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0089 - Der Dämonenschatz

0089 - Der Dämonenschatz

Titel: 0089 - Der Dämonenschatz
Autoren: A.F. Morland
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heftig, ihr kleiner Busen hob und senkte sich schnell. Sie konnte nicht älter als neunzehn sein, wirkte im Augenblick aber um zehn Jahre älter.
    Der Geschäftsführer, ein Mann im schwarzen Anzug, Seriosität vom Scheitel bis zur Sohle versprühend, bahnte sich seinen Weg durch die dichtgedrängten Gäste.
    »Darf ich durch? Vielen Dank. Wenn Sie mich bitte vorbeilassen würden. Danke schön…«
    Ärger glänzte in seinen Augen, doch er hielt ihn hervorragend unter Kontrolle. Er fand nur noch in seiner Stimme seinen Niederschlag: sie war heiser und hörte sich gepresst an. Aber sein Lächeln wirkte freundlich und verständnisvoll.
    Nun drückten die angegriffenen Nerven des entsetzten Mädchens auf die Tränendrüsen. Schluchzend fing Ireen Emmett zu weinen an. Dicke Tränen rollten über ihre bebenden Wangen. Ihren Körper durchlief ein ständiges krampfhaftes Zucken.
    Der Geschäftsführer erreichte den Tisch, als Ireens Freund gerade beschwörend sagte: »Liebes, willst du nicht endlich sagen, was dich dermaßen erschreckt hat?«
    Ireen blickte ihren Freund mit leeren, tränennassen Augen an. »Eli Palmer!«, schluchzte sie verstört. »Phil, ich habe an diesem Fenster soeben Eli Palmer gesehen!«
    Phil sah den Geschäftsführer ratlos an. Dieser hob die Schultern, und Phils Augen wanderten zu Ireen zurück. »Hör mal, das kann es doch nicht geben! Du weißt, dass das unmöglich ist, Ireen!«
    »Ich habe ihn gesehen!«, schrie Ireen Emmett hysterisch. »Es war Eli Palmer!«
    Phil fuhr sich nervös über das Gesicht. »Aber… aber«, stammelte er, »aber Eli Palmer ist doch seit fünf Jahren tot!«
    ***
    Als Zamorra das hörte, stieß er Bill Fleming an. »Komm, den toten Knaben sehen wir uns aus der Nähe an!«
    Nicole Duval wollte auch aufspringen, doch Zamorra legte ihr die Hand auf die Schulter und schüttelte den Kopf, ohne zu lächeln. »Versuch du bitte noch mehr darüber herauszufinden wer derjenige ist, den das Mädchen gesehen hat.«
    Nicole wollte protestieren, doch dafür ließ der Professor ihr nicht die Zeit. Er eilte davon, und Bill Fleming folgte ihm mit starrem Blick. Während alle anderen weiterhin um das verstörte, zitternde und schluchzende Mädchen herumstanden und keine Ahnung hatten, was sie unternehmen sollten, stürmten Zamorra und Bill aus dem Hotel-Restaurant.
    Draußen herrschte eine trügerische Stille. Fleming sah Zamorra unruhig an. Da, wo das Hotel sein Licht großzügig ausstrahlte, war kein Mensch zu sehen. Auch im Streulicht der Straßenlampen zeigte sich niemand. Zamorra schaute sich mit zusammengekniffenen Augen aufmerksam um. Dann sagte er zu Bill: »Du läufst links um das Hotel herum, ich rechts.«
    »Okay«, zischte Fleming, machte auf den Absätzen kehrt und rannte los.
    Zamorra schlug den entgegengesetzten Weg ein. An der Hinterseite des Hotels gab es einen düsteren, fast unheimlich anmutenden Parkplatz. Die zahlreichen Autos, die hier standen, boten viele Gelegenheiten, sich zu verbergen.
    Zamorra erreichte den Parkplatz eine halbe Minute vor Bill. Der Amerikaner kam mit fliegendem Atem an und schüttelte hastig den Kopf. »Nichts.«
    »Ich konnte den Burschen auch nicht entdecken«, erwiderte Zamorra, während seine Augen über die matt schimmernden Autodächer streiften. »Vielleicht hat er sich hierher zurückgezogen.«
    »Wir können ja mal nachsehen.«
    Zamorra nickte mit verkanteten Zügen. »Das tun wir. Komm.«
    Sie huschten durch die Autoreihen, jederzeit darauf gefasst, von jemandem schwer attackiert zu werden. Sicherheitshalber öffnete Zamorra sein Hemd. Sein silberner Talisman wurde sichtbar. Das Amulett verströmte ein kaltes Licht. Eine Anzahl von Dämonen hatte Zamorra mit diesem wertvollen Talisman schon vernichtet. Er konzentrierte sich nun darauf, denn sein Amulett war in der Lage, seine Sinne zu schärfen und zu verstärken. Dadurch war er fähig, manchmal Wahrnehmungen zu machen, die niemand sonst machen konnte.
    Schritt für Schritt wagten sie sich tiefer in die Dunkelheit hinein. Bill Fleming blieb dicht hinter Zamorra.
    Sein Herz klopfte aufgeregt. Er atmete schnell. Das kam vom Laufen, und er wunderte sich, dass Zamorras Atem ganz normal ging, obwohl der Professor um eine halbe Minute schneller da gewesen war als er.
    Zamorra war in vielerlei Hinsicht einmalig. Und Bill Fleming war stolz und glücklich, diesen außergewöhnlichen Mann zum Freund zu haben.
    Bill bückte sich und lugte durch die Fahrzeugscheiben. Nichts.
    Sie grasten den
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