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01 - Hexenpower

01 - Hexenpower

Titel: 01 - Hexenpower
Autoren: Eliza Willard
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aufmerksam. Der Mann hinter der Theke grummelte mürrisch. »Wollen Sie das kaufen?«
    Phoebe wandte sich dem Pärchen zu und sprach sehr eindringlich. »Vertrauen Sie mir. 4-16-19-30-32-40. Das sind die Zahlen. Heute ist Ihr Glückstag.«
    Der Mann hatte zwar keine Ahnung, was das sollte, aber er hatte auch nichts zu verlieren. Also trug er die Zahlen ein.
    Phoebe jubelte innerlich. Sieh an, es gab noch Einsatzmöglichkeiten für ihre Kräfte, an die sie nicht gedacht hatte.
    Entschlossen wandte sie sich an den Kioskbesitzer. »Ich nehme auch ein Los.«
    Natürlich war sie für alten Leute eine gute Fee, ganz selbstlos. Aber warum sollte sie nicht auch eine gute Fee für sich selbst sein?
    Als sie auf den Beifahrersitz des Lastwagens hüpfte, den Piper schon gestartet hatte, strahlte Phoebe über das ganze Gesicht.
    »Was gibt's zu grinsen«, fragte Piper, der das sofort verdächtig vorkam.
    »Gar nichts«, preßte Phoebe hervor, die Mühe hatte, ihre Begeisterung für den genialen Plan zu verbergen.
    Die Schwestern sahen nicht mehr, wie Pastor Williams und seine Helfer das Essen an die Armen und Obdachlosen verteilten. Sie sahen nicht die alte Frau in der abgewetzten Strickbluse, die verwirrt in der Schlange stand. Und sie sahen nicht das Tattoo in Engelsgestalt, das sie auf ihrer linken Hand trug.
    Direkt auf dem Übergang zwischen Daumen und Zeigefinger.
    Andy seufzte, während er versuchte, sich auf dem Fahrersitz zu strecken. Diese Nachtschichten im Auto waren Gift für seinen Rücken. Seinem Partner Daryl ging es da nicht besser.
    »Ich sage nur, Daryl, etwas an der Sache stinkt. Polizisteninstinkt, kann ich nichts gegen machen.«
    »Worauf willst du hinaus?« Daryl machte seinen Job gut, aber bevorzugt strikt nach Vorschrift. Andy hingegen versuchte immer, auch ungewöhnlicheren Möglichkeiten gegenüber offen zu sein.
    »Willst Du etwa behaupten, hier ginge es mit rechten Dingen zu? Wohin verschwinden die ganzen Frauen? Es gibt keine Spuren!«
    Daryl grinste spöttisch. »Denkt da jemand an Entführungen durch Außerirdische?«
    Andy war nicht zu Scherzen aufgelegt. »Ich meine das ernst.«
    »Weiß ich«, gab Daryl zurück, »und das finde ich sehr beunruhigend. Laß mich raten - als Jugendlicher war dein Lieblingsfilm >Ghostbusters<, stimmt's?« Als Andy nicht darauf einstieg, wurde auch Daryl ernst. »Hör zu: Wir haben es hier mit einem Verrückten zu tun, der auf hübsche Mädchen steht. Das ist soweit alles, okay? Wenn er es wieder probiert, sind wir zur Stelle, nehmen ihn fest, buchten ihn ein - und die Welt hat eine Sorge weniger.«
    »>Tanz der Teufel 2<«, sagte Andy plötzlich, während er durch die Scheibe in die Nacht stierte.
    »Was?«
    »Mein Lieblingsfilm damals war >Tanz der Teufel 2<.«
    Daryl sah nach draußen. »Die Bank an der Ecke hat einen Geldautomaten. Wir sollten uns die Bänder von der Überwachungskamera .«
    Er brach ab, als Andy plötzlich die Wagentür öffnete und ausstieg.
    »Wo willst du hin?«
    In diesem Moment hatte auch er Prue entdeckt, die auf dem Weg ins »quake« war. Er kurbelte die Scheibe herunter und rief seinem Partner zu: »Das war ja klar. Keine Chance, Mann. Wir sind im Dienst. Du wirst uns nicht wegen ihr auffliegen lassen.«
    Andy sah sich vorsichtig um. »Komm schon, Daryl, ich muß mit ihr reden. Nur fünf Minuten.« Mit diesen Worten spurtete er auch schon über die Straße.
    Daryl Morris seufzte. Daß sein Partner nicht auf ihn hörte, war für ihn nichts Neues. Aber seit er sich wieder in diese Prue verknallt hatte, war ihm der Verstand endgültig unter die Gürtellinie gerutscht. Die Kleine hatte ihn regelrecht verhext.
    Die Sache mit dem Restaurant war mal wieder auf dem besten Weg, Piper über den Kopf zu wachsen. Jetzt war es Abend, und anscheinend hatte sich bei den »hipperen«
    Ausgängern der Gegend herumgesprochen, daß man im »quake« relaxt und cool abhängen konnte. Ergebnis: volle Tische, volle Kassen - aber gestreßte Piper.
    Sie fing eine Kellnerin ab, die ein Spargelgericht an ihr vorbeitragen wollte. »Moment!« Sie nahm die Gabel und rührte ein wenig in der Soße herum, die zum Gemüse gereicht werden sollte. »Das soll Soße sein, kein Haferbrei. Zurück in die Küche, da muß mehr Sahne rein. Und streut etwas frischen Pfeffer oben drauf!«
    Sie seufzte. Sie hatte gehofft, die Sache mit der Hexerei würde ihr Leben ein bißchen angenehmer und leichter machen. Was brachte es schon, eine »Dienerin der Hölle« zu sein, wenn man
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