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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!
Autoren: Jason Dark
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führte.
    »Da hat dieser aalglatte Bursche Sie auch noch eingewickelt, Mr. Sinclair«, sagte Atkins.
    Ich schüttelte den Kopf. »Er hat mich nicht eingewickelt. Mir dafür jedoch sehr geholfen.«
    »Wirklich?«
    »Ja.«
    »Aber wie denn?«
    Ich überging die Frage und erkundigte mich nach einem Telefon.
    »In meinem Büro.«
    Wir gingen wieder hoch. Jane Collins’ Rufnummer hatte ich natürlich im Kopf. Sofort wählte ich durch.
    Es läutete.
    Einmal, zweimal… nichts tat sich. Beim achten Durchläuten legte ich deprimiert auf. Jane war nicht zu Hause, oder sie war bereits in die Falle getappt. Das wollte Ich nun genau wissen. Bis Ich allerdings in London eintraf, vergingen mindestens zwei Stunden. Und in dieser Zeit konnte viel geschehen.
    Also rief ich Suko an. Er war zu Hause. Mit wenigen Worten informierte ich ihn.
    Suko versprach, sich sofort auf seine Harley zu schwingen und loszubrausen.
    Einigermaßen beruhigt legte ich den Hörer auf die Gabel. Danach hatte ich es trotzdem sehr eilig wegzukommen. Draußen regnete es noch immer. Ich lief zu meinem Wagen und startete. Das Buch nahm ich mit.
    ***
    Jane Collins hörte das Klingeln noch auf dem Flur. Fast ließ sie die große Einkaufstüte fallen, so hastig schloß sie die Tür auf, drückte sie mit dem angewinkelten Ellbogen nach innen und stolperte in den Korridor.
    Sie hob ab. »Collins.«
    Nichts, die Leitung war tot. Der Anrufer hatte aufgelegt. Jane stülpte die Unterlippe vor und blies eine Haarsträhne aus der Stirn. Sie war vor einigen Stunden erst nach London zurückgekehrt. Eine Ermittlungssache hatte sie nach auswärts geführt. In der Themsemetropole angekommen, fiel Jane ein, daß ihr Kühlschrank so gut wie leer war. Also kaufte sie ein.
    Und jetzt stand sie da.
    Jane schälte sich aus dem Mantel, auf dem noch einige Regentropfen hingen. Obwohl sie Rock und Pullover trug, fröstelte sie. In der Wohnung war es kalt. Jane drehte die Heizung höher.
    Danach nieste sie zweimal. Bei ihr bahnte sich eine Erkältung an.
    Dagegen half manchmal ein Grog.
    Jane Collins ging in die Küche und goß sich ein Getränk auf. Zur Hälfte Rum, zur anderen Hälfte Wasser. Anschließend rief sie beim Yard an, um mich zu erreichen.
    Glenda Perkins teilte ihr mit, daß ich dienstlich unterwegs war, und Jane legte ärgerlich auf. Sie hätte jetzt gern jemanden gehabt, mit dem sie ein paar Worte reden konnte.
    Die Detektivin war geschafft. Der letzte Fall hatte ihr zwar einen guten Scheck eingebracht, aber auch viel Ärger. Es ging um eine dumme Versicherungssache, und Jane war vier Tage lang wie irr durch die Gegend gelaufen, um Licht in das Dunkel zu bringen.
    Sie ließ sich in den Sessel sinken und nippte hin und wieder an ihrem heißen Grog. Es tat gut, wenn das Getränk die Kehle hinunterlief.
    Plötzlich schellte es.
    Jane Collins runzelte die Stirn. Wer stattete ihr da einen Besuch ab? Die Detektivin hatte zwar den Anrufbeantworter noch nicht abgehört, doch es kam auch vor, daß Kunden persönlich vorbeischauten.
    Beim dritten Klingeln stand Jane Collins auf, strich sich durch die langen blonden Haare und ging zur Tür. Über die Gegensprechanlage bekam sie Kontakt.
    Eine Frau wollte mit ihr sprechen. Jane fragte nach dem Namen.
    »Ich heiße Mary Selnick.«
    Die Detektivin überlegte. Der Name kam ihr bekannt vor, sie wußte allerdings im Moment nicht, wo sie ihn hinstecken sollte.
    »Um was handelt es sich denn, Mrs. Selnick?«
    »Kann ich Ihnen das nicht oben sagen?«
    »Bitte.« Jane Collins ließ die Frau hochkommen. Nicht entfernt dachte sie an eine Gefahr und auch dann nicht, als sie die Tür öffnete und Mary Selnick vor ihr stand. Dazu machte die Besucherin einen viel zu harmlosen Eindruck.
    Sie trug schwarz. Einen unmodernen dunklen Mantel, schwarze Schuhe, Strümpfe der gleichen Farbe und auch einen Hut. Ihr Gesicht war bleich. An den roten Augen erkannte Jane, daß sie geweint hatte. Ihr entging jedoch auch nicht der stählerne Glanz.
    »Bitte sehr«, sagte die Detektivin höflich und gab die Tür frei.
    »Danke.« Mary Selnick schritt an ihr vorbei.
    »Möchten Sie nicht ablegen?« fragte Jane, als Mary Selnick durch die Diele ging.
    »Sie sind sehr freundlich, Miß Collins, aber so lange bleibe ich doch nicht.«
    »Wie Sie wünschen. Bitte sehr, dort geht es lang.« Jane führte die Besucherin in den Livingroom. Sie bat Mary Selnick, Platz nehmen.
    »Ja, danke«, sagte die Frau und setzte sich auf die Sesselkante. Steif blieb sie dort hocken und
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