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01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

01 - Suche bissigen Vampir furs Leben

Titel: 01 - Suche bissigen Vampir furs Leben
Autoren: Kimberly Raye
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wie Sie sich nur vorstellen können. Aber ich hab nun mal eine Schwäche für Leute, die beim Vorstellungsgespräch mit einem beeindruckenden Outfit punkten - DKNY-Mini-Jacke, leicht ausgestellte Cordhose von Gucci, Stiefel von Kenneth Cole und dann die Krönung: ein Strassgürtel, für den ich glatt sterben könnte.
    Also sitze ich jetzt hier an einem klaren, mondhellen Oktoberabend in Manhattan, mein Laptop steht geöffnet vor mir, bereit und willens, jemandes Schicksal zu verändern. Ihn (oder sie) aus der Hölle der Einsamkeit zu befreien und ihn (oder sie) in das gesegnete Licht der Zweisamkeit zu geleiten. Sie aus dem Rachen der Isolation zu retten und in die warme, tröstliche Umarmung der .. Sie können sich's schon vorstellen.
    Wer weiß? Vielleicht finde ich ja meinen eigenen Ewigen Gefährten, während ich für jede Menge „Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute“ sorge.
    Natürlich mach ich mir in dieser Beziehung nicht allzu große Hoffnung, das ist klar. Wenn es um Männer geht, bin ich sogar noch anspruchsvoller als bei Accessoires. Im Augenblick wäre ich schon vollkommen damit zufrieden, meine Rechnungen bezahlen zu können, vor allem das Mordsding von Visa, das mir demnächst ins Haus flattern dürfte, nachdem ich mit der Karte doch praktisch dieses gesamte Unternehmen finanziert habe.
    Nicht dass ich mir Sorgen mache. Wenn meine Anzeige erst mal in allen Lokalzeitungen läuft, werden sich die Massen überschlagen, um in mein Büro zu kommen (ich habe da das Bild eines Ausverkaufs bei Barney's vor Augen, wenn alles um die Hälfte reduziert ist). Das Geld wird nur so hereinströmen und ich muss nicht zu meinen Eltern nach Connecticut zurückkriechen und ein weiteres sonntägliches Abendessen mit einem weiteren zukünftigen Traumgrafen ertragen. Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass meine Mutter die Angewohnheit hat, mich zu verkuppeln? Sie kauft mir das Gerede von wegen Aber ich bin doch gar nicht einsam nämlich nie ab.
    Jedenfalls weiß ich einfach, dass Dead End Dating genau das Richtige ist. Die nächste riesensuperheiße Sache. Meine Fahrkarte zu vollständiger finanzieller Unabhängigkeit und persönlicher Erfüllung. Oder aber allermindestens eine echt coole Art und Weise, meine Miete zu bezahlen.

2

    Dieses Partnervermittlungsgeschäft ist wirklich das Allerobercoolste.
    Dieses Partnervermittlungsgeschäft ist wirklich voll das Letzte.
    Allerdings nicht das Vermitteln an sich. Es ist jetzt schon zwei Wochen her, seit ich Dead End Dating eröffnet habe und bis jetzt habe ich immer noch nicht ein einziges Paar zusammengebracht. Es ist der geschäftliche Teil, der mir allmählich ernsthaft auf den Senkel ging.
    Ich starrte auf den Stapel Rechnungen, den mir Evie (schwarze Caprihose, weißes Mini-T-Shirt und rosafarbene Strassohrringe) neben meine einzigen beiden Klientenordner auf den Schreibtisch gelegt hatte.
    Ja, Sie haben richtig verstanden. Bei 95,7 Millionen Singles (75 Prozent Menschen, 10 Prozent Vampire und 15 Prozent andere) ist es mir tatsächlich gelungen, ganze zwei als Kunden zu gewinnen.
    Ich schluckte und versuchte das plötzlich auftauchende Gefühl der Leere in meiner Magengegend zu ignorieren. Ignoranz ist in einer solchen Situation immer gut. Die reine Wonne. Vor allem für eine ausgewachsene Optimistin wie mich. Es ist schlichtweg unmöglich, damit klarzukommen, dass man zig Millionen Jahre alt werden wird, wenn man bei jeder Kleinigkeit, die schiefgeht, in Panik gerät. Da heißt es cool bleiben und etwaige hysterische Anfälle aufsparen, bis man mal ein echtes Problem vor sich hat.
    „Ich hatte eigentlich nicht damit gerechnet, jetzt schon monatliche Rechnungen zu bekommen, ehe wir überhaupt einen ganzen Monat geöffnet haben“, sagte ich zu Evie.
    „Das sind die Anschlussgebühren für Strom, Telefon, Internet - das Übliche halt.“ Sie reichte mir einen weiteren Stapel. „Das hier sind die Monatsrechnungen.“
    Okay, also das hier war ein echtes“ Problem, aber ich versuchte trotzdem zu lächeln. „Gab's heute schon irgendwelche Anrufe?“ Wenn man mit etwas Negativem konfrontiert wird, betrachtet man es am besten ganz nüchtern und konzentriert sich auf das Positive.
    „Nur zwei. Der erste war Mrs Wilhelm.“ Louisa Wilhelm war für Aktenordner Nummer eins verantwortlich. Sie war Witwe, seit ihr Ewiger Gefährte vor ungefähr zehn Jahren zum Fallschirmspringen gegangen und bei der Landung dem spitzen Ende eines Eichenasts ein wenig zu
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