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0076 - Bills Hinrichtung

0076 - Bills Hinrichtung

Titel: 0076 - Bills Hinrichtung
Autoren: Jason Dark
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Polizisten in Anspruch nehmen und mit ihnen zum anderen Ufer fahren.
    Aber es kam anders.
    »Sinclair!« Einer der Polizisten brüllte wieder meinen Namen. Ich schaute zum Ufer hin.
    Der Cop hielt den rechten Arm ausgestreckt und deutete auf die Wasserfläche links von mir. Sein Kollege bewegte jetzt auch den Scheinwerfer dorthin, und als ich meinen Blick wandte, sah ich etwas Helles auf den Wellen hüpfen.
    Einen Totenschädel!
    Das war Tucker!
    Und er befand sich nicht einmal sehr weit von meiner augenblicklichen Position entfernt.
    Ich warf mich in die Richtung und fing an zu kraulen.
    Gleichzeitig löste sich das Schlauchboot vom Ostufer des Hudson, die beiden im Boot sitzenden Cops paddelten wie die Wilden. Ihre Paddel stachen in die schmutzigen Fluten, Wasser spritzte hell. Die Beamten waren routiniert, und sie kamen vor allen Dingen schneller voran als ich. Sie würden Tucker vor mir erreichen, was mir wiederum überhaupt nicht paßte.
    Sie kannten den Knöchernen nicht. Mit normalen Waffen war er nicht zu besiegen. Ich hoffte nur, daß das Skelett nicht plötzlich untertauchte und verschwand, so drückte ich mir selbst die Daumen.
    Im schrägen Winkel glitt das Schlauchboot auf mich zu und damit auch auf das Skelett.
    Der Knöcherne tauchte nicht, sondern blieb an der Wasseroberfläche. Manchmal wurde sein Schädel von einer anrollenden Welle überspült, während ich mit starken Kraulzügen näherschwamm.
    Doch das Boot war schneller.
    Die beiden Polizisten zogen die Paddel ein. Die Restgeschwindigkeit trug das Boot dicht an das Skelett heran.
    Der Cop am Bug beugte sich vor und streckte beide Hände aus.
    Das war ein Fehler.
    Da schnappte das Skelett zu.
    Klauenfinger umklammerten die Gelenke des Mannes, ein Ruck, und der Cop fiel in die Fluten.
    Er sank sofort, und auch der Knöcherne war nicht mehr zu sehen.
    Der zweite Polizist hatte seine Waffe gezogen, den rechten Arm ausgestreckt und zielte schräg nach unten. Er wartete darauf, daß sein Kollege und das Skelett wieder auftauchten.
    Ich riß meinen Mund auf. »Nicht!« schrie ich. »Es hat keinen Zweck, Sie schaffen…«
    Eine Welle schwappte über und drückte mir die nächsten Worte zurück in den Hals.
    Ich hustete und spie.
    Doch der Cop hatte mich gehört. Er wandte den Blick und schaute mich an.
    Noch drei Kraulstöße, und ich hatte das Boot erreicht.
    Der Scheinwerferstrahl nagelte uns fest. Meine Hände umklammerten den Gummiwulst, ich gab keine Erklärung, sah im weißen Licht das angstverzerrte Gesicht des Polizisten, holte noch einmal tief Luft und tauchte unter.
    Inzwischen hatte ich schon etwas wie Erfahrung. Weit riß ich die Augen auf und sah den Cop und auch das Skelett.
    Dem Polizisten erging es schlecht. Wie eine Puppe schwang er hin und her, und Tucker hatte seine Knochenfinger um den Hals des Mannes gelegt.
    Seiner Haltung nach zu urteilen, war der Polizist schon bewußtlos. Wenn ich nicht schnellstens etwas unternahm, war es um den Mann geschehen.
    Wie ein Torpedo glitt ich auf die beiden zu.
    Das Skelett sah mich. Es hatte seinen Schädel gedreht. Dann ließ es den Polizisten los, der sofort dem Grund entgegensackte. Tucker aber schwamm mir entgegen.
    Ich wich aus.
    Das Skelett war zwar wichtig, doch der Mensch, der Cop, hatte jetzt Vorrang. Ihn mußte ich an die Wasseroberfläche bekommen.
    Ich glitt unter dem Knöchernen hinweg. Er wollte noch nach mir greifen, doch seine Klauen schnappten ins Leere. Dann war ich bei dem Polizisten.
    Ich bekam ihn am Hals zu packen, griff nach, und meine Hände fanden die Uniformrevers. Daran zog ich ihn hoch, während meine Beine vor und zurückschnellten und ich mich so der Oberfläche entgegenarbeitete.
    Ich schaffte es, bevor das Skelett mich zu packen bekam. Und ich hatte sogar das Glück, dicht neben dem Boot aufzutauchen, das noch immer im Schein des Lichtkegels lag.
    Hilfreiche Hände streckten sich mir entgegen.
    »Nehmen Sie ihn!« keuchte ich und hievte den bewußtlosen Cop noch etwas höher.
    Der Kollege packte zu.
    Ebenso wie das Skelett.
    Plötzlich hing es wieder an meinen Knöcheln. Im nächsten Augenblick verschwand ich unter Wasser. Irgendwie hatte ich damit gerechnet und vorher noch tief einatmen können. Diesmal aber rollte ich mich sofort zusammen, griff auch nicht nach meiner Beretta, die ich wieder weggesteckt hatte, sondern tastete nach dem silbernen Dolch.
    Ich zog ihn hervor, ließ mich dabei nach vorn übergleiten, so daß ich in den Rücken des Knöchernen gelang
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