, so dass Suko dahinter Deckung finden und gleichzeitig in den Kellerraum hineinblicken konnte.
    Was er sah, war faszinierend und abschreckend zugleich. Auch den Kellerraum hatte man ausgebaut. Er nahm die vier- bis fünffache Größe eines normalen Raumes ein, und in dessen Mitte stand ein steinernes Bassin. Es war mit einer Flüssigkeit gefüllt. Sie schwappte bis dicht unter den Rand. Suko konnte nicht genau sehen, welche Farbe sie hatte, da die Lichtverhältnisse zu schlecht waren. Er glaubte aber, grüne und rote Schimmer zu sehen. Rot?
    Vielleicht Blut?
    Der Chinese presste die Lippen zusammen und schluckte. Seine Blicke glitten weiter.
    Die Kinder sah er nicht. Dafür jedoch die Männer aus Gulbine. Sie hatten sich um das Bassin versammelt und starrten auf die Oberfläche.
    Warum?
    Keiner der Männer hatte Augen für seine nähere Umgebung, deshalb wagte Suko es, noch einen Schritt vorzugehen, um einen besseren Blickwinkel zu haben. Zwar bewegte sich die Oberfläche hin und her, doch plötzlich begann sie auch zu brodeln und quirlen.
    Etwas wühlte von unten her auf, drang der Oberfläche entgegen, schäumte und erzeugte dicke Blasen, die mit lauten Geräuschen zerplatzten.
    Was spielte sich dort im Bassin ab?
    Suko war wirklich
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