Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
010 - Die weiße Hexe

010 - Die weiße Hexe

Titel: 010 - Die weiße Hexe
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
federte in die Hocke.
    Das Leder wischte über meinen Kopf hinweg.
    Mein Diamondback donnerte zum drittenmal, spie Feuer und schleuderte dem Monster geweihtes Silber entgegen.
    Das Geschoß wühlte sich in den grün glänzenden Leib des Schwarzblütlers. Der Treffer warf ihn von der Bühne, direkt vor Mr. Silvers Füße.
    Der Ex-Dämon sprang über das langsam vergehende Wesen. Sein Ziel war der Schwarzmagier.
    »Mago!« brüllte er haßerfüllt. »Jetzt ist deine letzte Stunde gekommen!«
    ***
    Die verstörten und verängstigten Menschen wurden vor dem Gasthaus von der Polizei in Empfang genommen. Dinsdale Lamb, Martin Culler, Peggy Desmond und Larry Davis scharten sich zusammen.
    Claudia warf Lamb einen um Vergebung flehenden Blick zu. »Es tut mir leid, was ich getan habe, Dinsdale. Ich konnte nichts dafür.«
    »Du hättest mich beinahe umgebracht«, sagte Lamb grimmig und griff sich an den Hals.
    »Ich… ich war besessen. Ich war nicht ich selbst, Dinsdale. Eine dieser Bestien versenkte ihren schwarzen Geist in mein Gehirn. Ich konnte nur noch Böses tun, war ein willenloses Dämonenwerkzeug.«
    Lamb betrachtete seine Schuhspitzen. »Nun, wenn das so ist, wollen wir die leidige Geschichte vergessen.«
    »Darum wollte ich dich bitten.«
    Er reichte ihr die Hand. »Na schön, vertragen wir uns wieder.«
    »Es wird nicht wieder vorkommen«, lächelte Claudia.
    Lamb grinste schief. »Das will ich stark hoffen.«
    Ein Ambulance-Fahrzeug traf ein. Um jene, die es nötig hatten, kümmerte sich der Arzt.
    Und im Gasthaus tobte der erbitterte Kampf inzwischen weiter…
    ***
    Mago hatte keine Gehilfen mehr. Er war allein. Aber immer noch brandgefährlich. Ich hatte keine Zeit, mich um ihn zu kümmern.
    »Tony!« stöhnte Roxane. »Schnell! Oda…«
    Ich sah, daß Oda schlimmer dran war als Roxane, deshalb eilte ich zuerst zu ihr. Mit meinem Taschenmesser befreite ich sie von den Fesseln. Das Feuer des Schwarzmagiers tanzte auf dem Stoff ihres Kleides. Ich warf das Mädchen auf den Boden und bekämpfte die Flammen mit meinem magischen Ring. Sie züngelten und zischten. Sie schnappten nach meiner Hand, doch wenn sie mit dem schwarzen Stein meines Ringes in Berührung kamen, erloschen sie.
    Schwarze, stinkende Rauchkringel stiegen hoch. Sobald die letzte Flamme vernichtet war, ließ ich von Oda ab.
    Die weiße Hexe war ziemlich erledigt. Kein Wunder. Was sie in letzter Zeit alles durchgemacht hatte, wäre für jeden andern zuviel gewesen.
    »Kümmere dich um Roxane!« keuchte Oda.
    Das hätte sie mir nicht zu sagen brauchen, denn nichts lag mir mehr am Herzen, als Mr. Silvers – und unser aller – Freundin zu retten.
    Der Schweiß rann mir in breiten, salzigen Bächen über das Gesicht. Die Hitze des schwarzmagischen Feuers machte mir zu schaffen.
    Magos Flammen handelten wie denkende Wesen. Sie bogen sich von Roxane weg und mir zu.
    Ich sah rot glühende Mäuler, gespickt mit brennenden Zähnen.
    Wenn sie mich erwischt hätten, wäre ich verloren gewesen. Das Feuer hätte sich in meinen Körper gebrannt und mich vernichtet.
    Ich mußte höllisch aufpassen. Immer wieder raste mir ein Flammenmaul entgegen.
    Das Feuer ließ mich nicht an Roxane heran. Es hatte miterlebt, wie ich Oda rettete. Einen zweiten Triumph sollte ich nicht erringen können.
    Roxane versuchte auf dem Scheiterhaufen freizukommen. Sie strengte sich an, die Fesseln abzustreifen. Es gelang ihr nicht.
    Und ich konnte nicht an sie heran. Das machte mich rasend. Ich verlor die Geduld. Herrgott nochmal, wie sollte ich das lebende, denkende Feuer überlisten? Womit sollte ich es bekämpfen?
    Mit Feuer!
    Das schien mir die rettende Idee zu sein! Ich besaß einen magischen Flammenwerfer, der wie ein harmloses Silberfeuerzeug aussah.
    Man konnte damit Zigaretten anzünden und… Dämonen vernichten. Feuer gegen Feuer. Weißmagisches gegen Schwarzmagisches.
    Welches besaß mehr Kraft? Ich steckte den Colt Diamondback weg. Meine Hand stieß in die Hosentasche.
    Ich riß das Feuerzeug heraus. Hinter mir erhob sich Oda schwerfällig. Gespannt beobachtete sie, was ich tat.
    Sie hätte mich im Kampf gegen das Höllenfeuer gern unterstützt, aber sie brachte die dafür nötige Kraft nicht auf.
    Das Feuerzeug lag gut in meiner Hand.
    An der Seite waren kabbalistische Zeichen und Symbole der weißen Magie eingraviert, die von Bannsprüchen mit großer Wirkung umschlossen waren.
    Lance Selby, mein Freund und Nachbar, hatte diese ungewöhnliche Waffe zusammen mit einem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher