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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung
Autoren: Jason Dark
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er vor der Tür stehenblieb, durch die auch Ray Onedin gekrochen war.
    Sie stand noch offen, und der Chinese sah den rötlichen Schein im dahinterliegenden Zimmer.
    Er öffnete die Tür ganz und trat ein.
    Ruckartig blieb Suko stehen.
    Sein Blick war auf das dem Eingang gegenüberliegende Bild gefangen. Es war sehr groß und nahm fast die Hälfte der Wand ein.
    Und es zeigte einen Dämon, den Suko kannte.
    Es war – der Schwarze Tod!
    ***
    Irgendwo habe ich mal gelesen, daß man sich alles mögliche holen kann, wenn man das New Yorker Flußwasser trinkt. Egal, ob das vom Hudson oder vom East River.
    Ich trachtete danach, kein Wasser zu schlucken, hielt meine Lippen zusammengepreßt und tauchte dem Grund entgegen.
    Ich schaffte es nicht ganz. Kurz bevor meine Finger den Schlamm berührten, hatte ich den tiefsten Punkt der Taucherparabel erreicht und glitt der Oberfläche entgegen.
    Sekunden später durchstieß ich die Wasseroberfläche.
    Ich schlug mir die Haare aus dem Gesicht, trat Wasser und schaute mich um.
    Das Auto befand sich gar nicht so weit von mir entfernt. Zur Hälfte war es bereits eingesunken. Jetzt gurgelte das schmutzige Hudsonwasser durch Scheiben und Ritzen.
    Und bleich schimmerte der Schädel.
    Tucker drehte den Kopf. Ihm machte es nichts aus, daß der Wagen sank, er konnte nicht ertrinken, weil er kein Mensch mehr war. Er würde den Wagen verlassen und freiweg der Oberfläche entgegenpaddeln oder unter Wasser verschwinden.
    Das wollte ich verhindern.
    Dabei war das Skelett jedoch im Vorteil. Es brauchte nicht zu atmen, während ich auf den lebenswichtigen Sauerstoff sehr angewiesen war.
    Tucker sah mich und duckte sich dann. Er hatte wohl bemerkt, daß ich auf ihn geschossen hatte und rechnete jetzt ebenfalls mit einer Kugel.
    Das hatte ich jedoch nicht vor.
    Ich schwamm statt dessen auf den Wagen zu.
    Tucker bemerkte natürlich, was ich vorhatte. Er kurbelte die Scheibe nach unten, und die schmutzige Brühe gurgelte in das Innere des Chevrolet.
    Der Wagen sank schneller.
    Ich ärgerte mich. Kam ich zu spät, dann geriet ich unweigerlich in den Sog des Fahrzeugs, und das konnte sehr unangenehm werden. Wenn er sich jedoch auf dem Grund befand, hatte das Skelett eine wesentlich größere Chance. Es konnte aussteigen und mich überraschen. Außerdem war unter Wasser kaum was zu erkennen.
    Ich schwamm auf den Polizeiwagen zu, der jetzt immer schneller sackte. Über dem Wasser lag eine leichte Dunstschicht, allerdings sah ich keine Schiffe auf dem Fluß. Sie hatten ihre Fahrt um diese Zeit längst eingestellt. Wessen Boot jetzt noch die schmutzigen Fluten durchschnitt, der hatte sicherlich etwas auf dem Kerbholz. Allerdings gehörten auch die Boote der River Police dazu.
    Wieder einmal lag ich im Wasser, wie schon in London, als Suko und ich nach Grimes jagten. Obwohl erst zwei Tage her, kam es mir doch so unendlich weit entfernt vor.
    Dann sackte der Wagen ab.
    Sofort stellte ich die Schwimmbewegungen ein. Eine Sekunde später packte mich der Sog und zerrte an meinem Körper, um mich ebenfalls in die Tiefe zu ziehen.
    Ich widerstand jedoch und trat Wasser.
    Dicke Luftblasen stiegen an die Oberfläche und zerplatzten. Dann wurde es still.
    Ich beugte meinen Oberkörper vor und tauchte.
    Je tiefer ich kam, um so schlechter war der eingetauchte Chevrolet zu erkennen. Die Umrisse verschwammen in einem trüben Schwarzgrau, und ich versuchte, möglichst in Höhe der Fahrertür zu bleiben. Ich hatte tief eingeatmet, bevor es in die Tiefe ging.
    Dann erreichte ich den Grund, krümmte mich zusammen und schwamm auf den Wagen zu. Aus meiner Nase ließ ich Luft ausströmen. Als Perlen quirlte sie der Oberfläche entgegen.
    Ich schwamm bis dicht an die Scheibe und befand mich tatsächlich an der Fahrerseite.
    Doch der Sergeant hatte mich genarrt.
    Er war hinüber zur Beifahrerseite geklettert, hatte dabei gewartet, bis der Wagen vollgelaufen und der Druckausgleich stattgefunden hatte. Dann öffnete er die Tür.
    Genau in dem Augenblick, als ich mit dem Gesicht vor der Scheibe klebte und in den Wagen starrte.
    Dann war das Skelett verschwunden.
    Ich schwamm ein Stück zurück und um den Wagen herum, um Tucker zu suchen.
    Doch dann wurde mir die Luft knapp. Mir war klar, daß ich mich jetzt auf keinen Kampf einlassen konnte. Ich mußte zusehen, daß ich so rasch wie möglich an die Oberfläche kam, Luft einpumpte und mich dann erst wieder nach unten begab.
    Das Skelett sah ich nicht.
    Ich schwamm über den Wagen und
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