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0094 - Die flammende Sonne

Titel: 0094 - Die flammende Sonne
Autoren: Unbekannt
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sinken ließ. Dann kam ihm zu Bewußtsein was er gesagt hatte. „Ceshal - der Kommodore?"
    „Ja, genau der! Ich soll euch helfen."
    Alos sah, daß die überlebenden Eindringlinge geflüchtet waren und die Roboter das Feuer einstellten.
    Er schickte zwei von ihnen zu der beschädigten Wand und befahl ihnen niemand hereinzulassen. Dann erst fand er Zeit, sich wieder dem Mausbiber zuzuwenden.
    „Wer bist du? Ich habe dich nie gesehen."
    „Ich komme von einem anderen Schiff, das Arkon schickt. Wir werden euch aus dem Kraftfeld der Sonne ziehen, aber allein schaffen es unsere Aggregate nicht. Wie viele funktionieren hier?"
    Ekral war herbeigekommen. Sein scharfer und reger Geist erfaßte die Chance der Rettung sofort. Er fragte nicht viel nach dem Woher und Wieso sondern nur nach dem Wie.
    „Drei Aggregate! Genügt das? Gegenrichtung."
    Gucky nickte.
    „Das ist genug. Wann kannst du sie einschalten?"
    „Wann du willst." Alos mischte sich ein. Seine Neugier war größer als die Sorge.
    „Wie kamst du hierher? Besteht eine Verbindung zu dem anderen Schiff? Draußen in den Gängen wird man dich aufhalten und vielleicht töten. Ich weiß nicht ..."
    „Ich bin Teleporter", schnitt Gucky jede Diskussion ab. „Könnt ihr die Aggregate in fünf Minuten einschalten?"
    „Ja - natürlich", erwiderte Ekral. „Leider müssen wir blind arbeiten, da wir keine direkte Verbindung zur Zentrale haben. Der Interkom wurde unterbrochen. Ceshal ist unterrichtet?"
    Gucky gefiel die knappe Art des Wissenschaftlers. Das war ein Mann, der nicht viel fragte, sondern lieber handelte.
    „Alles klar. Also in fünf Minuten! Wir sehen uns später."
    Und ehe jemand antworten konnte, war er verschwunden. O-1 blieb zurück.
    Alos starrte noch auf die leere Stelle, während Ekral bereits zu den Schaltständen ging. Er überprüfte die Kontrollen und bereitete die drei Gegenschub-Aggregate vor. Dann sah er auf die Uhr.
    „Noch drei Minuten, Alos. Wenn das andere Schiff stark genug ist, werden wir es schaffen. Aber soweit ich von den Instrumenten ablesen kann, ist das Schwerefeld dieser kleinen, weißen Sonne enorm stark. Wenn die Entfernung noch viel geringer wird, sind wir verloren."
    Schweigend warteten sie. Irgendwo zwischen den Metallblöcken stöhnte ein Verwundeter. Niemand hatte im Augenblick Zeit, sich um ihn zu kümmern.
     
    *
     
    Captain Unista war mit einer Gruppe von Männern und Frauen von der Führungsschicht um Ceshal in einen entlegenen Teil des Schiffes abgedrängt worden. Er gehörte ebenfalls zur ersten Generation und war fest entschlossen, das bei jeder Gelegenheit zu beweisen. Zuerst sorgte er dafür, daß er eine Waffe bekam. Dann schwang er sich zum Führer der kleinen Gruppe auf, stürmte ein Lebensmitteldepot und zog sich dann in die Waffenzentrale des Schiffes zurück. Von hier aus ließen sich die Bordgeschütze steuern.
    Captain Talasi, der bei ihm war, verstand einiges von der Funktechnik. Es gelang ihm zwar nicht, den Interkom wieder soweit zu reparieren, daß Verbindung mit der Kommandozentrale hergestellt werden konnte, aber wenigstens funktionierten einige der Außenschirme.
    Sie erstarrten, als sie darauf das gigantische Kugelschiff erkannten, das sich langsam an das ihre heranschob. Es war von derselben Größe wie das ihre, aber unverkennbar neuerer Bauart. Auch waren die Schriftzeichen nicht arkonidisch.
    Captain Unista zerbiß fast seine Zungenspitze. War dies die ersehnte Gelegenheit, seinen Mut und seine Weitsicht zu beweisen?
    „Sie wollen uns kapern", murmelte er so leise, daß nur der neben ihm stehende Captain Talasi ihn hören konnte. „Wir sind hilflos, und sie wollen uns kapern."
    „Das können wir verhindern!" sagte Talasi. „Wir haben die Waffen dazu!"
    Er sagte es so laut, daß alle ihn hören konnten. Beifallsrufe klangen auf. Unistas letzte Zweifel versanken im Begeisterungstaumel. Er war zwar kein Waffenspezialist, aber zum Lehrgang eines jeden arkonidischen Offiziers gehörte die Waffenkunde. Mit Unterstützung der anderen ...
    Ein zweiter Bildschirm zeigte eine grelle, weiße Sonne. Sie mußte schon ziemlich nahe stehen, und wie es schien, lag der augenblickliche Kurs des Schiffes genau darauf zu. Das fremde Schiff hatte sich weiter herangeschoben und wirkte wie eine drohende, gewölbte Mauer.
    Und dann ging ein Ruck durch den Metallboden der Waffenzentrale.
    Einige der Frauen stürzten. Die Männer taumelten und hielten sich gegenseitig fest. Der Stoß wiederholte sich nicht, aber die
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