Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
008 - Wasser für Shan

008 - Wasser für Shan

Titel: 008 - Wasser für Shan
Autoren: STAR GATE - das Original
Vom Netzwerk:
Lungen atmeten die Treibhausluft tropischer Fieberwälder, dehnten sich aus in der Leere des Alls, zogen sich zusammen in der Kälte eines rotsteinigen Gebirges. Die Sonne verbrannte sie mit Feuerschlangen und stand gleichzeitig als kleine weiße Scheibe frostig am Himmel, brütete auf marmorierten Felsen oder zersprang auf den schillernden Schutzdächern der alten Siedlungen.
    Schließlich richtete sie ihre Sensoren auf die näher kommende Gruppe und mit ihr warteten ihre Schwestern und Brüder in den entfernten Computerhülsen auf die Transportwilligen, die ersten seit langer Zeit.
    Eine hoch aufgeschossene Gestalt, hager, haarlos und mit länglichem Gesicht, war die erste, die sich in die Abtastfelder wagte.
    Sie griff zu und strich mit ihren Nerven aus Energie über den Körper des Mannes, verfing sich in seinen Gesichtszügen und die anderen Stationen griffen begierig nach dem, was sie ertastete.
     
    *
     
    Kaskaden aus Licht, Lärm und Wortfetzen strömten auf ihn ein, als er durch das Tor getreten war, kamen über ihn, drangen durch Augen, Ohren und Haut in sein Inneres, aber seine Seele blieb ihnen verschlossen, das fühlte er, als er sich langsam auflöste. Da blieb ein Fels in der Brandung, ein kleiner Fetzen Ich, das die Energiebahnen des Transmitter-Netzes entlang glitt und sich hinter dem chemischen Schutzpanzer verschanzte.
    Dicht hinter sich ahnte er Draunda, den Mann, den er aufgefordert hatte, ihn zu begleiten, genauso namen- und charakterlos wie all die anderen der Expedition, auswechselbare Gestalten, denen wirkliches Leben zu fehlen schien; nur Draunda würde ihm noch nützlich sein. Weiter entfernt spürte Labagor die anderen der Gruppe, die ihr Todesurteil längst schon unterschrieben hatten, ohne es zu wissen.
    Der Plan stand kurz vor dem Abschluss. Dass er so weit gediehen und fast ganz ohne Schwierigkeiten verlaufen war, rechnete sich Labagor zum Verdienst an.
    Er hatte sich Schwächen geleistet, Fehler zugegeben und den Männern scheinbare Entscheidungsfreiheit gelassen. Damit hatte er sie zu den fast willenlosen Puppen geformt, die die Durchführung von Shabazeds Intrigenspiel erst ermöglichten.
    Unversehens stand er wieder zwischen einem metallenen Dreieck. Er blickte sich um und fand sich in einer gewaltigen Halle wieder, deren Dach zum Teil eingestürzt war und dem Sonnenlicht ungehinderten Zugriff gewährte. An den Längsseiten erkannte er in die Wand eingelassene Maschinenkonsolen, auf denen sich der Staub der Jahrzehnte gesammelt hatte.
    Labagor schenkte ihnen kaum Aufmerksamkeit; sie waren nicht mehr funktionstüchtig. Für sein Vorhaben aber musste er den Teil der Anlage finden, in dem das Computergehirn des Transmitters untergebracht war. Noch leicht benommen taumelte er aus dem Gitterkäfig, suchte die Wände nach Anhaltspunkten ab, bis er die Vorderfront erreichte. Sie wurde nahezu völlig von einem zweiflügligen Hangartor eingenommen; auch hier war der Steuermechanismus ausgefallen, das Schott bot sich ihm halb geöffnet.
    »Da kommen wir nicht durch«, sagte eine Stimme hinter ihm.
    Irritiert fuhr der Psychotechniker herum; hinter ihm stand, breit lächelnd, Draunda.
    »Der Spalt zwischen den Flügeln ist zu klein. Aber es wird genügen, ihm einen kräftigen Schlag zu versetzen. Das Metall ist brüchig.«
    Labagor runzelte die Stirn.
    »Einen Moment dachte ich, du wolltest mich mit dir in den Tod gehen lassen«, konstatierte der Neuankömmling.
    »Wir lassen niemanden fallen, der sich bedingungslos hinter die Ziele Shans stellt«, kam Labagor die Floskel glatt über die Lippen; insgeheim jedoch wurde er unruhig. Draunda war viel zu früh aus dem Transmitter gekommen; nun mussten jeden Moment auch die anderen in dem Gitterkäfig erscheinen. Dies jedoch galt es zu verhindern, indem er das Steuergehirn deaktivierte. Aber bislang hatte er keinen Hinweis darauf gefunden, wo sich die Steuerzentrale befand.
    Doch es gab auch noch eine andere Methode, die Ankunft zu verhindern: Er blickte sich noch einmal prüfend in der Halle um, dann schloss sich die Gitterpyramide und kündigte so die nächste Ankunft an. Das Fluoreszenzfeld würde aufzucken. Die Transportierten würden, beeinflusst vom Stationscomputer, erscheinen. Es sei denn …
    Hastig öffnete Labagor eine Tasche seiner Kombination und holte einen faustgroßen, metallen schimmernden Stab hervor. Er konnte den Gitterkäfig nicht öffnen. Der Stationscomputer verhinderte es. Als er den Gegenstand jedoch hinauf zur Spitze warf,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher