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0077 - Die teuflischen Puppen

0077 - Die teuflischen Puppen

Titel: 0077 - Die teuflischen Puppen
Autoren: Jason Dark
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Unbewußt hatte sie den Griff ein wenig gelockert, und das merkte die Puppe genau.
    Sie drehte sich, und blitzschnell riß sie sich los.
    Jane Collins wollte noch zupacken, doch beide Hände griffen ins Leere. Das kleine Monster war zu schnell.
    Mit einem Satz hüpfte es von der Couch. Auf den kurzen Beinen wischte es rasch über den Boden und lief genau dorthin, wo auch das Messer lag.
    Diesmal war Shao rascher als Jane. Sie hatte ihre Angst überwunden, wollte die Puppe packen, aber die Chinesin war trotzdem zu langsam. Bevor sie das Monster in den Griff bekam, hatte es sich das Messer geschnappt, riß den Arm hoch und führte einen blitzschnellen Schnitt.
    Zwischen Kopf und Rumpf klaffte plötzlich ein Schlitz. Im nächsten Moment fiel der Schädel ab, rollte zu Boden, die Augen brachen, die Gesichtszüge erstarrten.
    Aus dem Rumpf aber schoß fontänengleich ein sägemehlartiger Stoff, der leicht wie Schnee war und sich langsam zu Boden senkte. Der Torso fiel um. Wie Schlamm rannen die letzten Späne aus dem Körper, dann lag die Puppe still.
    Sie war tot.
    Shao drehte den Kopf, hob ihren Blick und schaute Jane Collins hilfesuchend an. »Verstehst du das?« fragte sie.
    »Kaum«, erwiderte die Detektivin. »Ich kann es mir nur so erklären, daß diese Puppe bei einer Niederlage darauf programmiert war, sich selbst umzubringen.«
    »Vielleicht.« Shao schob das Bein vor und rührte mit der Fußspitze in dem sägemehlartigen Auswurf herum. »Was jetzt?«
    »Wir bleiben natürlich am Ball«, erwiderte Jane. »Wichtig ist dieser Gilbert Cress.«
    »Aber der ist tot.«
    »Richtig.« Jane lächelte. »Wir können jedoch sein Vorleben etwas unter die Lupe nehmen. Unter Umständen finden wir irgendeine Verbindung, die uns nützen kann.«
    »Ich frage mich nur, wer uns dieses Kuckucksei ins Nest gelegt hat«, meinte Shao.
    Jane schaute die Chinesin an. »Die Frage ist gar nicht mal schwer zu beantworten. Du warst im Kaufhaus, Shao. Hast dort auch geredet. Irgend jemand, der mit Sinistro in Verbindung steht, wird deine Worte gehört haben.«
    »Dieser Cassidy.«
    »Wer ist das?« fragte Jane.
    Shao erklärte es ihr.
    Die Detektivin nickte. »Damit hätten wir einen Verdächtigen, wobei jedoch nicht gesagt ist, daß er dieser Mann auch sein muß. Aber es gibt eine zweite Spur.« Jane atmete auf, bückte sich und nahm das Messer in die Hand. Kopfschüttelnd betrachtete sie die Klinge. »Beiderseitig geschliffen«, sagte sie leise. »Ein teuflisches Mordinstrument. Wenn wir nicht so schnell reagiert hätten…«
    »Denk nicht daran«, sagte Shao und schaute auf das grüne Tastentelefon.
    Jane wußte sofort, was die Chinesin mit ihrem Blick bezweckte. »Keine Angst«, sagte sie. »Ich rufe sofort in New York an. John wird sich wundern…«
    ***
    Unter uns verschwand New York mit seiner prächtigen Skyline und all seinen Schönheiten. Obwohl die Verbrechensrate in dieser Stadt so unermeßlich hoch ist, hat New York ein besonderes Fluidum, das mich immer wieder fasziniert.
    Janes Anruf hatte mich erreicht, als mich ein Arzt in Captain Hamiltons Büro verpflasterte. Er wollte mich noch in Mullbinden einpacken, doch dagegen hatte ich etwas. Drei Pflaster reichten. Zwei davon saßen auf meinem Kopf, ein drittes hatte mir der Doc auf den rechten Arm dicht unterhalb des Ellbogens geklebt.
    Eigentlich hatten Suko und ich vorgehabt, noch einen Tag in New York zu bleiben, doch dann kam Janes Anruf dazwischen.
    Klar, wir waren wie elektrisiert, konnten es kaum erwarten, die Stadt am Hudson zu verlassen.
    Jane hatte uns einen Namen genannt.
    Sinistro!
    Dieser Magier verfolgte mich noch im Schlaf. Wie es ihm gelungen war, so rasch nach London zu gelangen, wußte ich nicht. Es war mir im Moment auch egal. Sicherlich hatte er die Hilfe des Spuks angenommen. Für diesen Dämon existierten Raum und Zeit nicht. Er konnte einmal hier, in der nächsten Sekunde wieder dort sein.
    Sinistro hatte sich eine wahrhaft teuflische Rache ausgedacht. Er hatte Puppen zu seinen Dienern gemacht, die töteten und Angst und Schrecken verbreiteten. In einem Kaufhaus, dazu noch in dem größten der Insel, mordeten sie. Jeden konnte es treffen, und es war für mich sicher, daß Sinistro das: Kaufhaus Harrods zu einem Horror-Paradies machen wollte.
    Das dauerte seine Zeit. Und bis es endgültig soweit war, mußten wir London erreicht haben.
    Hoffentlich konnten wir Sinistro dort stellen. Ich hatte keine Lust, mir noch einen weiteren Supergegner auf den Hals zu
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