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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne
Autoren: Unbekannt
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nachdenklicher Zug huschte über Atlans Gesicht.
    „Ceshal ...? Wenn ich nur wüßte, in welchem Zusammenhang ich den Namen schon einmal gehört habe. Es muß damals gewesen sein, als wir Atlantis gegen die Invasoren verteidigten. Eine Expedition...? Ich weiß es nicht mehr..."
    „Du wirst eine sehr interessante Unterredung mit Ceshal haben", prophezeite Rhodan lächelnd. „Ihr seid beide etwa gleich alt. Damit wären also die alten Herren Arkons wieder an der Macht. Sollte das wirklich nur Zufall sein?"
    „Jedenfalls - sollte es geplant worden sein, war der Urheber des Planes ein Genie. Sein Name dürfte allerdings längst vergessen sein."
    „Maschinen vergessen nicht, Atlan. Vielleicht kann das Robotgehirn dir Auskunft geben. Aber was immer auch war, dir stehen nun Zehntausende von vitalen, tatendurstigen Arkoniden zur Verfügung. Ältestes Blut, Atlan, wie das deine."
    Dann gab Rhodan ihm die Position von Magnus durch.
    Später begab sich Rhodan mit Bully, Ras Tschubai und Gucky an Bord des Ahnenschiffes. Das Gas hatte sich verflüchtigt, sie benötigten also keine Atemmasken mehr. Überall lagen die Schläfer so, wie die plötzliche Müdigkeit sie überrascht hatte. Es war unwahrscheinlich, wieviel Platz nun auf einmal vorhanden war.
    Als die Tür zur Zentrale sich öffnete und Kommodore Ceshal Rhodan entgegentrat, glitt Verwunderung über die Züge des „alten" jungen Arkoniden. Er unterdrückte seine Neugier und streckte dem Terraner die Hand entgegen. Rhodan nahm sie und gab den Druck zurück.
    Die Ähnlichkeit mit Atlans Auftreten war unverkennbar. Wahrhaftig, die Arkoniden von damals mußten ein großartiges Volk gewesen sein - edel, tapfer, aber auch ein wenig arrogant.
    „Ich glaube", sagte Ceshal, nachdem er auch Bully begrüßt hatte, „wir schulden euch unser Leben. Ohne eure Hilfe wären wir verloren gewesen."
    „Wir taten es für unseren Freund Gonozal VIII., den Imperator von Arkon", entgegnete Rhodan. „Er hat bereits einige Transporter entsandt, um euch abzuholen. Euer Schiff muß generalüberholt werden. Es eignet sich nicht mehr zum Flug nach Arkon. Darf ich euch bitten, mit mir zu kommen? Ihr fliegt auf Wunsch des Imperators mit mir. Ekral und seine Leute nehmen wir auch mit."
    Ceshal verneigte sich leicht gegen Rhodan. „Ihr Wunsch ist mir Befehl", erklärte er höflich. „Besonders, wenn es gleichzeitig auch der Wunsch des Imperators ist." Er hatte plötzlich eine steile Falte auf der Stirn. „Wie hieß er doch noch ...?"
    „Gonozal VIII." Kommodore Ceshal warf seinen Offizieren einen merkwürdigen Blick zu, dann meinte er: „Die Gonozals sind eine der berühmtesten Familien Arkons. Sie sind also im Verlauf der Jahrtausende nicht ausgestorben, sondern haben sich gehalten. Das ist erstaunlich, nach dem zu urteilen, was ich inzwischen erfuhr. Zehntausend Jahre waren wir unterwegs ..."
    Rhodan ging nicht weiter auf Atlan und seine Abstammung ein. Das sollte die Zukunft klären - wenn es überhaupt etwas zu klären gab. Es war nicht unwahrscheinlich, daß bei Ceshals Start vor zehntausend Jahren ein Gonozal maßgeblich beteiligt gewesen war. Einer der vielen Verwandten von Atlan vielleicht.
    Sie holten Ekral, Tunuter und Alos. „Ich glaube, wenn man uns Zeit ließe, bekämen wir das Schiff wieder flott", behauptete der Wissenschaftler nicht ohne Stolz. „Sogar den Hyperantrieb würden wir reparieren, aber ich fürchte, es fehlen uns einige wichtige Ersatzteile."
    „Die Zukunft hat große Aufgaben für Sie bereit", tröstete ihn Rhodan lächelnd. „Arkon benötigt Wissenschaftler und Techniker, wie Sie es sind. Es benötigt tatkräftige und aktive Führernaturen. Das Imperium machte eine gefährliche Krise durch, aber nun hat es wieder einen Imperator. Er wartet auf Arkoniden, die ihm helfen, das Reich gegen seine Feinde zu verteidigen."
    Ekral verbeugte sich vor Rhodan, der sich eines merkwürdigen Gefühls nicht erwehren konnte. Sie, die stolzen Arkoniden, die schon auf der Höhe ihrer Macht standen, als die Menschen noch in Höhlen hausten, erwiesen ihm, dem Terraner, ihre Reverenz. Ihre Demut verriet ihre wahre innere Größe.
    Am Handgelenk Rhodans war ein schrilles Summen. Sikermann!
    Rhodan schaltete das Sprechfunkgerät ein. „Was gibt es, Colonel?"
    „Wir sind raus, Sir! Ich habe das Ahnenschiff mit nur halber Kraft im Schlepp. Sollen wir Direktverbindung zwischen den Hauptschleusen herstellen?"
    „Ich wäre Ihnen dankbar dafür. Geben Sie mir Bescheid, wenn es soweit
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