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0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!

Titel: 0087 - Schrei, wenn dich die Schatten fressen!
Autoren: Jason Dark
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schaute zu der blondhaarigen Detektivin hoch.
    Ihre Blicke trafen sich.
    Wieder bemerkte die Detektivin den harten Glanz in den Augen der Besucherin, und als hätte Mary es geahnt, senkte sie die Lider.
    »Möchten Sie etwas trinken?« fragte Jane. Sie wußte auch nicht, wieso sie sich so unwohl fühlte, aber diese Frau irritierte sie. Mary Selnick führte etwas im Schilde. Nur was?
    »Wenn Sie ein Glas Wasser hätten, wäre ich Ihnen sehr dankbar«, erwiderte Mary Selnick.
    »Nur Wasser?«
    »Wenn Sie Sodawasser hätten…«
    »Natürlich.« Jane Collins wandte sich der Bar zu. Sie war in der Schrankwand eingebaut, die allerdings mehr aus Regalen bestand, deren Zwischenräume mit Bildern dekoriert waren. Direkt über der Bar hing ein kleiner Spiegel. Jane hatte ihn einmal von einer Kunstmesse mitgebracht.
    Die Detektivin drehte ihrer Besucherin den Rücken zu und mußte sich bücken, um das Barfach aufschließen zu können.
    Das war für Mary die Chance.
    Plötzlich hörte sie in ihren Gedanken wieder die Stimme ihres toten Mannes.
    ›Tu es jetzt. Du hast die Chance!‹ Mary versteifte noch mehr. Dann hob sie ihre Arme und begann damit, den Mantel aufzuknöpfen.
    Inzwischen faßte Jane mit der rechten Hand nach dem Sodasiffon und mit der linken nach einem Longdrinkglas. Eine Sekunde später schoß der Strahl mit einem zischenden Geräusch ins Glas.
    Da stand Mary Selnick auf.
    Plötzlich ging ihr Atem schneller. Die Erregung hatte sie gepackt, zudem ließ ihr Mann nicht locker.
    ›Schnell, beeil dich! Tu es!‹ Die rechte Hand verschwand unter dem Mantel. Die Finger fanden den Griff des Messers. Ein Ruck, und Mary Selnick hielt die Klinge in der Hand.
    Zwei Schritte noch trennten sie von Jane Collins. Und die Detektivin bot ihr den ungeschützten Rücken an.
    ›Ja, so ist gut. Ausgezeichnet…‹ Hanks Stimme lobte sie. Der Schatten war in ihr. Er förderte das Böse.
    »So, Mrs. Selnick, das ist Ihr Wasser«, sagte Jane Collins in diesem Augenblick, erhob sich aus ihrer Stellung, und gleichzeitig fiel ihr Blick in den Spiegel.
    Sie sah die Frau und sie sah das Messer mit der breiten Klinge in der erhobenen Faust…
    ***
    Suko hatte Pech auf der ganzen Linie.
    Zuerst sprang die Maschine nicht an. Dann, als er sie endlich soweit hatte und in die Straße einbog, spielte ein VW-Fahrer vor ihm verrückt. Entweder war der Kerl angetrunken oder er wollte Suko ärgern. Beim Überholen, scherte er plötzlich nach rechts aus, so daß Suko praktisch auf die andere Straßenseite mußte.
    Und dort herrschte Gegenverkehr.
    Da half kein Fluchen mehr und auch kein Schimpfen, sondern nur eine blitzschnelle Reaktion.
    Suko gab Gas, kam an dem Wagen vorbei, doch die Straße war regennaß und eine regelrechte Aquaplaning-Falle. Suko konnte die schwere Maschine nicht mehr halten. Sie rutschte unter den Reifen weg, als würde sie über Schmierseife schliddern.
    So ähnlich war es auch.
    Der Chinese verlor zwangsläufig die Kontrolle, erreichte auch durch Gegensteuern nichts, sondern stürzte. Rasend schnell sah Suko die Fahrbahn auf sich zukommen. Da gab es nichts mehr zu halten, die anderen Kräfte waren stärker.
    Zum Glück trug der Chinese seine gepolsterte Lederkleidung und einen Schutzhelm, sonst hätte der Sturz böse enden können.
    Suko rutschte über den Boden, zusammen mit der schweren Harley. Nur war die Maschine schneller und entfernte sich immer mehr von dem Chinesen.
    Suko überschlug sich mehrere Male. Instinktiv rollte er sich zusammen und zog den Kopf zwischen die Schultern. Zudem hielt sein Helm und rutschte nicht vom Kopf.
    Er hörte die grellen Huphörner der anderen Wagen, die Scheinwerfer schienen vor seinen Augen zu explodieren, dann bekam er einen Schlag gegen die Schulter und lag still.
    Sekundenlang schloß Suko die Augen. Als er sie wieder öffnete und zur Seite peilte, sah er dicht vor sich die Reifen eines Lastkraftwagens.
    Der Chinese verzog das Gesicht. Da hatte wirklich nicht viel gefehlt. Türen schlugen, aufgeregte Stimmen ertönten, jemand faßte Suko an der Schulter und wollte ihn herumdrehen.
    »Danke«, sagte der Chinese mit der eisernen Kondition und Konstitution. »Ich glaube, es geht schon.«
    Er kam allein auf die Füße und wurde von den Leuten angestaunt, daß er dieses nach einem Unfall überhaupt noch schaffte. Neugierige hatten einen Kreis gebildet. Eine Frau sagte: »Immer diese Motorradfahrer. Man sollte sie von den Straßen verbannen.«
    »Der Fahrer hat keine Schuld«, wurde Suko
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