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01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12

Titel: 01-Unsterblich wie die Nacht-redigiert-25.10.12
Autoren: Mina Hepsen
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sie doch nur in ihr Bett kriechen dürfte, die Decke über den Kopf ziehen und schlafen … Eine reiche Partie kam jetzt nicht mehr in Frage. Sie war schwanger. Ihr blieb nichts anderes übrig, als ihm so schonend wie möglich beizubringen, dass sie bankrott waren!
    Mikhail grinste sie auf seine sorglose Art an. Angelica hätte sich am liebsten in seine Arme gestürzt und ihn schluchzend gebeten, seine Rüstung anzulegen und all die Drachen ihres Lebens zu erschlagen, so wie früher.
    »Entschuldige, dass ich dich warten ließ. Ich bin froh, dass du mit der Herzogin herkommen konntest. Ich wurde aufgehalten.«
    »Ist was passiert?« Angelica warf einen sehnsüchtigen Blick auf die menschenleere Terrasse. Wie gern würde sie jetzt einen Moment dort draußen allein sein!
    »Etwas Komisches. Mr. Hoisington tauchte plötzlich auf, der alte Anwalt unseres Vaters, du weißt schon. Er hat was von irgendwelchen Schiffen geschwafelt und dass wir Gott dem Allmächtigen danken sollen, dass sie wieder aufgetaucht seien. Ich hatte keine Ahnung, was der alte Zausel damit meinte, aber ich habe ihn reingebeten und ihn erst mal beruhigt. Danach erklärte er mir, dass unsere Schiffe vorübergehend verschollen gewesen wären, nun aber wieder aufgetaucht seien und zwar mit einem solchen Überschuss an Waren, dass wir einen prächtigen Profit gemacht haben!«
    Mikhail hob vielsagend die Brauen und grinste seine Schwester spitzbübisch an. »Du wirst es nach dieser Nachricht wohl kaum mehr abwarten können, die Juwelierläden zu stürmen, was?«
    »Mikhail, ich brauche frische Luft.«
    Angelica war so erleichtert, dass ihre Knie butterweich geworden waren.
    »Geht’s dir nicht gut?«, fragte Mikhail besorgt und ergriff sofort ihren Arm.
    »Doch, doch. Es ist nur so stickig hier drinnen. Ein bisschen frische Luft wird mir guttun.«
    Sie traten auf die Terrasse hinaus, die noch immer verlassen war, wie Angelica mit großer Erleichterung feststellte.
    »Mikhail, ich will nicht unhöflich sein, aber könntest du mich einen Moment lang allein lassen?«
    Mikhail blickte mit gerunzelter Stirn in den dunklen Garten hinaus. »Das halte ich für keine gute Idee, Angelica.«
    »Ach, bitte! Ich bleibe auch nicht lang. Bloß zwei Minuten, bevor ich mich wieder zu den Klatschtanten hineinwage.«
    Mikhail nickte widerwillig und zog sich zurück. »Aber nicht lange!«, sagte er noch, dann war er verschwunden.
    »Bestimmt nicht.« Aufatmend wandte Angelica der wimmelnden Menge im Ballsaal den Rücken zu und trat an die Balustrade der erhöht liegen den Terrasse. Sie war so durcheinander, dass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
    Da sie nicht gesehen werden wollte, ging sie nach rechts, in eine dunkle Ecke der Terrasse, wo sie sich müde auf die Steinbalustrade stützte. Sie hatte alles so satt: Bälle, Partys. Intrigen und Vampire. Menschen.
    »Frei«, hauchte sie ehrfürchtig.
    Sie brauchte jetzt nicht mehr zu heiraten. Sie brauchte sich nicht länger in Ballkleider zu zwängen, sie brauchte nicht länger mit allen möglichen unangenehmen Männern zu tanzen. Jetzt konnte sie zurück aufs Land. Dort würde sie ihr Kind großziehen und alles andere vergessen: wie sehr sie Nicholas verletzt hatte, all die Intrigen … und Alexander.
    Sie stützte sich mit den Ellbogen auf die breite Balustrade, deren Streben Weinranken nachempfunden waren, und ließ ihren Blick über den dunklen Garten schweifen. Sie wusste selbst, wie unklug es war, allein hier draußen zu stehen; aber es schien ihr, als wäre diese Aufsässigkeit ihre ganz eigene Art, um sich von dem Schmerz in ihrem Inneren abzulenken. Ergab das einen Sinn?
    »Guten Abend, Prinzessin. Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Sergej.«
    Und bevor sie auch nur nach Luft schnappen konnte, hatte er sie schon über die Brüstung gezogen.
     
    »Wo ist sie?«
    Margaret drehte sich um. »Alexander? Was machst du denn hier, du Schuft? Ich hätte gedacht …«
    »Margaret, ich habe keine Zeit für Geplänkel«, schnitt Alexander ihr rüde das Wort ab. »Ich suche Angelica. Wo ist sie?«
    Die Herzogin musterte ihn interessiert. »Ich habe sie gerade noch gesehen, wie sie mit Nicholas tanzte. Sie wird sicher gleich wieder hier sein.«
    Alexander schaute sich finster um. Er hatte nicht lange gebraucht, um zu merken, dass er ohne sie nicht mehr leben konnte, aber seine Angelica war ihm wie immer einen Schritt voraus. »Was will sie noch von ihm?«
    »Er ist ihr Verlobter! Was sollte natürlicher für sie
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