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0093 - Der Feind im Dunkel

Titel: 0093 - Der Feind im Dunkel
Autoren: Unbekannt
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Wirkstoff in seinem Nervensystem. Seine Zusammensetzung war relativ unkompliziert, so daß die Analyse anfangs keine Schwierigkeiten machte.
    Anders wurde das Bild, als ich die Analyse, um mich von der Richtigkeit meines ersten Ergebnisses zu überzeugen, wiederholte. Die Zusammensetzung hatte sich geändert. Nicht in wesentlichen Punkten, sondern nur in einigen Randerscheinungen, aber doch so, daß derselbe Wirkstoff, jetzt in das Nervensystem eines Menschen injiziert, eine andere Reaktion zur Folge haben würde als zuvor.
    Das brachte mich auf einen Verdacht. Bei der Droge handelt es sich nicht um einen Wirkstoff, der eine bestimmte Wirkung hervorruft und seine Fähigkeit damit erschöpft, daß er diese Wirkung anhalten läßt und sozusagen permanent macht. In einem solchen Falle hätten Loodey und die übrigen Beeinflußten zwar aufsässig werden können, aber sonst nichts. Sie hätten sich gegen die Befehle ihrer Vorgesetzten stemmen, aber keine eigene Initiative entwickeln können. Gerade das aber taten sie. Ran Loodey ist ein lebendiges Beispiel dafür.
    Etwas anderes wies in dieselbe Richtung. Bei der Untersuchung der Atemluft an Bord der FINMARK, kurz nachdem Loodey und die anderen Männer die ersten Symptome der Vergiftung gezeigt hatten, war keine Spur des Wirkstoffes mehr zu finden gewesen. Wir waren uns darüber im klaren, daß der Stoff in Gasform an Bord gebracht worden war. Die Mikroteilchen des Gases diffundierten mit unglaublicher Beweglichkeit sogar durch die massiven Schiffswände hindurch, so daß die von den Springern mißbrauchten Ephoger nichts anderes zu tun brauchten, als die mitgebrachten Behälter zu öffnen und von außen an die Wand der FINMARK zu halten. Wäre der Wirkstoff ein wirklich träges Gas gewesen, hätte man noch Tage nach dem Anschlag Spuren von ihm finden müssen., daß dies nicht der Fall war, deutete darauf hin, daß das Gas eine gewisse Affinität zum lebenden Körper des Menschen besaß. Es ballte sich dort, wo ein Mensch sich aufhielt und wurde von dem Körper so vollständig absorbiert, daß keine Spur mehr übrig blieb. Im Körper des Befallenen angelangt, begann es, seine Wirkung auszuüben.“
    Ted Dunyan lehnte sich zurück und trocknete sich die schweißnasse Stirn ab. Jetzt, da er daran ging, seine Erkenntnisse zum erstenmal auszusprechen, brach ihm doch der Angstschweiß aus. Wie, wenn er sich getäuscht hatte? Wenn seine Beobachtung falsch war? Wenn es eine andere Möglichkeit gab, die Wirkungsweise der Psimodroge zu erklären?
    „Ich weiß, wie Ihnen zumute ist. Doktor", sagte Rhodan freundlich. „Sprechen Sie's getrost aus. Die Galaxis hat wahrscheinlich noch wunderbarere Dinge gesehen als Ihr intelligentes Gas."
    Dunyan fuhr auf. „Woher wissen Sie, Sir ...", stotterte er. Perry Rhodan lächelte. „Nach allem, was Sie berichtet haben, Doktor, war es die einzig mögliche Schlußfolgerung. Sie behaupten, daß der Wirkstoff von sich aus die Fähigkeit besitzt, sich verschiedenen Situationen anzupassen, nicht wahr?"
    Ted Dunyan nickte verblüfft. „Ich bedaure", fuhr Perry Rhodan fort, „daß keine von unseren Sprachen sich der Entwicklung bisher soweit angepaßt hat, daß sie ein anderes Wort als intelligent für dieses Verhalten kennt. Natürlich ist es Unsinn, das einzelne Molekül des Wirkstoff-Gases als ein intelligentes Wesen zu betrachten. Die Fähigkeit, sich verschiedenen Umgebungen anzupassen und jeweils das Ziel anzustreben, das den Erzeugern des Gases, den Aras, als das wünschenswerteste erscheint, ist eine Folge des chemischen Aufbaus, ohne Zweifel eine Meisterleistung der organischen Chemie. Aber das Molekül denkt nicht. Es besitzt eine Fähigkeit - eine statistische Fähigkeit, denn es werden nicht alle, sondern nur jeweils der größte Teil der Moleküle im richtigen Augenblick richtig reagieren sich zu verändern, und zwar gezielt zu verändern, ohne, daß ein direkter Eingriff für diese Veränderung nötig ist."
    Er sah Ted Dunyan an, und Dunyan nickte nur.
    „Soviel wir daran auch immer herumreden", schloß Perry Rhodan, „und die Sache plausibel zu machen versuchen, es ist und bleibt eine wundervolle Leistung der Ara-Chemie. Sie wäre höherer Ziele wert als dessen, daß die Springer damit ihre undurchsichtigen, verhängnisvollen Geschäfte machen!"
    Das bedeutete, daß Perry Rhodan sich entschlossen hatte, die Aktion Opghan ein für allemal zu Ende zu führen.
     
    *
     
    Wenige Stunden später waren die beiden Schiffe, die
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